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Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)

Titel: Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Lothar Pohl
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waren uns auch alle
einig, denn wir hatten genug Zeit darüber nachzudenken, dass ein
zweiter Einsatz im Ernstfall für uns nie stattgefunden hätte.

    Abgesehen davon, das
Berghotel hat in der obersten Etage eine herrliche
Aussichtsplattform.
    Man kann meilenweit in
alle Himmelsrichtungen des wunderschönen Erzgebirges sehen.
    Unten im Tal liegt
Cranzahl, mir fielen die renovierten drei Wohnblöcke auf die ich
etwa 1964 als Sanitärinstallateur mit ausrüsten durfte. Das
wäre schon wieder ein Kapitel für sich, wenn man über
die Freizeitgestaltung jener Montagezeit berichten würde.

    Wir schliefen in einer
Baracke und waren jeweils die ganze Woche bis auf das Wochenende in
dieser Ortschaft untergebracht.
    Lehre – Beruf, mir
fiel dabei ein, dass man schon im letzten der drei Lehrjahre die
Werbetrommel für den Dienst in der NVA gerührt hat.
    Als junger Mensch will man
raus aus dem Alltag, das Abenteuer ruft, auch wenn die Möglichkeiten
nicht so groß sind. Nun gut, alle waren nicht so, aber ich
glaube die meisten.
    Damals wollte ich
eigentlich zur See fahren, denn mein Cousin wurde Dank der
Beziehungen meines Onkels noch als Schiffsjunge, auch ohne Abschluss
der 10. Klasse eingestellt. Als er dann das Kapitänspatent für
große Fahrt besaß, „verabschiedete“ er sich
in Hamburg.

    Weit vorher begegneten wir
uns einmal im Zug, er hatte Urlaub und ich durfte auch die
Weihnachtsfeiertage zu Hause sein. Es war wohl Weihnachten 1966, wir
verabredeten uns für den ersten Weihnachtsfeiertag in die
Tanzbar “Libelle“. Da ging es hoch her, er gab einen
mächtigen aus und spendierte mir ein Päckchen „Astor“.
Danach haben wir uns, glaube ich, nie wieder gesehen...

    Nun aber wieder auf
Deutschlands größte Insel, zurück nach Prora.
    Eine kleine Episode vom
„Zuchthauskellner“. Der Kamerad stammte aus Dresden,
durch seinen sehr kurzen Haarschnitt, und seiner entsprechenden
Visage gab uns unsere Phantasie sofort diesen Spitznamen ein. In der
Wirklichkeit war er Koch in einem Dresdner Hotel gewesen.

    Er kredenzte uns einmal
ein vorzügliches Essen mitten im Wald. Wir hatten natürlich
„Kochhexen mit. Eine Kochhexe ist eine kleine Feuerstätte
mit Feuerraum, Schornstein und einem kleinen Kochkessel. So etwa
einen knappen Meter lang, 50 cm hoch und 70 cm breit, wenn ich mich
richtig erinnere. Wir sammelten fleißig diese großen
„französischen“ Schnecken und feine Waldpilze. Das
Pilze essen war natürlich aus Sicherheitsgründen eigentlich
strengstens verboten.

    Wir kannten uns aber in
der Sache ganz gut aus und im „Hinterland des Feindes“
hätten wir ja auch unter anderem Pilze essen müssen, um zu
überleben.

    Gut und schön, unser
Gourmet-Koch warf die Schnecken ins heiße Wasser, so kamen die
Weichteile heraus, machte auch die herrlichen Waldpilze mit Zwiebeln
und anderen Zutaten zurecht, gab alles in die Kochhexe und ließ
es garen.

    Hatte noch nie Schnecken
gegessen und war anfänglich etwas skeptisch beim Mahl, aber es
schmeckte ausgezeichnet, wie eine verbesserte Pilzmahlzeit, natürlich
aßen wir auch Brot dazu.

    Ein anderes mal hielt
unser Zugführer zwei Hühner hoch und meinte: „Die
sind mir doch ins Auto gelaufen“. Natürlich bereiteten wir
auch dieses Federvieh auf und brieten es, gefechtsmäßig,
bei offener Flamme. Auch so eine Übung sollte man schon mal
gemacht haben!

    Es ging eben auch bei uns
manchmal etwa locker zu, später als sich die Einheit
„Luftsturmregiment“ nannte und nicht mehr auf Rügen
stationiert war, sah die Welt sicher anders aus.

    Gerade zu unserer
Dienstzeit kam das Alkoholverbot auf. Glaube der erlassene Befehl
hieß 30/66 und unterband jegliches Alkohol trinken während
der Dienstzeit und im Objekt bei Strafe.

    Anfänglich gab es ja
auch eine Kneipe im Bataillonsstandort, die vom Wirt „Spalti“
betrieben wurde. „Spalti“ deshalb, weil der Kerl eine
riesige Narbe über der rechten, oberen Gesichtshälfte
hatte. Allerdings war die Idee des Verbotes nicht unbedingt gut.
Leute die nie ins Wirtshaus gingen, tranken nun plötzlich auch,
vom nunmehr Selbstversorgten. Aber das war kein Bier, denn anfänglich
war die Transportkapazität noch zu knapp und nicht so
ausgeklügelt.

    Deshalb war es am
effektivsten, wenn man Flaschen vom Hoch-prozentigen beschaffte. Die
Flaschen konnte man im Winter gut unter dem weiten Ausgangsmantel
verstecken, ebenso war die Wirkung viel erfreulicher. Das ganze
Treiben ging schließlich soweit, dass jeder

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