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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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diagnostiziert, weil er immer wieder Stimmen hörte, aber laut Stammbaum zu hundert Prozent ein Mensch ist. Die Verstreuten hatten ihre Vergangenheit so gründlich ausgelöscht, dass ihre Nachkommen manchmal gar nicht wissen, was sie sind.“
    Das waren bereits mehr Informationen, als sie verarbeiten konnte, aber Talin hatte noch eine weitere Frage. „Was ist mit den Kindern von Medialen und Gestaltwandlern? Warum hilft Shine diesen nicht?“
    Dev warf Lucas einen wachsamen Blick zu. „Die Rudel haben ihre Reihen fest geschlossen und die medialen Familien so gut versteckt, dass es schon ein riesiger Zufall wäre, wenn wir sie finden würden. Diese Geheimniskrämerei hat ihnen vermutlich das Leben gerettet– und tut es auch weiterhin.“ Unüberhörbarer Zorn klang jetzt aus seiner Stimme. „Wir sind etwas anderes als die Medialen, sind etwas anderes geworden. Wir streben nicht nach ihrer Macht, aber der Rat sieht immer nur das Böse, weil er selbst nur böse ist.“
     
    47
    Stunden später lag Talin mit dem Rücken an Clays Brust auf dem Futon, den sie für die Nacht in der ersten Etage ausgerollt hatten, und Clay hatte die Arme um sie geschlungen. Das Bett war besetzt, sie hatten Jon und Noor mit nach Hause genommen. Der Junge hatte zwar nichts gesagt, aber es war offensichtlich, dass er in Talins Nähe sein wollte. Und Noor ging dahin, wo Jon war. „Sie schlafen“, sagte Clay.
    Tally legte den Arm um ihn. „Du kannst sie hier unten hören?“
    „Hmmm.“ Die kleine Noor schlief auf einer Matratze im zweiten Stock, und Jon hatte trotz seines Protestes das Schlafzimmer bekommen.
    „Noor scheint zufrieden damit zu sein, allein zu schlafen.“ Talin strich mit dem Fuß über Clays Schenkel, und er schnurrte. „Ich hatte angenommen, sie würde sich fürchten– darum wollte ich nicht, dass sie ganz oben im Baumhaus schläft.“
    „Ich glaube, es liegt daran, dass sie in der Mitte liegt. Da kommt keiner an sie ran.“
    „Wahrscheinlich hast du recht. Jon ist jetzt schon so fürsorglich.“
    „Hmmm.“ Er küsste sie auf den Halsansatz. „Wenn wir achtgeben, wird es ihnen gut gehen. Sieh uns doch an“, neckte er, „wir haben alles versucht, um etwas Wunderschönes zu vermasseln, aber es ist uns trotzdem nicht gelungen.“
    Sie gab einen zustimmenden Laut von sich, sagte aber nichts weiter.
    Der Leopard spürte ihren stillen Kummer. „Baby, ich kann zwar nicht deine Gedanken lesen, aber ich weiß, dass du traurig bist.“
    „Ich wünschte… ich wünschte, ich hätte auf dich gewartet“, sagte sie plötzlich, ihr unverstellter Schmerz traf ihn mit der Wucht einer Flutwelle. „Es ist gut so, wie es jetzt ist, aber ich wünschte, ich könnte die Vergangenheit auslöschen. Ich wünschte, Orrin hätte mich nicht mit seinen schmutzigen Händen angefasst, bevor wir uns begegnet sind.“
    „Hör auf damit.“ Seine Stimme klang hart, obwohl er sanft sein wollte. „Hör auf damit, dir selbst wehzutun. Und wage es ja nicht, dich nicht für vollkommen zu halten.“ Mein Gott, sie war Sonnenschein und Wärme, Licht und Schönheit. Wie konnte sie nur annehmen, er würde irgendetwas anderes in ihr sehen! „Du bist das Schönste, das ich je in meinen Armen gehalten habe.“
    Sie drückte die Faust in seine Hand. „Aber was ist mit dem, was ich getan habe? Du denkst doch bestimmt manchmal daran.“ Sie ließ nicht locker, ihre Stimme klang belegt, aber siewollte nicht weinen. „Du musst doch manchmal wütend sein.“
    „War ich zuerst auch. Aber das ist vorbei.“ Er war ein Narr gewesen, unfähig, die Wahrheit zu erkennen. „Mir ist klar geworden, dass du mein bist und es immer sein wirst. Nichts und niemand kann sich zwischen uns stellen.“ Nicht einmal der Tod. Wenn sie ging, würde er ihr folgen.
    „Aber wie ist so etwas möglich?“, fragte sie in der sturen, zielstrebigen Art, mit der sie ihn auch liebte. „Du warst so getroffen–“
    „Es war nicht einfach“, gab er zu. „Aber ich bin ja nicht beschränkt. Irgendwann ist mir klar geworden, dass alles, was du getan hast, dein ganzes Leben, dich schließlich zu mir zurückgebracht hat. Wenn du eine brave, kleine Larkspur geworden wärst, wärst du inzwischen wahrscheinlich mit einem Farmer verheiratet.“
    Sie stieß einen Laut der Empörung aus. „Wäre ich nicht.“
    „Nein.“ Er war wieder ernst. „Denn du gehörst zu mir. Das war schon immer so.“
    „Du bist mir wirklich nicht mehr böse?“ Zögernd, abwartend.
    „Wie kann ich der

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