Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
Vom Netzwerk:
Rudels wie Sterne sind, jedes einzelne ist mit dem von Lucas verbunden. Darum nennt Sascha es ein Netz.“
    „Und ich gehöre durch unser Band auch dazu.“ Sie spürte Frieden in sich, als sie das sagte. „Ich bin froh, dass wir Gefährten sind“, sagte sie und sprach diese Erkenntnis zum ersten Mal laut aus. „Ich weiß, das ist egoistisch, aber es ist so.“
    „Sehr gut, denn wir lassen dich auch nicht mehr los.“
    In diesem Augenblick öffnete Sascha die Augen. Überrascht sah Talin bunte Wellen in dem Schwarz. Es war so erstaunlich und wunderbar, dass sie die Hand ausstrecken und den Bildschirm berühren wollte.
    Aber Saschas Worte übertrafen selbst diese herrlichen Augen. „Clay hat recht.“
    Ihre Knie gaben nach, aber Clay hielt sie fest. „Was“, krächzte sie. „Hast du irgendetwas gesehen?“
    „Es war nicht einfach“, sagte Sascha mit einem Lächeln, das ihr ganzes Gesicht erhellte. „Dein Verstand arbeitet anders– wir hatten immer angenommen, es läge daran, weil du ein Mensch bist, und zum größten Teil stimmt das auch, aber diese Annahme hat uns davon abgehalten weiterzuforschen. Du holst dir deine Unterstützung, dein Bio-Feedback, nicht in derselben Weise wie Mediale. Die Energieströme sind nicht so sichtbar. Es ist, als ob“, sie hielt ein wenig inne, dann sprudelte der Vergleich aus ihr heraus, „als ob du einen Nieselregen brauchtest, während es für uns ein Platzregen sein muss. Verstehst du?“
    Talin war so benommen, dass sie kaum Worte fand.
    „Ohne diese Ströme sterbe ich nicht sofort, mir geht es aber erst dann richtig gut, wenn ich sie empfange?“
    „Ja!“ Aufregung zeigte sich auf Saschas Gesicht. „Wir haben um dich herum einen ganz leichten Sog gesehen. Dein Gehirn verschafft sich das Nötige durch die Verbindung zu Clay und damit zum Sternennetz.“ Sie kniff die Augen zusammen. „Fühlst du dich sehr viel besser?“
    Darüber musste Talin nicht lange nachdenken. „Ja. Ich kann klarer denken. Seit–“ Sie wurde bleich. „Seit Clay diese Kopfschmerzen hatte.“
    „Das ist die Erklärung“, sagte Sascha, ihr Lächeln wurde nicht schwächer. „Es muss einen starken Sog gegeben haben, denn deinen Symptomen nach zu urteilen war dein Gehirn kurz vor dem Verhungern. Ich habe damals keine Veränderung im Netz wahrgenommen, wohl weil du die Energie direkt von Clay bezogen hast.“
    Bestürzung malte sich in Talins Zügen. „Habe ich ihm geschadet?“
    „Nein, überhaupt nicht, es ist wie eine Bluttransfusion“, versicherte ihr Sascha. „Nur wenn du dauerhaft so viel Energie abziehen würdest, könnte es schädlich für ihn sein.“
    „Könnte es tödlich sein?“, fragte Talin; ihr war, als hätte sie Watte im Mund.
    Sascha sah sie durchdringend an. „Ja. Bei jemandem aus dem Medialnet schon. Aber du brauchst nicht so viel. Clay wäre bloß sehr müde geworden. Du hast wohl nur einen großen Bissen genommen.“ Sie lächelte. „Und nur einmal, er hatte genügend Zeit, sich davon zu erholen. Nachdem ihr durch das Band mit dem Netz verbunden seid, holst du dir die Energie aus dem allgemeinen Pool, genau wie Faith und ich. Das schadet keinem.“
    „In Ordnung.“ Mehr fiel ihr nicht ein, da sie nun wusste, dass es Clay gut ging.
    „Clay“, sagte Lucas, „wie wäre es, wenn wir unser Gespräch morgen fortsetzen?“ Er sah Talin an. „Ich glaube, Talin muss sich ausruhen und mein Sascha-Schätzchen muss ein wenig von ihrer Aufregung loswerden.“
    Jemand schnappte hörbar nach Luft und lachte dann, aber Talin nahm das gar nicht richtig wahr. Auch nicht, dass Clay den Anruf beendete, ihr den Morgenrock auszog und zu seinen Sachen auf den Boden warf. Aber als er sie küsste, war es, als würde ein Schalter in ihr umgelegt. Sie erwachte zum Leben, wurde sogar außerordentlich lebendig. Sie lachte, und sie tollten gemeinsam auf dem Boden herum. Als es vorbei war, lag sie still mit dem Kopf an seinem Herzen und ließ ihre Gedanken in die Zukunft schweifen.
     
    48
    Im Medialnet wurde die dritte Krisensitzung des Rates einberufen.
    „Wir dürfen es nicht noch einmal zu derselben Situation kommen lassen wie vor einem Jahr bei Enrique“, meinte Shoshanna; sie bezog sich auf den Ratsherrn, dessen Tod zur Ernennung Kalebs geführt hatte. „Wir müssen ein neues Mitglied bestimmen, bevor jemand die Umstände von Marshalls Tod infrage stellt.“
    „Ja“, stimmte Tatiana zu. „Obwohl die Bevölkerung den Unfalltod zu akzeptieren scheint.“
    „Wir müssen auch

Weitere Kostenlose Bücher