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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Verblüffung tauchte plötzlich Ro vor ihm auf wie ein Geist aus der Flasche.
    »Was soll ich tun?« fragte sie.
    »Wollen Sie etwa behaupten, daß Sie mich gehört haben?« fragte er noch immer lachend.
    »Natürlich«, erwiderte sie erstaunt. »Ich habe Anweisung gegeben, daß ich sofort verständigt werde, wenn Sie mich rufen. Aber Sie haben es bisher nie getan.«
    »Ich hätte Sie schon vorher gerufen, wenn ich gewußt hätte, daß ich so schnell erhört würde«, erklärte er grinsend.
    Wieder einmal sah er sie auf ihre ganz besondere Art erröten.
    »Ich will Ihnen doch helfen!« sagte sie. »Nur – bisher schienen Sie meine Hilfe nicht zu brauchen.«
    Bei diesen Worten wurde er ernst.
    »Leider wußte ich nicht, wie ich Sie herbeirufen kann.«
    »Nun, jetzt wissen Sie es ja«, sagte sie energisch. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Helfen Sie mir bitte beim Ankleiden.« Sie fing plötzlich an zu kichern, und er starrte sie verwirrt an.
    »Nein, nein, es ist schon in Ordnung«, beruhigte sie ihn. »Nur – normalerweise leistet ein Diener, ein Mensch niederer Rasse, einem Hochgeborenen solche Dienste, nicht umgekehrt.« Sie hob seinen Hut auf. »Wo kommt das hin?«
    »Das kommt ganz zuletzt.«
    Gehorsam legte sie den Hut wieder beiseite, und unter seiner Anleitung half sie ihm alle Kleidungsstücke anlegen. Als er fertig kostümiert war, musterte sie ihn interessiert.
    »Sie sehen sonderbar aus – aber gut.«
    »Haben Sie mich denn nicht in der Arena auf Alpha Centauri III gesehen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich war auf dem Schiff beschäftigt. Außerdem hielt ich die Sache wirklich nicht für besonders sehenswert.« Neugierig sah sie zu, wie er seine beiden Capes und das Schwert aus dem größeren der beiden Koffer nahm. »Wozu braucht man denn das?«
    »Mit diesen beiden Kleidungsstücken wird die Aufmerksamkeit des Stieres erregt. Und mit dem Schwert …« Er zog es ein Stück aus der Scheide, um ihr die Klinge zu zeigen. »… wird der Stier am Ende des Kampfes getötet.«
    Ihre Hand flog zum Mund. Sie war blaß geworden und trat einen Schritt zurück. Aus schreckgeweiteten Augen starrte sie ihn an.
    »Ist irgend etwas nicht in Ordnung?« fragte Jim mit gerunzelter Stirn.
    »Sie sagten mir nicht …« Klagend und zitternd kamen die Worte endlich über ihre Lippen. »Sie sagten mir nicht, daß Sie den Stier töten … « Ihre Stimme erstarb. Sie wandte sich abrupt ab und verschwand. Er starrte auf die Stelle, wo sie soeben noch gestanden war. Hinter ihm erklang eine andere weibliche Stimme.
    »In der Tat«, sagte Prinzessin Afuan, und Jim fuhr herum. »Sogar ein begabter Wolfling wie Sie kann Fehler machen. Ich dachte, Sie hätten mittlerweile begriffen, daß Ro sehr tierlieb ist.«
    Er erwiderte kalt ihren Blick.
    »Sie haben recht«, sagte er. »Ich hätte daran denken sollen.«
    Sie musterte ihn eine Weile schweigend mit ihren zitronengelben Augen. Dann sagte sie: »Vielleicht hatten Sie auch einen bestimmten Grund, Ro aufzuregen. Für einen Wolfling haben Sie innerhalb kurzer Zeit bemerkenswertes Aufsehen erregt. Nicht nur, daß Sie die Freundschaft der kleinen Ro gewonnen haben, sie haben sich auch Mekon zum Feind gemacht und das Interesse Slothiels und sogar Galyan s erregt.« Sie blickte ihn lauernd an. »Sehen Sie mich?«
    »Natürlich«, erwiderte er. Und dann fühlte er, wie sich all seine Muskeln anspannten. Er hatte Mühe, sein Erstaunen nicht zu zeigen.
    Eine Veränderung ging mit Afuan vor, eine seltsame Veränderung, denn er konnte nicht feststellen, daß sich irgend etwas an ihrem Äußeren wandelte. Sogar ihr Gesichtsausdruck blieb unverändert.
    Aber plötzlich wirkte die große, weißhaarige gelbäugige Prinzessin mit der onyxfarbenen Haut unbeschreiblich attraktiv. Sie übte mehr als nur gewöhnliche sinnliche Anziehungskraft aus. Ihre Forderung an sein Verlangen wirkte fast hypnotisch.
    Nur die langen, einsamen Jahre der Isolierung, die er während seines Heranwachsens durchlebt hatte, befähigte ihn, der Faszination Afuans zu widerstehen. Nur weil ihm bewußt war, daß er alles verlieren würde, was er auf langen Reisen des Geistes und der Seele gesucht und gefunden hatte, auf Reisen, die der menschliche Geist und die menschliche Seele nie zuvor zurückgelegt hatten – weil ihm dies bewußt war, konnte er Afuans Lockung mit kühler Zurückhaltung begegnen.
    Dann sah Afuan wieder plötzlich genauso aus wie zuvor, ohne sichtbares Zeichen einer Veränderung. Kalt und unnahbar,

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