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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Hochgeborener Sie mehr wie einen Diener behandeln. Ich meine, Ihr Leben ist geschützt. Kein Hochgeborener, nicht einmal Afuan oder Galyan, kann Ihnen etwas anhaben. Sie können sich höchstens beim Herrscher über Sie beklagen.«
    »Ich verstehe«, sagte Jim nachdenklich. »Soll ich Slothiels Absicht erwähnen, wenn ich mit dem Herrscher spreche?«
    »Wenn Sie mit dem Herrscher sprechen?« Ro starrte ihn an und brach dann in Gelächter aus. Aber sie wurde sofort wieder ernst und legte ihm entschuldigend die Hand auf den Arm. »Es tut mir leid. Ich hätte nicht lachen sollen. Aber Sie werden sicher Ihr Leben lang nicht mit dem Herrscher sprechen.«
    »Da irren Sie sich«, erwiderte Jim. »Der Herrscher bat mich nämlich nach dem Stierkampf, zu ihm zu kommen, sobald ich mich ausgeruht hätte.«
    Ro starrte ihn entgeistert an. Dann schüttelte sie langsam den Kopf.
    »Das haben Sie falsch verstanden, Jim«, sagte sie mitfühlend. »Das hat er nur so gesagt. Niemand kann zum Herrscher kommen. Man kann ihn nur sehen, wenn man auf seinen Wunsch zu ihm gebracht wird. Sie können also nicht von sich aus zu ihm gehen, sondern müssen warten, bis er Sie rufen läßt.«
    Jim runzelte die Stirn.
    »Es tut mir leid, Jim«, sagte Ro. »Der Herrscher sagt oft solche Dinge. Doch dann kommt etwas dazwischen, und er vergißt es wieder. Oder er sagt so etwas, ohne es wirklich zu meinen, weil er eben irgend etwas sagen muß. Vielleicht wollte er Ihnen damit ein Kompliment machen.«
    Langsam breitete sich ein Lächeln auf Jims Gesicht aus, und Ro erbleichte.
    »Machen Sie nicht ein solches Gesicht!« Sie umklammerte seinen Arm. »Sie sehen ja zum Fürchten aus!«
    »Machen Sie sich keine Sorgen!« sagte Jim grinsend. »Aber ich glaube, Sie irren sich. Ich werde nämlich jetzt zum Herrscher gehen. Wo kann ich ihn finden?«
    »Um diese Tageszeit in Vhotans Büro …« Sie brach ab und starrte ihn aus weit geöffneten Augen an. »Aber Jim! Haben Sie denn nicht verstanden? Sie können nicht zum Herrscher gehen…«
    »Zeigen Sie mir bitte den Weg.«
    »Nein! Er wird seinen Starkianern befehlen, Sie zu töten. Vielleicht töten sie Sie auch, ohne auf seinen Befehl zu warten.«
    »Oh! Warum sollten denn die Starkianer unseren wilden Mann töten wollen?« mischte sich unerwartet Slothiels Stimme ein. Ro und Jim wandten sich um. Der hochgewachsene Mann hatte soeben Gestalt angenommen. Ro eilte auf ihn zu, als sei er die Ursache ihres Streits mit Jim.
    »Nach dem Stierkampf sagte der Herrscher zu Jim, er möge sich ein Weilchen ausruhen und dann zu ihm kommen. Und jetzt will Jim, daß ich ihm sage, wie er zum Herrscher kommt! Aber ich denke nicht daran!«
    Slothiel lachte laut auf.
    »Er will zum Herrscher gehen! Und du willst ihm den Weg nicht zeigen? Dann werde ich es tun.«
    »Du!« stieß sie hervor. »Ich dachte, du willst sein Sponsor sein!«
    »Das will ich auch«, sagte Slothiel gedehnt. »Weil ich den Mann bewundere – und weil ich mich darauf freue, Galyans Gesicht zu sehen, wenn er es erfährt. Aber wenn Jim entschlossen ist, in den Tod zu rennen, bevor die Sponsorschaft in Kraft tritt, kann ich den Lauf des Schicksals nicht hemmen.« Er blickte über Ros Kopf hinweg Jim an. »Wollen Sie wirklich gehen?«
    »Ich bin ein Wolfling«, sagte Jim lächelnd. »Ich weiß es nicht besser.«
    »Richtig«, sagte Slothiel und wehrte Ros verzweifelte Versuche ab, ihm den Mund zuzuhalten. »Ich werde Sie also zum Herrscher senden …«
    Plötzlich befand sich Jim in einem anderen Raum. Es war ein großer kreisrunder Raum mit einer Art transparenter Decke, durch die man einen wolkigen Himmel sehen konnte – oder war der blaue Himmel mit seinen weißen Wolken nur eine Illusion? Jim hatte keine Zeit, das zu erforschen, denn seine Aufmerksamkeit wurde von einem halben Dutzend Männer in Anspruch genommen, die seine Ankunft bereits bemerkt hatten.
    Einer davon war der Herrscher. Er hatte sich mitten im Satz unterbrochen, als er Jim sah. Und er stand halb abgewandt von dem älteren, kräftig gebauten Hochgeborenen, den Jim an der Seite des Herrschers in der Arena hatte sitzen sehen. Einige Schritte entfernt, mit dem Rücken zu Jim gewandt, stand ein Hochgeborener, der sich jetzt langsam umdrehte. Jim kannte ihn nicht. Die anderen drei Männer, die sich noch im Raum befanden, waren sehr muskulöse, grauhäutige, kahlköpfige Individuen. Sie sahen dem Mann ähnlich, den Galyan als seinen Leibwächter bezeichnet hatte. Sie trugen lederne Lendenschurze,

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