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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Vornamen – Oran.
    »Sie sind uns sehr willkommen«, sagte der Herrscher mit freundlichem Lächeln. Er verschwand, und eine Sekunde später waren alle Sitze der Arena leer. Jim stellte sich seine Suite bildlich vor und kehrte in seine Räume zurück. Nachdenklich begann er sein Kostüm abzustreifen. Er quälte sich gerade aus der engen Jacke, als er spürte, wie hinter ihm jemand helfend eingriff. Er blickte sich um und sah Roh hinter sich stehen.
    »Danke«, sagte er lächelnd. Sie half ihm weiter beim Auskleiden. Ihre Augen blickten zu Boden, und dunkle Röte übergoß ihr Gesicht.
    »Es kommt mir noch immer schrecklich vor«, flüsterte sie. »Aber ich wußte nicht …« Sie hob ihr plötzlich bleiches Gesicht zu ihm empor. »Ich wußte nicht, daß der Stier Sie töten wollte, Jim.«
    »Ja«, sagte Jim und verspürte wieder einmal das Schamgefühl, das ihn stets überkam, wenn ihm bewußt wurde, wie unehrenhaft sein programmierter Stierkampf war. »So ist es.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Ro entschlossen, »wenn wir Glück haben, dann müssen Sie das nie mehr tun. Es ist schon ein großes Glück, daß der Herrscher sich für Sie interessiert. Und – wissen Sie, was?«
    Sie hörte auf, ihm beim Auskleiden zu helfen. Er stand da, halb ausgezogen, und starrte sie fragend an.
    »Was ist denn?«
    »Ich habe einen Sponsor für Sie gefunden«, platzte sie aufgeregt heraus. »Slothiel! Sie haben ihm schon gefallen, als Sie so unerschrocken reagierten, damals, als die Katze Sie ansprang. Jetzt will er Sie in den Kreis seiner Bekannten aufnehmen. Wissen Sie, was das bedeutet?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Das bedeutet, daß Sie von jetzt an nicht mehr der Dienerklasse angehören! Ich hatte zwar gehofft, einen Sponsor für Sie zu finden, aber nicht schon so bald. Ich hatte es Ihnen nicht gesagt, weil ich keine falschen Hoffnungen in Ihnen erwecken wollte, Jim. Aber Slothiel ist tatsächlich mit diesem Vorschlag zu mir gekommen!«
    »Wirklich?« Jim runzelte die Stirn, obwohl er sich im allgemeinen bemühte, sein Gesicht in Anwesenheit der Hochgeborenen glatt und ausdruckslos erscheinen zu lassen. Er fragte sich, ob Slothiel etwas mit Afuans Besuch vor dem Stierkampf zu tun hatte – oder mit dem, was Galyan auf dem Schiff zu ihm gesagt hatte. Er war schon nahe daran, Ro danach zu fragen, aber dann besann er sich. Von Afuans Versuch, seine Sinne zu reizen, wollte er Ro nicht erzählen – jetzt noch nicht.
    Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er merkte, daß Ro wieder damit beschäftigt war, ihn auszukleiden, mit der größten Unbefangenheit. Jim war zwar normalerweise auch nicht befangen, aber Ros Haltung irritierte ihn doch ein wenig. Sie ging mit ihm um, als würde sie ihr Lieblingstier für eine Ausstellung herausputzen. Er brauchte Hilfe, aber einige Handgriffe konnte er sehr gut auch allein erledigen.
    »Das genügt«, sagte er und entwand sich ihrem Griff. »Den Rest kann ich allein machen.« Er nahm den Kilt vom Koffer, zog ihn an und streifte dann ein kurzärmeliges grünes Hemd über. Ro betrachtete ihn mit liebevollem Stolz.
    »Erzählen Sie mir mehr über diese Sache mit dem Sponsor«, sagte Jim. »Wofür will Slothiel sponsieren?«
    »Natürlich dafür, daß Sie in die Thronwelt aufgenommen werden«, erwiderte Ro mit großen, erstaunten Augen. »Erinnern Sie sich denn nicht? Ich habe Ihnen doch erzählt, daß immer noch wenige, besonders begabte Bewohner der Koloniewelten in die Gesellschaft der Hochgeborenen eingegliedert werden. Dabei werden sie natürlich nicht selbst zu Hochgeborenen. Aber sie können hoffen, daß ihre Enkel echte Hochgeborene werden. Nun, dieser ganze Prozeß wird auf der Thronwelt als Adoption bezeichnet und wird von einem Hochgeborenen in Gang gesetzt, der sich als Sponsor für einen Nichthochgeborenen zur Verfügung stellt, wenn dieser auf der Thronwelt Aufnahme finden will.«
    »Sie wollen also, daß ich als Hochgeborener aufgenommen werde?« fragte Jim mit leichtem Lächeln.
    »Das natürlich nicht!« sagte Ro strahlend. »Aber wenn Sie erst einmal sponsiert werden, hat der Prozeß der Adoption begonnen. Und Sie werden von der Autorität des Herrschers geschützt, weil sie ein provisorischer Hochgeborener sind, bis er sich entschließt, ob Sie angenommen oder abgewiesen werden. Und wenn jemand einmal sponsiert wird, wird er nicht abgewiesen, außer er tut etwas so Schreckliches, daß er von der Thronwelt verstoßen werden muß. Wenn Slothiel Sie sponsiert, kann kein

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