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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Atavistischen, diejenigen, die irgendwelche Merkmale einer früheren, noch rückständigeren Entwicklung an sich tragen wie beispielsweise die Hochgeborene Ro. Die anderen betrachteten diese Atavistischen als nicht fähig, im Wettbewerb mitzuhalten, was bei Ro aber keineswegs der Fall war.«
    »Vorhin sagten Sie noch, die Hochgeborenen seien überlegene Wesen«, warf Heinman ein. »Und jetzt vergleichen Sie sie mit Affen. Ist das denn kein Widerspruch?«
    »Keineswegs. Robert Ardrey, der sich ebenfalls mit diesem Thema befaßte, schrieb, daß Nationen Helden hervorbringen, Noyaux aber Genies. Im Fall der Thronwelt war es umgekehrt. Die Genies brachten Noyaux hervor. Der Callicebus-Affe lebt eigentlich in einer Utopie. Essen und Trinken findet er gleich auf den Bäumen. Auch die Hochgeborenen leben in einer Utopie, da ihre technische Entwicklung für all ihre Bedürfnisse sorgt. Normalerweise hätten sie unter diesen utopischen Bedingungen ganz sanft und zufrieden und eine leichte Beute für die Bewohner der Koloniewelten werden müssen, die diesen Standard nicht erreicht haben. Das ist der Lauf der Geschichte, daß eine Aristokratie im Wohlleben schwach wird, daß die nächstfolgende Klasse sie verdrängt.«
    »Und warum geschah das nicht bei den Hochgeborenen?« fragte Heinman.
    »Weil sie etwas Einzigartiges erreichten – eine sich selbst verewigende Aristokratie. Das Reich entstand, indem man die größten Geister auf einem Planeten versammelte, der später zur Thronwelt wurde. Auch später versorgte sich die Thronwelt immer wieder mit den Begabtesten aus den Koloniewelten, mit einer ständigen Zufuhr frischen Blutes. Inzwischen hatte sich die Aristokratie auf der Thronwelt zu den Hochgeborenen entwickelt. Damit gelang ihnen etwas, was keiner früheren Aristokratie gelungen war. Jedes Mitglied dieser Aristokratie der Hochgeborenen weiß alles über die technische Entwicklung, mit deren Hilfe das Reich funktioniert. Die Hochgeborenen sind, mit anderen Worten nicht nur pan-genial, sie sind auch pan-authoritär. Die Hochgeborene Ro könnte zum Beispiel die Erde in eine in jeder technologischen Beziehung vollkommene Kopie des Reiches verwandeln, wenn sie die nötige Zeit, das Material und die Laboratorien dazu hätte.«
    Heinman runzelte die Stirn.
    »Ich verstehe noch immer nicht den Zusammenhang zwischen Ihren letzten Ausführungen und Ihre Behauptung, die Hochgeborenen seien Noyaux.«
    »Eine sich ständig selbst verewigende Aristokratie bewegt sich gegen den instinktiven Prozeß der menschlichen Entwicklung. Sie kreiert eine künstliche Situation, in der keine soziale und zuvor individuelle Evolution stattfinden kann. Solch eine Aristokratie muß, weil sie von außen nicht zerstört werden kann, sich selbst zerstören. Die Hochgeborenen hatten nach einer gewissen Zeit also gar keine andere Wahl als dekadent zu werden. Und sie sind dekadent.«
    Der Gouverneur beugte sich vor und flüsterte Heinman eifrig etwas ins Ohr. Aber der Vorsitzende schüttelte ihn beinahe ärgerlich ab.
    »… und sobald ich erkannte, daß sie dekadent sind«, fuhr Jim fort und beobachtete dabei nicht nur Heinman, sondern auch den Gouverneur, »erkannte ich, daß die Saat, die zum Untergang Ihres Reiches führen mußte, bereits gesät war. In wenigen Jahrhunderten wird das Reich zusammenbrechen, und dann wird niemand mehr auf der Thronwelt Zeit haben, sich mit uns Terranern zu beschäftigen. Zur selben Zeit erkannte ich auch, daß Galyan die Macht an sich reißen wollte. Nicht alle Hochgeborenen sind mit dem Leben, das ihnen ihre Noyaux-Situation zugesteht, zufrieden. Ein paar Individuelle – wie Galyan, Slothiel und Vhotan – suchten das Reale in diesem Zusammenspiel von Konflikt und Sieg und nicht nur den Schatten einer Substanz, wie es zum Beispiel das Spiel um die Lebenszeitpunkte war. Und Galyan war auch noch gefährlich. Wie der Herrscher war auch er wahnsinnig, aber effektiv wahnsinnig, das heißt, er setzte seinen Wahnsinn in praktischen Nutzen um, im Gegensatz zu seinem Vetter. Und Galyan hatte Pläne mit der Erde. Er hätte uns in die Dekadenz des Reiches aufgesaugt, bevor das Reich unter seinem eigenen Gewicht zusammengebrochen wäre.«
    Jim machte eine Pause. Er verspürte eine plötzliche Sehnsucht, sich nach Ro umzublicken, zu sehen, wie sie seine Enthüllungen aufnahm. Aber er wagte es nicht.
    »So beschloß ich also, Galyan zu vernichten, und das tat ich«, schloß Jim seine Ausführungen.
    Die Komiteemitglieder, der

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