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Im Kille-Kille-Keller

Im Kille-Kille-Keller

Titel: Im Kille-Kille-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Erbschaft antritt?«
    »Gewiß.« Ich nickte. »Don hat’s
mir erzählt.«
    »Dann erhält sie lächerliche
zweitausend Dollar«, sagte Fabian. »Sie ist seit sieben Jahren die Herrin
dieses Hauses, und nun wird sie mit dem Trinkgeld für einen Gärtner
abgefunden.« Seine Schultern zuckten, während er lautlos lachte. »Wissen Sie,
Mavis, wir beide haben etwas mit Randolph Ebhart gemein. Er besaß einen sehr
eigenen Sinn für Humor.«
    »Deswegen lacht Edwina wohl
auch die ganze Zeit«, meinte ich, und das veranlaßte ihn erneut zu Gelächter.
    »Erzählen Sie mir, Mavis«,
sagte er, »wie geht das so — Ihre Ehe mit Don, meine ich?«
    »Prima«, sagte ich vorsichtig.
»Warum auch nicht?«
    »Gott ja, einen exakten
Gegengrund wüßte ich auch nicht«, meinte er leichthin. »Ich finde nur... Es ist
manchmal schwierig, mit ihm auszukommen. Ich habe mich gefragt, wie er als
Ehemann... Es freut mich sehr, daß alles in Ordnung ist, Mavis. Übrigens — ich
dachte, Sie hießen Clare?«
    »Wieso haben Sie das denn
gedacht?« fragte ich, und jetzt war ich ganz bestimmt nervös.
    »Sie wurden vor einem guten
Jahr in San Diego getraut«, sagte er. »Sie wissen doch — ich bin Anwalt. Ich
habe mir eine Kopie der Heiratsurkunde beschafft. Ich sagte mir, das sei
einfacher, als Don darum zu bitten — bestimmt hat er sie längst verloren. Und
andrerseits muß ich natürlich den legalen Nachweis besitzen, daß Don zur Zeit
des Erbschaftsantritts tatsächlich verheiratet ist.«
    »Ah ja, natürlich«, sagte ich.
»Ich heiße auch Clare, in Wirklichkeit, aber ich mag den Namen nicht
sonderlich, deshalb nennt Don mich eben Mavis.«
    »Ich verstehe«, sagte er. »Und
wieso gerade Mavis?«
    Ich überlegte krampfhaft, was
ich als guten Grund nennen könnte, und ich wünschte mir, Don sei nicht
davongelaufen. »Der Name erinnert Don an eine verflossene Freundin«, sagte ich
verzweifelt.
    Fabian zog die buschigen
Augenbrauen in die hohe Stirn hinauf. »Da muß ich wirklich sagen — Sie sind
eine sehr besorgte Gattin.« Er schmunzelte.
    Wir tranken noch zwei Gläschen
mehr, wodurch ich mein diesbezügliches Limit erreichte — noch eins, dann sah
ich gewiß zwei Fabian Darks. Und das wollte ich ganz und gar nicht.
    »Tja.« Fabian sah auf seine
Uhr. »Wenn Sie mich nun entschuldigen wollen, Mavis — ich habe vor dem Dinner
noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen.«
    »Lassen Sie sich nur nicht
aufhalten«, meinte ich. Darauf verneigte er sich, was ich sehr spaßig fand,
denn bislang war mir so etwas nur einmal in einem chinesischen Restaurant
passiert, und irgendwie war das nicht dasselbe.
    Nachdem er gegangen war, ließ
ich mich im nächsten Sessel nieder. Ich glaube, es lag an den Drinks und daran,
daß es wegen der zugezogenen Vorhänge so dunkel im Zimmer war — jedenfalls muß
ich eingeschlafen sein, denn das Nächste, was ich weiß, war dies: Ich litt
unter einem Alptraum.
    Auf der Lehne meines Sessels
hockte ein winziges Geschöpf, vielleicht sechzig Zentimeter groß. Es trug einen
Smoking und eine grellrote Schleife und blinzelte nicht ein einziges Mal. Auf
dem Kopf trug es eine Bürste, für die’s Zeit zum Haareschneiden war, und die
Haare standen ihm zu Berge, wie sich’s für einen rechten Alptraum auch gehört.
Sein Mund war eckig, und der Ausdruck in seinem Gesicht war schlicht verrückt.
    »Hallo, Puppe!« sagte das Ding
plötzlich mit ebenso hellem wie durchdringendem Stimmchen. »Ich bin der Prinz,
der das Dornröschen wecken will. Und erzähl mir ja nicht, dazu brauchte es nur
ein Küßchen in Ehren. Ich garantiere für komplette Behandlung, mein Schätzchen.«
    »Verschwinde!« befahl ich dem
Alptraum, aber das nutzte gar nichts: Er blieb sitzen, und das Grinsen schien
ihm ins Gesicht gemalt.
    »Nun spiel mir ja nicht die
schüchterne Jungfrau vor«, sagte er. »Wie bist du denn überhaupt zur Prinzessin
geworden, was? Was war denn dran bei all den Rendezvous im Keller mit dem
Prinzen, hm? Gib’s nur zu, Puppe, du bist nicht von
gestern.«
    »Wenn du nicht verschwindest«,
erklärte ich dem Alptraum, »dann wache ich einfach auf — und was wird dann aus
dir?«
    »Hier bleib’ ich sitzen.« Er
gaffte mich an. »Ich wäre ja verrückt, so eine Puppe wie dich allein zu lassen.
Mein Kind, du hast Klasse — rundherum!«
    Na, was sollte ich da machen?
Ich zwang mich, aufzuwachen. Aber irgendwie funktionierte es nicht. Ich hatte
die Augen offen — aber der Alptraum war immer noch da.
    Plötzlich war ich auf

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