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Im Kille-Kille-Keller

Im Kille-Kille-Keller

Titel: Im Kille-Kille-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Halbbruder
erneut wütend an. »Wirst du eigentlich niemals erwachsen?« herrschte er ihn an.
    »Ist er mit dir verwandt?«
fragte Mr. Limbo seinen Herrn.
    »Eine Hälfte von ihm, ja«,
sagte Carl. »Die andere Hälfte ist das, was man gemeinhin >Spanischer
Schwachsinn< nennt. Rührt natürlich ausnahmslos von der Seite seiner Mutter
her.«
    »Ich stehe mächtig auf seine
Alte«, gackerte Mr. Limbo. »Ich mag große Blondinen, bei denen ist es im Winter
so schön warm.«
    »Du solltest sie dir noch mal
gut anschauen, Mr. Limbo, solange du das kannst«, meinte Carl. »Nur für den
Fall, daß sie verschwindet. Dons Gattinnen haben das nämlich so an sich — sie
bleiben nie lange unter uns.«
    Es krachte, als Dons Stuhl
rückwärts umstürzte. Er stürmte rund um den Tisch auf Carl zu, die Fäuste
geballt. »Jetzt reicht es mir!« rief er. »Ich nehme diese blödsinnige Puppe und
stopfe sie dir in den Hals. Vielleicht bringt euch das beide zum Schweigen!«
    Carl stand schon auf den
Beinen, als Don bei ihm ankam. Don ließ einen wilden rechten Schwinger fliegen,
dem Carl mit Leichtigkeit auswich, dann ging er in seinen Gegner hinein und
verabreichte Don mit steifen Fingern einen kraftvollen Stich in die Magengrube.
Schmerz verzerrte Dons Züge, er klappte zusammen und ging in die Knie. Dann
packte Carl ihn an den Haaren und riß Dons Kopf nach oben. Ich sah, wie sein
rechtes Bein sich bewegte — er wollte Don das Knie ins Gesicht schmettern.
    Es schien an der Zeit, daß
Mavis sich einschaltete. Ich wollte schließlich keinen Mann — und sei’s auch
nur einen scheinbaren für drei Tage —, dem die Nase eingeschlagen war und dem
vier Vorderzähne fehlten. Folglich stand ich auf und versetzte Carl einen
Judohieb seitlich gegen den Hals, wie der Marinesergeant es mir beigebracht
hatte.
    Carl wurde schlaff und drehte
sich langsam, wobei ihm die Augen merklich hervortraten. In diesem Moment sah
er ziemlich albern aus, weshalb ich ihm zusätzlich die Handkante auf die
Nasenwurzel setzte. Im nächsten Augenblick kniete er neben Don, und keiner von
beiden schien noch sonderlich an irgend etwas interessiert.
    »Böses Blut«, wisperte Edwina
durch die drückende Stille, »seit sie klein waren. Schwarze Herzen und schlimme
Seelen. Donald hat es von dieser spanischen Hexe und Carl von dieser Schlampe
aus dem Süden.«
    Fabian Dark saß noch am Tisch,
rauchte eine Zigarette und wirkte völlig entspannt. »Aber, aber, Edwina«,
meinte er. »Sie sind nicht ganz fair. Ihr Vater wird schon auch etwas damit zu
tun gehabt haben.«
    »Kein feinerer Mann als
Randolph Ebhart hat je den Fuß auf diese Erde gesetzt!« sagte Edwina hitzig.
»Die beiden sind ja gar nicht seine Söhne!«
    »Randolph war gewiß ein
bemerkenswerter Mann, das gebe ich zu«, sagte Fabian im Konversationston. »Aber
die Seelenschwärze brauchte er weder von seiner ersten noch von seiner zweiten
Frau zu lernen, möchte ich meinen. Wenn die Jungen eins von ihrem Vater erben
konnten, dann eine schwarze Seele. Sie müßten das am allerbesten wissen,
Edwina.«
    Sie starrte ihn an, und ihre
Augen weiteten sich ein wenig. »Was wollen Sie damit sagen?« flüsterte sie.
    Fabian lächelte sie fast gütig
an. »Ich dachte an den Keller«, sagte er. »An die Kerzen, die dort noch bis
tief in die Nacht zu brennen pflegten. Sie werden sich doch gewiß daran
erinnern, Edwina? An die brennenden Kerzen — die Masken — die Ketten? Ich
dachte immer, sie hätten ihm dabei geholfen. Als eine Art Magd?«
    Edwina begann unbändig zu
zittern. Sie preßte eine Hand auf die Lippen und biß sich so heftig auf den
Zeigefinger, daß Blut hervortrat. Sie stöhnte laut, dann rannte sie aus dem
Zimmer.
    »Was Spiele anging, da war
Randolph groß«, erklärte mir Fabian liebenswürdig. »Alle Arten von Spielen.«
Sein Lächeln jagte mir Schauer über den Rücken. Ich dachte, wenn er dich noch
lange so anguckt, dann fängst du genauso zu schreien an wie Edwina.
    Dann spürte ich eine Hand auf
meinem Arm. Ich fuhr herum und war bereit, es Carl nochmals zu geben — aber da
sah ich, daß es Don war. Schmerz zeichnete noch seine Züge, aber immerhin stand
er schon wieder aufrecht. Carl kniete noch — mit glasigen Augen.
    »Mein Bedarf für einen Abend
ist gedeckt«, sagte Don böse. »Wir gehen zu Bett, Mavis.«
    »Mr. Ebhart!« sagte ich kalt.
»Sind Sie nicht ein bißchen zu dreist? Wenn Sie glauben...« Dann fiel es mir
wieder ein.
    »So ist Mavis nun mal«, sagte
Don zu Fabian und zwang sich

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