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Im Land der glühenden Sonne: Die Australien-Saga (German Edition)

Im Land der glühenden Sonne: Die Australien-Saga (German Edition)

Titel: Im Land der glühenden Sonne: Die Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Schaukeln des Wagens auf dem holprigen Weg alles noch verschlimmern würde. Sie nahm die Umgebung nur noch verschwommen wahr, wie durch verschmiertes Glas. Eine plötzliche Wehe nahm ihr wieder die Luft, und der Wagen kam von der Spur ab. Obwohl sie mit aller Kraft auf die Bremse trat, schlitterte sie in einen tiefen Graben. Der Motor ging aus. Schwer atmend und ihren jetzt stark schmerzenden Bauch mit beiden Händen umklammernd, kletterte sie aus dem Wagen und kämpfte sich einen kleinen Hügel hinauf, von dem aus sie eine gute Aussicht hatte. Sie sah eine kleine Hütte, eigentlich eher eine Baracke, aus deren Wellblechkamin dünner Rauch aufstieg.
    »Danke, lieber Gott. Danke«, keuchte sie.
    Noch bevor sie den Motor anließ, wusste sie, dass er nicht anspringen würde. Als sie den Zündschlüssel drehte und nichts passierte, wurde sie von der nächsten Wehe getroffen, als sei sie durch das Drehen des Schlüssels ausgelöst worden. Sie brach über dem Steuer zusammen und blieb so liegen, bis alles vorüber war. Dann steckte sie den Schlüssel in die Tasche und machte sich auf den Weg zu der Baracke, die etwa eine Meile entfernt zu sein schien.
    Wie in Trance schleppte Abby sich vorwärts und versuchte, sich von den Schmerzen abzulenken. »Komisch, dass mir die Hütte beim letzten Mal nicht aufgefallen ist. Was soll's. Hauptsache, irgendjemand dort kann mich ins Krankenhaus bringen. Die Sonne steht ziemlich hoch. Geh weiter, Abby. Beachte die Hitze gar nicht. Denk an Schnee. Schnee … das ist total verrückt.«
    Als sie etwa die Hälfte der Wegstrecke hinter sich gebracht hatte, platzte die Fruchtblase. Sie stolperte in den Schatten des einzigen Baumes, den es weit und breit gab, und saß an seinen Stamm gelehnt, bis sie die Kraft fand weiterzulaufen. Voller Angst und schwer atmend machte sie sich wieder auf den Weg.
    Durch den Schleier vor ihren Augen sah Abby, dass die Hütte lediglich aus einfachen Brettern gebaut war. Vorne und hinten befand sich eine Veranda. Trotz des Rauchs, der aus dem Schornstein kam, sah die Hütte nicht so aus, als sei sie normalerweise bewohnt. Aber als sie die Veranda betrat, hörte sie Axtschläge. Durch die offene Tür blickte sie in den Innenraum mit dem offenen Kamin, wo ein einfacher Tisch, mehrere Stühle, ein aus alten Kisten zusammengebautes Regal und ein Bett standen. Sie lehnte sich gegen den Türrahmen und kämpfte gegen eine Ohnmacht, als ein Mann mit Feuerholz im Arm durch die Hintertür in die Hütte trat. Weil er aber vor der strahlend hellen Sommersonne stand, nahm sie nichts als eine dunkle Silhouette wahr.
    »Abby!« Die Stimme war unverkennbar.
    »Mr. Richards! Was machen Sie … ich bin …« Sie glitt bewusstlos zu Boden.
    Als sie wieder zu sich kam, lag sie im Bett, und Mr. Richards saß neben ihr. Sie lächelte ihn schwach an, während sie da lag, ihren Bauch hielt und die aufwallenden, schwindelerregenden Wellen spürte, die sie zu überwältigen drohten.
    »Bitte bringen Sie mich ins Krankenhaus, Mr. Richards. Oder holen Sie einen Arzt.« Sie verzog das Gesicht, brüllte dann »Bitte!« und zog die Knie an den Körper, um den Schmerz zu lindern.
    Er hielt ihre Hand, während sie sich wieder etwas entspannte. »Wir können im Augenblick nirgendwohin, selbst wenn ich den alten Truck noch hätte. Es würde zu lange dauern. Und ich kann dich auch nicht allein lassen, Abby. Wir müssen wohl abwarten. Aber abgesehen davon, freue ich mich sehr, dich wiederzusehen. Wie ist es dir ergangen? Was gibt's Neues?«
    Abby fühlte sich etwas besser und versuchte, auf seine Fragen zu antworten, weil sie wusste, dass er sie beruhigen wollte.
    »Wir werden heiraten, Barney und ich. Gestern erst haben wir es beschlossen. Er ist oben in Katherine, als Verwalter einer großen Schaffarm.«
    »Na, das sind doch tolle Neuigkeiten! Ich gratuliere.« Er beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
    »Danke«, flüsterte sie und sah ihm dann fest in die Augen. »Mr. Richards, was sollen wir jetzt machen?«
    »Wir bekommen ein Baby. So einfach ist das. Jetzt mach dir mal keine Sorgen. Ob du es nun glaubst oder nicht, ich habe mit so etwas schon Erfahrung.« Er lächelte und streichelte ihr über die Hand. »Ich stelle schon mal einen Kessel Wasser aufs Feuer.«
    Als er mit dem Wasser zurückkehrte, das er draußen aus der Zisterne geholt hatte, kämpfte Abby gerade wieder mit einer heftigen Wehe. Rasch wurden die dazwischen liegenden Zeitabstände kürzer, und der

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