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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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seiner Familie mit den Menschen. Cirrus lachte leise.
    „Aber Bruder. Es war schließlich deine Stimme, die dazu geführt hat, dass dieser Handel erst zustande kam.“ Cirrus‘ Stimme hatte einen leicht tadelnden Unterton. „Es geht um die Crackhure, die uns ihre Tochter verkaufen will.“
    Etwas regte sich in Zacharias‘ Gedächtnis. Ja, er erinnerte sich. Der Kontakt zu dieser Hure war ihnen vor wenigen Wochen von einem ihrer menschlichen Mitarbeiter vermittelt worden. Eine ihrer Tagesbotinnen hatte ihnen in demütiger Haltung mitgeteilt, dass ihre Nachbarin Kontakt zu einem Vampir suchte, der bereit wäre, ihr ihre Tochter als Bluthure abzukaufen.
    Zacharias schüttelte mit einem leichten Lächeln seinen Kopf. Den Preis, den die Hure verlangt hatte, war lächerlich gering gewesen, vor allem, wenn man bedachte, wie jung ihre Tochter noch war.
    Sie hatten lange darüber diskutiert, ob es ratsam wäre, einen so jungen Menschen zu sich zu nehmen. Cirrus, Agenta, ihre Schwester, und Fayn, eine ihrer Cousinen, sowie Nikolas, Fayns Bruder, waren sich uneinig gewesen. Cirrus und Fayn waren der Meinung, dass es sich lohnen könnte, einen Menschen schon von klein auf, auf das Leben als Blutsklavin vorzubereiten. Agenta und Nikolas jedoch fanden, dass die Wartezeit, bis das Mädchen als solche genutzt werden könnte, den Aufwand nicht aufwog.
    Natürlich waren zehn oder auch zwanzig Jahre für sie, die bis in alle Ewigkeit lebten, keine nennenswerte Zeit, aber dennoch hatten sie Bedenken. Am Ende entschied Zacharias‘ Stimme.
    Sie einigten sich darauf, dass dieses Mädchen eine Art Testobjekt für sie werden würde. Sie waren sich sicher, dass es dieses Menschenkind unter ihrem Dach besser haben würde als in der Obhut der Crackhure. Es gab noch viele Frauen wie die Mutter des Kindes. Sollte es mit diesem Kind klappen, konnten sie eine vollkommen neue Generation von Blutsklavinnen und Bluthuren heranzüchten.
Sie waren in diesem Alter komplett unschuldig und noch leichter zu beeinflussen, als andere Menschen. Aber sie würden mit den Aufgaben, die ihnen zufallen würden, groß werden, und so einen vollkommen anderen Bezug zu ihnen haben, als jene, die erst in späten Jahren die Wahl trafen, sich an ihr Volk zu binden.
    Ob die Kinder das wollten oder nicht, war ihm gleichgültig. Die meisten Bluthuren waren nur zu eben solchen geworden, weil sie dem Rausch, den es mit sich brachte, wenn sich einer von ihnen an ihnen nährte, nicht widerstehen konnten.
    Zacharias stand auf und sein Bruder tat es ihm gleich.
„Ich werde unsere Gäste in Empfang nehmen“, erklärte er Cirrus. „Du kannst die anderen holen, sie werden sich die Ankunft unseres Neuzugangs sicherlich nicht entgehen lassen wollen.“ Cirrus nickte zufrieden, und gemeinsam verließen sie den Raum.
     
    Obwohl sie Bedienstete hatten, ließ es sich Zacharias nicht nehmen, Kunden, die ihnen lukrative Geschäfte anboten, persönlich zu empfangen. Er wusste, dass die Menschen überlebenswichtig für sie waren, weswegen er sie als notwendiges Übel betrachtete. Dennoch hatte er sich noch nie länger an einen Menschen gebunden.
    Wenn man sich eine Bluthure nahm, war dies meistens ein Abkommen, dass eine Nacht lang galt. Blutsklavinnen waren an einen Vampir gebunden und standen ihm zu Willen. Was seine Familie betraf, geschah dies immer auf freiwilliger Basis.
    Die Bluthuren hatten einen Flügel im Haus, in dem sie gemeinsam lebten und darauf warteten, dass einer von ihnen, ob nun er selbst, ein Familienmitglied oder ein befreundeter Vampir, sie sich für eine Nacht wählte. Dafür erhielten sie Kost, Logis und, falls es nötig sein sollte, ärztliche Versorgung.
    Zudem stand ihnen sowie auch den Blutsklavinnen, die Möglichkeit offen, dass sie sich von erfahreneren Menschen unterrichten lassen konnten.
    Die Blutsklavinnen erhielten meistens ein Zimmer in der Nähe des Vampires, an den sie gebunden waren, oder, wie im Fall seines Bruders, der sich gerne mehrere Blutsklavinnen hielt, einen separaten Teil des Hauses, der sich natürlich von dem der Bluthuren unterschied. Ihnen wurden mehr Freiheiten eingeräumt, da sie sich nicht nur körperlich, sondern auch seelisch an ihren Vampir banden.
    Das Mädchen, das sie heute seiner Mutter abkaufen würden, sollte von Beginn an mit den Regeln und Gepflogenheiten der Vampire vertraut gemacht werden. Wenn sie alt genug war, würde sie selbst wählen dürfen, ob sie Bluthure oder Blutsklavin werden wollte. Außerdem stand ihr

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