Im Mondlicht (Phobos) (German Edition)

war. Sie sei ziemlich betrunken gewesen. Er habe sie nach Hause gebracht. Zunächst sei alles ganz harmlos gewesen. Dann habe er ihr eindeutige Angebote gemacht; Fesseln inklusive. Sie sei gewissermaßen wieder wach und vor allem nüchtern geworden, habe sich gewehrt und ihn schließlich in der Küche überwältigen können, nachdem sie sich dort ein Messer aus dem Messerblock gegriffen hatte.
    Das Skalpell in Aadens rechter Hand, unterstrich die Notwehrargumentation der Frau. Die Zahl seiner Wunden weniger.
    Viel später erst entdeckte die Polizei Frau Aaden, Dieter Aadens Mutter, die er so rührend regelmäßig besucht hatte. Erst eine genaue Untersuchung der Vermögensverhältnisse der Familie Aaden führte die Polizei zu der Waldhütte am Rande des Reichswaldes. Und dort fand man auch den Computer mit den Bildern von elf Opfern quer durch die Bundesrepublik. Sie waren alle gefunden worden, denn Aaden versteckte seine Opfer nicht. Aber die Polizei hatte diese Opfer bisher noch nicht einmal einer Serie zuordnen können, weil sie alle unterschiedlich zu Tode gekommen waren.
    Die ebenfalls 49jährige Inhaberin eines Übersetzungsbüros Maria S. wurde tot in ihrer Wohnung gefunden. Es konnte kein Fremdverschulden festgestellt werden. Aber der Tod durch Kälteschock mitten in einer normal temperierten Wohnung gab der Gerichtsmedizin doch Rätsel auf. Fremdverschulden konnte jedenfalls nicht ausgeschlossen werden. Und auch hier wusste Gerd sofort, um wen es bei Maria S. ging. Nun wurde ihm doch unheimlich.
     
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    12. September gegen 20.00 Uhr
    Gerd bekam weder eine weitere Mail von Günter Gerritmen, noch einen Anruf von Maria. Am Abend stand er wieder vor dem Spiegel. Er fand, er sah so jung aus wie schon lange nicht mehr.
     
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