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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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vor.
    »Keinen blassen Schimmer.« Auch Josh rückte näher heran, um sich die Schmierereien genauer anzusehen. Handelte es sich um eine Botschaft? Von dem Mörder? Wäre ja nicht das erste Mal, dass ein Verbrecher die Polizei auf diese Art verspottete. Josh hatte Zodiac gesehen und der Film war ihm sehr nahegegangen, da er einem realen Fall, der gar nicht mal weit weg von hier stattgefunden hatte, nachempfunden war.
    Elise wandte sich kopfschüttelnd ab – wie um die Bilder aus ihrem Inneren zu verscheuchen. »Weiß man schon, was aus dem Mädchen werden soll?«
    »Sie wurde mit einem Sicherheitsbeamten in die Notaufnahme des Mercy gebracht. Im UC-Davis hatten sie bereits Schusswunden zu versorgen, und sie schien mir kein Fall für die Unfallklinik zu sein. Davon bin ich jedenfalls ausgegangen. Schwer zu sagen.«
    Jedenfalls solange sie nicht herausgefunden hatten, ob das mit Blut besudelte Mädchen, das sich ständig vor- und zurückwiegte und dabei nur unverständliches Zeug vor sich hinmurmelte, einen Anwalt für Opfer von Gewaltverbrechen oder aber einen Verteidiger brauchte. Möglicherweise beides.
    »Ich hab die Seelenklempnerin angerufen«, sagte Josh.
    »Gut.« Elise nickte. »Auf die sanfte Tour erfahren wir vielleicht eher, was wir wissen wollen.«
    Josh hockte sich neben die beiden Leichen, die genau hier, an Ort und Stelle, umgebracht worden waren. Das verrieten ihm die Form der Blutlachen unter den Körpern sowie die Anordnung der versprenkelten Gehirnmasse und der Blutstropfen auf Teppichboden, Möbeln und Wänden. Wer immer das hier getan hatte, war wohl auch nicht mehr ganz unbefleckt. Es war unmöglich, jemandem so den Schädel einzuschlagen, ohne dabei selbst etwas abzubekommen. Geisterte vielleicht in diesem Moment jemand mit dem Blut eines anderen Mannes auf den Klamotten durch Sacramento?
    Josh stand auf. »Einstweilen gewinnt der Täter zusätzliche Zeit, um seine Spuren zu verwischen.«
    Elise hob beide Hände. »Die Psychologin ist einen Versuch wert und irgendwo müssen wir schließlich anfangen. Übrigens gibt es weder an den Türen noch an den Fenstern Hinweise darauf, dass sich jemand gewaltsam Eintritt verschafft hätte. Wer auch immer hierfür verantwortlich ist, spazierte einfach so durch die Haustür.« Seufzend ließ sie den Blick über den Tatort schweifen.
    Josh blickte sich ebenfalls um: überall potenzielle Beweismittel! Das Problem daran war, die tatsächlichen Hinweise von den Überresten einer ganz gewöhnlichen Familie zu unterscheiden, die hier ein ganz gewöhnliches Leben geführt hatte, bis irgendjemand dem mit unvorstellbarer Gewalt ein Ende bereitet hatte.
    Es sei denn, dieser Jemand hatte bereits hier gewohnt oder denjenigen hereingebeten, der das getan hatte. Dann wäre es noch schwieriger, herauszufinden, was wie einzuordnen war.
    Deswegen auch der Anruf bei der Seelenklempnerin.
    Josh war bereits kurz davor gewesen, das Mädchen zu schütteln, um ihm Vernunft beizubringen. Elise hatte jedoch vorgeschlagen, die Therapeutin zu kontaktieren, um auf sanftere, freundlichere Art herauszubekommen, was sie wissen wollten. Und wäre das nicht mal eine schöne Abwechslung?
    Er war zu allem bereit, wenn das Mädchen bloß anfing zu reden. Solange er nicht wusste, ob es sich bei der blutüberströmten jungen Frau am Schauplatz der Ermordung ihrer Eltern um ein weiteres Opfer, eine Zeugin oder seine Hauptverdächtige handelte, konnte er lange herumrätseln, wie er weiter vorgehen sollte.
    »Das Mädchen hätte sich nicht gewaltsam Eintritt verschaffen müssen«, sagte er. »Sie lebt hier. Sie hatte einen Schlüssel.«
    Elise strich sich das schlicht nach hinten zum Zopf gebundene Haar glatt. »Ich gehe mal davon aus, dass ein Kind niemals in der Lage wäre, seinen Eltern so etwas anzutun.«
    »Das wissen wir beide besser.« Ihre Blicke trafen sich. Denn das waren nicht bloß leere Worte. Obwohl er sich wünschte, dem wäre nicht so. Josh war sich nicht sicher, ob der verzweifelte Ausdruck in Elises Augen, der seine eigenen Gefühle widerspiegelte, die Sache noch schlimmer machte oder ihn tröstete.
    »Dennoch ist die Brutalität außergewöhnlich«, bemerkte Elise. »Und das Mädchen ist nicht besonders groß. Bestimmt nicht viel größer als eins dreiundsechzig und noch dazu ziemlich dürr. Schwer vorstellbar, dass sie die beiden so zusammenschnürt, ihrem Vater den Schädel einschlägt und die Mutter erwürgt. Dazu bräuchte es jemand Großen, Starken.«
    »Oder irgendwen mit

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