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Im Rausch der Ballnacht

Im Rausch der Ballnacht

Titel: Im Rausch der Ballnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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geschmeichelt. Ich habe sogar gesehen, wie er anfing, über mich zu lachen. Ich habe mich benommen wie ein Kind.”
    “Er hat über dich gelacht?”, fragte Anna und fügte hinzu: “Er muss doch gesehen haben, dass du erst sechzehn bist.”
    Georgie machte es sich zur Aufgabe, sie zu retten. Sie setzte sich auf Lizzies andere Seite und legte den Arm um sie. “Bestimmt übertreibst du maßlos, Lizzie. Sicher hat es ihm nichts ausgemacht, wenn man ihm sagt, dass er gut aussieht. Anna hat es ja schon erzählt – Männer lieben es, wenn man sie bewundert. Denk doch nur – er hat dich gerettet! Das ist genau der Stoff, aus dem deine Romane sind.”
    Lizzie stöhnte. “Ich muss euch noch das Schlimmste erzählen. Ich war voller Schlamm, Georgie. Mein Kleid war voll Schlamm und sogar mein Haar!” Das Allerschlimmste verschwieg sie – dass sie sich vorgestellt hatte, in seinen Armen zu liegen, und fürchtete, dass er das wusste. “Wie ein perfekter Gentleman hat er sich benommen, aber ich bin sicher, dass er nicht gerade eine sehr hohe Meinung von mir hat.”
    “Kein Gentleman würde einer Frau ihre Erscheinung zum Vorwurf machen, nicht unter diesen Umständen, Lizzie”, sagte Georgie ruhig.
    Lizzie sah sie an. “Ich habe mich so albern benommen wie Mama, indem ich einfach drauflosgeplappert habe. Vielleicht bin ich eine alberne Person – immerhin bin ich ihre Tochter.”
    “Liz! Du bist überhaupt nicht wie Mama”, widersprach Georgie entsetzt.
    Lizzie wischte sich die Augen. “Tut mir leid, dass ich jammere. Aber er war so heldenhaft! Er hat mir das Leben gerettet! Was soll ich bloß tun, wenn ich ihm heute Abend begegne? Wenn ich nur den Mut hätte, Mama zu sagen, dass ich nicht hingehe, aber ich kann sie doch nicht im Stich lassen.”
    “Hast du uns auch alles gesagt?”, fragte Anna.
    “Natürlich!” Lizzie verschränkte die Arme. Auf keinen Fall würde sie ihren Schwestern gestehen, welch schamlose Gedanken sie gehegt hatte.
    “Hat er dich geküsst?”, wollte Anna wissen, die offenbar ahnte, dass Lizzie etwas verheimlichte.
    Lizzie sah sie ungläubig an. “Er ist ein Gentleman!”
    Anna musterte sie. “Ich verstehe nicht, warum du dich so aufregst.”
    Schließlich ergriff Georgie wieder das Wort und sagte energisch: “Lizzie, ich sehe, dass dich das in eine tiefe Krise gestürzt hat, aber wie man so sagt – es nützt nichts, zu klagen, wenn das Kind erst in den Brunnen gefallen ist. Was immer du auch gesagt haben magst, du kannst es nicht zurücknehmen. Ich bin sicher, dass er gar nicht mehr an deine Worte denkt.”
    “Da hast du hoffentlich recht”, meinte Lizzie.
    Anna erhob sich. “Wir sollten Lizzie mit ihrem Haar helfen. Georgie, was meinst du, ist diese Farbe zu dunkel für meinen Teint?”
    “Sie ist passend”, gab Georgie zurück. “Lizzie, wie aufregend seine Rettung auch gewesen sein mag, er ist ein de Warenne, und du bist eine Fitzgerald.” Ihre Stimme klang sanft.
    Anna stemmte die Hände in die Hüften. “Und du bist sechzehn”, fügte sie hinzu und lächelte. “Wir meinen es nicht böse, aber wenn ein Mann wie er überhaupt an eine Frau denkt, dann an eine schöne Kurtisane, die er gerade umwirbt. Und wir werden alle zu spät kommen.”
    Lizzie erstarrte. Annas Worte trafen sie wie ein Eimer voll kaltem Wasser. Und plötzlich begriff sie, dass ihre Aufregung ganz umsonst gewesen war. Ihre Schwestern hatten recht. Er war ein de Warenne und sie eine verarmte irische Adlige – und erst sechzehn, während er schon vierundzwanzig war. Zweifellos hatte er ihre ganze Begegnung bereits vergessen, als er sie vor St. Mary’s verlassen hatte. Vermutlich würde er sie nicht einmal wiedererkennen, wenn er ihr noch einmal begegnete. Er würde einer wunderschönen Adligen nachlaufen oder einer berüchtigten und verführerischen Kurtisane.
    Seltsamerweise fühlte sie sich schlechter als vorher.
    “Ist alles in Ordnung mit dir?”, fragte Georgie, die ihr Unbehagen spürte.
    “Natürlich”, sagte Lizzie und senkte den Blick. “Es war so dumm von mir, zu glauben, dass er auch nur einen Moment lang an mich denken könnte.” Die Vorstellung schmerzte sie sehr, aber dann nahm sie sich zusammen, stand auf und lächelte. “Es tut mir leid. Wegen meines hysterischen Anfalls musstet ihr auf mich warten, sodass wir alle zu spät kommen werden.”
    “Du musst dich nicht entschuldigen”, sagte Georgie und erhob sich ebenfalls. “Aus der Ferne hast du ihn schon immer geliebt. Da ist es

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