Im Schatten der Leidenschaft
Minute lang erst nicht verstand, was er gesagt hatte. Und dann kam es. Sie setzte sich schlagartig aufrecht hin. »Wirst du mich heiraten?«
»Irgendeiner muß es ja tun«, sagte er mit ernster Miene. »Du bist unverheiratet einfach nicht sicher in der Gesellschaft... oder meine ich vielleicht, daß Gesellschaft nicht sicher vor dir ist?«
»Aber ... aber du hast doch gesagt, daß die Gesellschaft glauben würde, daß du deine Vormundschaft ausnutzt.« Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn an, immer noch unsicher, ob er wirklich meinte, was er gesagt hatte.
»Die Gesellschaft kann glauben, was sie will, zum Teufel«, erwiderte Hugo. »Die Frage ist nur: Möchtest du deinen Vormund heiraten, Mädel?«
»Aber das weißt du doch. Das sage ich doch schon lange. Du wolltest nur nichts davon hören.«
»Nein, ein bedauerliches Versäumnis«, meinte er, und seine Augen lächelten. »Ich habe die dumme Angewohnheit gehabt, dir nicht zuzuhören. Aber langsam verstehe ich, daß du immer meinst, was du sagst, und daß du im allgemeinen auch weißt, was am besten für dich ist.«
»Und für dich«, sagte sie schnell.
»Eingebildetes Wesen.« Er griff nach ihrem Kopf und zog sie zu sich herunter. »Ich weiß schon lange, was das Beste für mich ist, Liebste, ich mußte nur noch davon überzeugt werden, daß es auch das Beste für dich ist.«
Chloe senkte ihren Mund auf seinen, legte sich auf ihn, drückte sich an alle Erhebungen und Vertiefungen und griff mit der Hand nach unten, um seinen Schaft in ihren Schoß zu führen. Dann schob sie sich zurück und setzte sich auf, so daß sie ihren Körper um ihn herum bewegen konnte. Ihre Augen waren voller sinnlicher Schwere, ihr Haar fiel ihr über die Schultern.
»Ich weiß, was das Beste für dich ist«, sagte sie mit einem selbstbewußten Lächeln. »Ich werde es dir beweisen.«
»Aber gern, Mädel. Jederzeit.« Hugo verschränkte seine Hände hinter dem Kopf und betrachtete ihr Gesicht, während er seine Passivität ebenso genoß wie Chloe.
»Ich schätze«, sagte sie und strich mit beiden Händen über die harten Muskeln seines Bauches, »daß du mein Vermögen auch weiterhin verwalten willst.«
»Oh, ich bin sicher, daß wir einen befriedigenden Kompromiß finden werden«, sagte Hugo, und seine grünen Augen glitzerten.
»Aber ...« Ihre Hand wanderte nach hinten und zwischen seine Schenkel, »aber was meine Garderobe betrifft, bist du wohl zu keinem Kompromiß bereit?« Ihre Finger näherten sich ihm mit kräftigen, wissenden Bewegungen.
»Nein ...« Erschloß die Augen voller Genuß. »Das ist ein Gebiet, auf dem du absolut nicht weißt, was das Beste für dich ist, also gibt es da auch keine Kompromisse.«
»Ach nicht, wenn ich so etwas mache?« Sie legte ihren Kopf zur Seite und betrachtete ihn mit ernstem Blick, während ihre Finger weiter ihrem Ziel näherkamen.
»Nein, du geschickte, kleine Füchsin.« Er zog sie an sich und rollte sich herum, bis sie unter ihm lag. »Ich lasse mich nur bis zu einem gewissen Punkt locken.« Er lachte in ihr verblüfftes Gesicht herab und küßte ihre Nasenspitze. »Aber das sollte dich nicht davon abhalten, es weiter zu versuchen, Mädel.«
»Als wenn das ... auch nur irgendwie möglich wäre«, sagte sie weich und ohne jeden Spott. Sie berührte seinen Mund mit einer Fingerspitze. »Ich liebe dich.«
»Und ich dich, Kleines. Mit jedem Atemzug.«
Er hielt weiter ihren Blick und bewegte sich in ihr, bis es war, als wäre sein Atem der ihre und ihrer der seine, bis ihr Blut dem gleichen Strom zu folgen schien und die Zukunft, von den Schatten der Vergangenheit befreit, aus dem überirdischen Glanz ihrer Vereinigung geboren wurde.
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