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0831 - Leichen frei Haus

0831 - Leichen frei Haus

Titel: 0831 - Leichen frei Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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In der kalten Winterluft roch der Rauch noch intensiver. Als schwarzer Schwadenteppich verteilte er sich rund um die Unglücksstelle, die in einem weiten Umkreis abgesperrt worden war. Ich war hingeeilt und hatte dank meines Sonderausweises Zutritt erhalten, so daß ich jetzt direkt am Geschehen stand, zusammen mit den Männern und Spezialisten der Spurensicherung.
    Ihr Chef hieß Don Lockhead. Er trug einen gefütterten Mantel aus Rauhleder. Sein schütteres Haar wurde von einer Pelzmütze verdeckt, er nieste hin und wieder oder putzte seine rote Nase. Manchmal verfluchte er auch seine Erkältung und schimpfte ebenfalls darüber, daß seine Brillengläser beschlugen.
    Als ich mich vorstellte, schaute er kaum auf, meinte aber, den Namen Sinclair schon mal gehört zu haben.
    »Ich habe mit dem Toten gesprochen.«
    Lockhead lachte und hustete zugleich. »Sie meinen wohl mit dem Atomisierten.«
    »Auch das, wenn es Ihnen lieber ist.«
    »Auf mich kommt es nicht an. Ich bin Realist, ich habe nur das wegzuschaufeln oder abzukratzen, was von den Typen zurückgeblieben ist.« Als er mein Räuspern hörte und meinen Blick sah, hob er die Schultern. »Na ja, man wird eben abgebrüht in diesem Job. Nehmen Sie es nicht persönlich, Sinclair.«
    ***
    »Keine Sorge. Kennen Sie den Namen?«
    »Nein.«
    »Aber ich.«
    »Hervorragend, dann bin ich ja gleich schlauer.«
    »Der Mann hieß Sam Soonie. Er wurde auch das Ohr genannt, weil er überall herumhorchte.«
    »Ein V-Mann.«
    »Leider nicht nur für uns. Er war immer darauf bedacht es sich mit niemandem zu verderben, aber das ist wohl vorbei. Diesmal war der Gegner eine Nummer zu groß.«
    Lockhead nickte. »Sie haben Plastiksprengstoff verwendet. Das Ding flog hoch wie nichts, und ihr Sam ist Pulver. Er hat in einem Wagen gesessen, einem Opel Corsa.« Lockhead deutete in die Runde. »Schauen Sie und sagen Sie mir, was Sie von ihm sehen.«
    »Nicht viel.«
    »Richtig, alles platt. Verbranntes Zeug, ein elender Schmier, und eine Leiche werden Sie nicht beerdigen können, allein deshalb, weil es nichts zu beerdigen gibt. Sie können mir glauben, wir haben alles abgesucht, aber wir haben nichts mehr von ihm gefunden.«
    Ich hatte verstanden und sagte: »Also kann ich davon ausgehen, daß Sie mir nichts mehr mitteilen können, was mich möglicherweise weiterbringen kann.«
    »Momentan nicht.« Er hob die Schultern. »In einigen Tagen werden wir mehr wissen. Wir können Ihnen dann sagen, welcher Sprengstoff genau verwendet wurde. Vielleicht finden Sie dann heraus, wo er gekauft worden ist. Verlangen Sie von uns bitte keine Wunder, und für die Aufklärung des Falles sind ja Sie sowieso zuständig, denke ich mal.«
    »Da haben Sie recht.«
    »John Sinclair heißen Sie?«
    »Ja.«
    »Kann es sein, daß Sie der Sinclair sind, der mit Geistern oder Ähnlichem Kram zu tun hat?«
    »Bingo!«
    »Aber der Tote war kein Geist.«
    »Nein, er hatte nur eine interessante Information für mich.«
    »Welche?«
    »Sorry, aber der Fall gehört mir.«
    Lockhead lachte verschnupft. »All right, ich habe verstanden.«
    Neues würde ich von ihm nicht erfahren. Ich blieb trotzdem an der Unglücksstelle und schaute sie mir an. Allerdings bewegte ich mich so, daß ich keinen störte. Da ich mit dem Chef selbst gesprochen hatte, wurde ich auch von den anderen akzeptiert. Man meckerte mich nicht an und schickte mich auch nicht weg.
    Während ich mir die Überreste anschaute, dachte ich an Sam Soonie, und ich versuchte, ihn mir vorzustellen. Wenn überhaupt, dann tauchte nur ein sehr schwaches Bild aus meiner Erinnerung auf.
    Vielleicht dreimal hatte ich ihn gesehen, jeweils nur kurz. In Erinnerung geblieben war mir seine »Größe«, denn er reichte mir nur bis zur Schulter. Und er hatte einen Ohrring, einen relativ großen.
    Jetzt gab es Sammy Soonie nicht mehr, und auch seinen Ohrring würde niemand finden.
    Ich verabschiedete mich von Lockhead mit einem Winken und verließ den Ort des Grauens. Ich wollte wieder zurück ins Büro fahren, um mit Suko und auch mit Sir James über den Anruf zu sprechen. Unser Chef war wieder up to date, er hatte seinen »Blutrausch« gut überstanden, es war auch nichts zurückgeblieben. Nur war er in den letzten beiden Tagen ernster geworden. Wahrscheinlich dachte er jetzt intensiver über das Leben nach, das ihm praktisch zum zweitenmal geschenkt worden war.
    Mein Rover war noch nicht ganz ausgekühlt, als ich die Tür aufschloß und mich hinter das Lenkrad setzte. Ich

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