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Im Schloss aus Glut und Leidenschaft

Im Schloss aus Glut und Leidenschaft

Titel: Im Schloss aus Glut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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unten. Dann warf sie die schimmernden blonden Locken zurück, doch Gabriel achtete nicht auf dieses Signal und bedachte sie nur mit einem kurzen Nicken. Den Spott behielt er für sich. Sein ganzes Leben lang hatte er solche Blicke von Frauen geerntet, und er war dessen so überdrüssig.
      Ganz anders war da Sophia, die so voller Leidenschaft war und jugendlichem Eifer, ganz gefangen von Hunderten von Projekten, die sie alle voller Elan betrieb. Ihr seidener lavendelfarbener Hausmantel sah so schön aus an ihr, dass Gabriel kaum den Blick abwenden konnte. Als er auf die Ladies zuging, war er vollkommen fasziniert von der einen Locke, die ihrem losen Haarknoten entwischt war und ihr jetzt ins Gesicht hing.
      Am liebsten hätte er sie sanft zurückgeschoben, doch natürlich durfte er sie nicht berühren. Er war kein Prinz.
      Vielleicht fühlte sie seinen Blick, denn sie sah zu ihm hinüber, und ein strahlendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie ihn erkannte.
      Rasch winkte sie ihn zu sich und versuchte, den kleinen Hund dabei nicht zu wecken. „Major - guten Tag! Entschuldigung, ich meinte natürlich Colonel“, verbesserte sie sich, als Gabriel bei ihr war und sich verbeugte.
      „Hoheit.“ Er freute sich, sie zu sehen, und schaute ihr etwas länger in die Augen als unbedingt nötig, ehe er sich plötzlich an den Grund seines Besuches erinnerte. „Hoheit, als Vorbereitung auf den Ball sollten wir einen Gang durch den Palast machen. Wäre dies ein sehr unpassender Zeitpunkt?“
      „Ganz und gar nicht.“
      „Sollen wir?“ Er reichte ihr seine Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
      Die Blonde räusperte sich leise, aber Sophia hielt es auch diesmal nicht für angebracht, sie einander vorzustellen. Sie überging den Hinweis, streichelte kurz den kleinen Hund und reichte ihn dann der Freundin, die sie überrascht ansah. Die Prinzessin nahm Gabriels Hand und erhob sich von ihrem Sitz.
      „Was hast du heute gemacht?“, fragte sie mit einem heiteren Seitenblick, als sie gemeinsam hinausgingen.
      „Tausend Dinge. Äh - Sophia“, sagte er leise, als sie seinen Arm nahm. „Bist du sicher, dass das klug von dir ist?“
      „Begleitest du mich nicht gern?“
      „Die Leute werden reden“, murmelte er.
      „Kopf ab!“, sagte sie leichthin.
      Er sah sie amüsiert an, und sie lachte.
      Aber dann überraschte sie ihn, indem sie gehorsam seinen Arm losließ und ihm einen bedeutungsvollen Blick zuwarf. „Wie du willst“, flüsterte sie.
      Dieses Maß an Kooperationsbereitschaft verblüffte ihn. Gabriel runzelte die Stirn. Aber Sophia verschränkte nur die Hände hinter dem Rücken und ging neben ihm her, ein Ausbund an Anstand und Zurückhaltung, das ihr, wie er wusste, nicht entsprach.
      Sie gab sich alle Mühe.
      In der vergangenen Nacht hatte sie wach gelegen und sich hin und her geworfen, während sie versuchte, sich an dieses Arrangement mit Gabriel zu gewöhnen. Sie sollte glücklich sein.
      Sie war glücklich.
      Mit jeder Faser ihres Herzens war sie froh darüber, dass er bereit war, sich für ihre Sache zu engagieren, und sie war gerührt von seiner Selbstlosigkeit. Er hatte ihr ihre Lügen verziehen und akzeptiert, dass sie notwendig gewesen waren. Sophia bezweifelte nicht, dass er für ihre Sicherheit sorgen würde.
      Gleichzeitig war der Umstand, dass dieser gut aussehende, charismatische Mann ihr so nahe und dennoch so unerreichbar für sie war, eine Art süße Qual für sie. Sie hatte ihn bei sich haben wollen, hatte sich nach seiner Stärke gesehnt, nun, da Leon fort war, doch sie hatte nicht vorausgesehen, wie sehr seine Nähe sie schmerzen würde. Wie sehr ihr dadurch bewusst werden würde, dass sie mit all ihrer Macht und ihrem Geld sich nicht das eine erkaufen konnte, nach dem sie sich am meisten sehnte.    
      Wahre Liebe.
      Gabriels sanfter Blick und sein hinreißendes Lächeln machten ihr nur umso deutlicher bewusst, was ihre Pflicht sie kostete, erinnerten sie nur noch mehr an die weiblichen Sehnsüchte, die nicht erfüllt werden konnten. Was sollte sie tun? Er hatte gesagt, gefühlsmäßige Verwicklungen würden ihm seine Arbeit nur schwerer machen. Er stellte sich für sie in die Schusslinie, zumindest schuldete sie allein aus diesem Grund ihrem neuen ersten Leibwächter ihre volle Mitarbeit.
      Und daher blieben sie nur Freunde.
      Sie war daran gewöhnt, ihren Willen durchzusetzen, aber in diesem Fall durfte es nicht sein.
     

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