Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
herrlichen Anblick. Das Morgenlicht schimmerte auf ihrem Haar, ihre Haut schien zu strahlen und ihre Augen leuchteten. Alles war wunderschön und unübersehbar wie das Lichtermeer, in dem er noch immer schwamm.
„Du dummer Mann“, flüsterte Sophia mit zitternder Stimme und holte ihn damit zurück in die Welt der Sterblichen. „Erschrick mich nie wieder so, hörst du?“
Sie war so wirklich, so ruhig und lebendig, so warm. Er brachte die Kraft auf, den Arm zu heben, und berührte ihr Gesicht. „Ich liebe dich“, erwiderte er, noch immer ein wenig benommen. „Danke, dass du mich gerettet hast.“
„Oh Gabriel - ich war froh, den Gefallen erwidern zu können“, stieß sie hervor. Dann zog sie ihn beschützend an sich und barg seinen Kopf an ihrer Brust.
Das war für ihn der schönste Platz auf der Welt. Er war genau da, wohin er gehörte - befand sich mitten im Leben und endlich in ihren Armen, in denen er darauf warten konnte, dass sein Schicksal sich erfüllte.
Epilog
Die gesamte Familie Knight war in Kavros eingetroffen, um an dem einwöchigen Fest teilzunehmen, das mit Sophias Krönung begann und mit der königlichen Hochzeit fortgesetzt werden sollte. Da es in England inzwischen Winter geworden war, schließlich waren in der Zwischenzeit fast drei Monate vergangen, hatte niemand es besonders eilig, nach Hause zurückzukehren.
Sie hatten gerade lange genug gewartet, um Gabriels Lieblingscousin zu benachrichtigen, Lord Jack Knight, und seine Frau Eden, damit diese aus Westindien anreisen konnten. Aber in Anbetracht von Sophias Schwangerschaft wäre es nicht angemessen gewesen, noch weiter zu warten.
Nun fand die Hochzeit statt, und in ganz Kavros läuteten die Glocken, um die Verbindung zu feiern. Als die Fischer von Kavros überall erzählten, wie heldenhaft Gabriel den Kampf gegen den Orden des Skorpions angeführt und wie ihre kühne Prinzessin verzweifelt geweint hatte, weil sie glaubte, sie hätte ihn verloren - da nahmen die Menschen der Inselkette den Engländer als einen der ihren an.
Es war erforderlich, dass er zum griechisch-orthodoxen Glauben konvertierte. Das hatte er auch getan, und er hatte den Titel eines Prinzgemahls angenommen.
Das allerdings hatte in Europa für Erstaunen gesorgt -Gabriel hatte bislang den Ruf gehabt, das einzige Mitglied der Familie Knight zu sein, das noch nie in einen Skandal verwickelt gewesen war. Vielleicht hatten einige Menschen geglaubt, dass er ein Abenteurer und sie auf einen Mitgiftjäger hereingefallen war. Aber die beiden interessierte das nicht. Sie waren glücklich. Ihre Zukunft und die von Kavros lagen strahlend hell vor ihnen.
Der Orden des Skorpions war zerschlagen worden. Ihr Anführer, Scheich Suleiman, war tot, seine Knochen lagen auf dem Meeresgrund unter einem großen Stein von der alten Festung begraben.
Obwohl Ali Pascha leugnete, etwas mit der Rebellion der Janitscharen und deren Versuch, Kavros zu unterwerfen, zu tun zu haben, war sein Herrscher Sultan Mahmud sehr unzufrieden mit ihm und würde ihn in Zukunft im Auge behalten.
Mit der nächsten Flut begannen auch die Veränderungen für Kavros. Das Geld und die Waren, die die großzügigen Briten auf dem griechischen Ball versprochen hatten, waren eingetroffen. Überall fanden Aufbauarbeiten statt.
Mit sehr viel Geduld und etwas Unterstützung von Lord Griffith gelang es Sophia, einen Waffenstillstand zwischen den verfeindeten Parteien herbeizuführen, die in den letzten Jahren gegeneinander gekämpft hatten. Sie veranstaltete auch ein Treffen mit den Frauen beider Seiten und erinnerte sie an die wichtige Rolle, die sie in ihren Häusern spielten. Sie ermutigte sie, ihre Macht zu benutzen, um für Frieden zu sorgen, zum Wohle ihrer Männer und Söhne.
Eine ihrer ersten Amtshandlungen als Königin bestand darin, ihre treuen Leibwächter Timo, Yannis, Niko, Markos und Kosta in den Ritterstand zu erheben. So dankte sie ihnen für die vielen Jahre treuer Dienste. Die Männer ihrerseits fanden in Kavros neue Aufgaben. Mit Sophias Zustimmung begannen sie im Stillen, das Bestreben einiger griechischer Patrioten zu unterstützen, sich gegen die osmanische Herrschaft zu erheben. Wieder bewies Großbritannien seine Freundschaft zu ihren Landsleuten, als der berüchtigte englische Dichter Lord Byron die Freiheit Griechenlands zu einer cause célèbre, zu einem aufsehen-erregenden Fall, erklärte und sich persönlich dafür engagierte.
Die
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