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IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

Titel: IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA DUNLOP
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„Bitte sag gar nichts zu ihm. Lass mich einfach nur abreisen. Ich will nur noch nach Hause.“
    Nachdenklich sah Raine Charlotte an. Dann nickte sie. „Ja, du hast recht. Du solltest nach Hause und erst mal zur Ruhe kommen. Meinen Bruder knöpfe ich mir später vor.“
    Alec bekam Charlottes Anblick einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ihre Tränen, ihre Verwirrung, ihren verletzten Gesichtsausdruck. Offenbar war sie sicher gewesen, dass ihr Plan funktionieren würde. Aber natürlich konnte er ihr so etwas nicht durchgehen lassen. Obwohl er in den vergangenen zwei Stunden ernsthaft mit dem Gedanken gespielt hatte.
    Wütend schlug er mit der Faust auf den Schreibtisch.
    Nein, er konnte keine Frau heiraten, die ihn in eine Falle gelockt hatte, egal, wie sehr er sich wünschte, dass sie zusammenfinden würden. Wie konnte er das überhaupt in Erwägung ziehen?
    Plötzlich sprang die Tür auf. Wütend drehte Alec sich um. Niemand durfte sein Büro betreten, ohne anzuklopfen, nicht einmal Kiefer oder Raine.
    Es war Jack. Bedrohlich hob er die Faust.
    Im ersten Moment wollte Alec ausweichen, aber dann blieb er einfach stehen. Krachend landete Jacks Faust auf seinem Kinn.
    Zu seiner Überraschung empfand Alec den Schmerz sogar als angenehm und befreiend. Falle oder nicht, er hatte mit Jacks Schwester geschlafen und sie geschwängert – und damit seinen Zorn verdient.
    Jack trat einen Schritt zurück und rieb sich die Hand. „Du elender Dreckskerl“, zischte er.
    „Ja, du hast recht“, entgegnete Alec und sah ihm fest in die Augen.
    „Wir sehen uns vor Gericht.“
    Alec schüttelte den Kopf. „Das wird nicht nötig sein. Dein Neffe … oder deine Nichte … wird alles bekommen, was er oder sie braucht.“
    „Außer einem Vater“, stieß Jack zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und wandte sich zum Gehen. Diese Worte schmerzten Alec mehr als der Kinnhaken.
    Sein Kind würde nicht das Glück haben, in einer heilen Familie aufzuwachsen. Genau wie Charlotte. Verflixt.
    Das gefiel ihm überhaupt nicht.
    „Tu mir einen Gefallen“, rief er Jack zu.
    Jack blieb stehen. Einen Augenblick später drehte er sich um. Er wirkte, als würde er jeden Moment erneut zuschlagen.
    „Erzähl ihr, dass du mir eine verpasst hast.“
    „Was?“ Jack runzelte die Stirn. „Warum?“
    Alec holte tief Luft. „Weil Charlotte nicht glaubt, dass du sie liebst. Sie wartet seit einundzwanzig Jahren darauf, dass du dich ihr gegenüber endlich wie ein großer Bruder verhältst.“

10. KAPITEL
    Nachdenklich blickte Charlotte auf die Designerkleider, die auf dem Bett ausgebreitet waren. Sie war hin- und hergerissen. Einerseits hätte sie Alec am liebsten völlig aus ihrem Gedächtnis gestrichen, andererseits verspürte sie das Bedürfnis, sich an jedes Erinnerungsstück zu klammern.
    Und jedes der Kleider war solch ein Erinnerungsstück. Das Kleid, das sie getragen hatte, bevor sie sich zum ersten Mal liebten. Das Kleid, das sie an ihrem Abend im Royal Ballet anhatte.
    Sie hörte, wie sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete, aber sie drehte sich nicht einmal um. Es konnte nur Raine sein, die ihr einen größeren Koffer brachte. Obwohl Charlotte den jetzt nicht mehr brauchte, denn sie hatte sich soeben entschlossen, die Kleider nicht mitzunehmen.
    „Charlotte.“
    Es war nicht Raine – es war ihr Bruder Jack.
    Sie drehte sich um und zwang sich zu einem Lächeln. „Ich reise doch schon etwas eher ab“, sagte sie. „Raine wollte mir einen größeren …“
    Jack nahm sie in die Arme. „Meine arme kleine Charlotte.“
    Sie schluchzte auf.
    Er zog sie fest an sich. „Cece hat mir alles erzählt. Es tut mir so leid für dich.“
    „Ist schon in Ordnung.“ Sie schämte sich ihrer Tränen und atmete tief durch. „Ich wusste ja, dass es … dass es nicht …“ Es gelang ihr nicht, den Satz zu vollenden.
    Betretenes Schweigen trat ein.
    Schließlich sagte Jack: „Ich habe dich immer geliebt, Schwesterchen. Jede Sekunde, jeden Tag, seit sie dich mir weggenommen haben.“
    Ungläubig sah sie ihn an.
    „Du warst doch meine kleine Schwester. Ich war ja selbst noch ein Kind, als sie uns getrennt haben. Immer habe ich gedacht, dass sie dich noch zu mir bringen. Ich habe gehofft, dass unser Vater …“ Er hielt einen Moment inne. „Ich habe gehofft, dass unser Vater noch zu Verstand kommt. Ich meine, dich muss man doch einfach lieben.“
    Charlotte klammerte sich an ihren Bruder. Ihr Kopf ruhte an seinem Brustkorb, und er strich ihr sanft

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