Im siebten Himmel mit dem Milliardär
streichelte Olivias blonde Locken. „Wir können zusammen ins Krankenhaus fahren und beide Kinder mitnehmen.“
Einen Augenblick überlegte Seth, offensichtlich auf der Suche nach anderen Optionen, dann nickte er schließlich und nahm seinen Sohn auf den Arm. „Ich rufe uns einen Wagen.“ Er griff zum Telefon.
In der Zwischenzeit schlüpfte Alexa in ihre Flipflops und war dankbar dafür, sich eben noch die Zeit genommen zu haben, den Badeanzug aus- und etwas anderes anzuziehen. Gemeinsam eilten sie zum Fahrstuhl, der glücklicherweise leer war. Kurz bevor die Türen sich schlossen, trat das elegante ältere Ehepaar ein, das sie bereits am Morgen getroffen hatten. Die Frau strahlte eine unerschütterliche Ruhe aus, als sie sich zu Olivia herabbeugte. „Was hast du denn, meine Süße? Warum weinst du?“
„Sie hat sich etwas in die Nase gesteckt“, erwiderte Seth besorgt und sah ungeduldig zur Anzeige, als ob er so die Fahrt des Fahrstuhls beschleunigen könnte. „Wir sind gerade auf dem Weg ins Krankenhaus.“
Die Großmutter sah zu ihrem Mann und zwinkerte ihm verschwörerisch zu, woraufhin der gut gekleidete Gentleman blitzschnell hinter Olivias Ohr griff und wie durch Zauberei plötzlich einen goldenen Manschettenknopf zwischen den Fingern hielt. „Was haben wir denn da hinter deinem Ohr, meine Kleine? Ist das etwa in deinem Ohr gewesen?“, scherzte er.
Olivia fiel prompt auf das geschickte Ablenkungsmanöver herein und drehte neugierig den Kopf. Blitzartig nutzte die Großmutter die Gelegenheit, um mit einem Finger an der Nase des kleinen Mädchens entlangzustreichen, woraufhin ihr ein kleiner Knopf in die Hand fiel. Die Dame hielt es an Seths Shirt. Er passte perfekt. Weder Seth noch Alexa war bisher aufgefallen, dass einer fehlte.
Überrascht steckte Seth den Knopf in die Tasche. „Sie muss ihn abgerissen haben, als ich sie beim Pool auf den Arm genommen habe.“
Bewundernd sah Alexa die beiden älteren Leute an, die diese Notlage so erstaunlich ruhig gemeistert hatten. „Wo haben Sie das bloß gelernt?“, fragte sie.
Der Großvater rückte seine Fliege zurecht. „Durch eine Menge Praxis. Ehe Sie sich’s versehen, kommen Sie auch noch dahinter, glauben Sie mir.“
In eine Wolke exklusiven Parfümduftes gehüllt, verließen die beiden älteren Herrschaften schließlich den Fahrstuhl, und die Türen schlossen sich wieder. Erleichtert ließ Alexa sich gegen den Messinghandlauf sinken, während sie zurück nach oben fuhren und Seth den Wagen zum Krankenhaus abbestellte.
Vor der Tür zu ihrer Suite steckte er das Telefon in die Tasche und berührte Alexa mit der Hand im Nacken. „Vielen Dank.“
„Wofür? Ich habe das Gefühl, dass ich versagt habe.“ Sie konnte sich vorstellen, was in ihm vorging.
„Danke, dass Sie hier sind. Auf die beiden aufzupassen ist eine größere Herausforderung, als ein Flugzeug durch ein Gewitter zu steuern.“ Er rieb sich das Kinn. „Meine Familie ist der Meinung, dass ich nicht sehr gut darin bin, um Hilfe zu bitten. Aber selbst ich muss zugeben, dass es vieles einfacher macht, wenn Sie auch ein Auge auf die Kinder haben.“
Der Ausdruck in seinen grünen Augen verstärkte die wärmende Wirkung, die seine Worte auf sie hatten. Es fiel ihr schwer, ihm zu vertrauen, wenn sie an ihre schlechten Erfahrungen mit Männern dachte. Doch jetzt wünschte sie verzweifelt, der Ernsthaftigkeit in seinem Blick Vertrauen schenken zu können. Mehr noch: Sie fühlte sich geschätzt und geachtet. Allerdings versetzte es sie auch in Angst und Schrecken, dass ein anderer Mensch so viel Macht über sie haben konnte. „Gern geschehen“, erwiderte sie.
Einen Augenblick dachte sie, dass er sie wieder küssen würde, und ihre Lippen kribbelten erwartungsvoll bei dieser Aussicht. Doch er sah nur zu den beiden Kindern hinüber und beugte sich wieder zurück. „Holen wir noch rasch die Wickeltasche, und dann genießen wir endlich unsere Nacht in der Stadt.“
Sie blinzelte verwirrt und verharrte regungslos, als ihr die Bedeutung seiner Worte bewusst wurde. Sie hatten immer noch eine ganze Nacht vor sich? Dabei fühlte sie sich bereits jetzt völlig erledigt, als hätte sie einen Marathon hinter sich. Trotzdem war sie völlig fasziniert von der Vorstellung, einen Abend mit Seth und den Kindern zu verbringen. Hölle, der Mann selbst war die reinste Versuchung. Es blieb ihr also gar keine andere Wahl, als das Angebot anzunehmen.
Sie hoffte von ganzem Herzen, dass der Abend kein
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