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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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schlechte Esserin gewesen, was auch der Grund für ihre eher knabenhafte Figur war.
    »Das Bauchweh kommt von der Hitze, Bella«, sagte Clarice. »Wenigstens hat dein Husten sich gelegt. Wie du weißt, hofft dein Vater sehr, dass das trockene Klima dir guttut. Schließlich sind wir nur deinetwegen nach Australien gereist. Als Dr. Portman sagte, deine Bronchitis werde sich in der feuchten, schlechten Luft Londons niemals bessern, hat dein Vater nicht gezögert, alles aufzugeben und hierherzukommen. Also tu mir den Gefallen, und reiß dich zusammen, ihm zuliebe.«
    Edward Fitzherbert war ein erfolgreicher und in England sehr bekannter Theaterproduzent. Doch um seiner Tochter willen hatte er beschlossen, London für ein Jahr den Rücken zu kehren. Finanziell konnten sie es sich trotz der Weltwirtschaftskrise leisten, denn Clarice stammte aus einer wohlhabenden Adelsfamilie. Von Adelaide aus, wo sie seit ihrer Ankunft vier Wochen zuvor gewohnt hatten, waren sie zu einer dreimonatigen Reise durch den australischen Kontinent aufgebrochen. Clarice wäre zwar lieber in Adelaide geblieben, wo es angenehm warm und die Luft sauber war und wo zahlreiche Geschäfte zum Einkaufsbummel luden, doch Edward hatte wie so oft die Abenteuerlust gepackt, und so waren sie ins glutheiße Innere Australiens aufgebrochen.
    Arabella schnitt eine Grimasse. Ihre lebhaften blauen Augen wirkten fast unnatürlich groß. »Dieses ewige Schwitzen ist unerträglich«, jammerte sie.
    »Ich weiß, mein Schatz.« Clarice tätschelte ihrer Tochter die Hand.
    »Ich glaube, ich krieg Ausschlag.«
    »Ausschlag? Wo denn?«
    Arabella zeigte auf einen winzigen roten Punkt auf ihrem Oberschenkel.
    »Ach was, das ist bloß ein Pickel. Das ist nicht schlimm.«
    »Doch, ist es!«, beharrte sie. »Die Hitze ruiniert meine Haut!«
    Clarice hatte Mühe, nicht genervt die Augen zu verdrehen. Sie liebte ihre einzige Tochter über alles, doch Arabellas Angewohnheit, an allem herumzumäkeln, stellte ihre Geduld manchmal auf eine harte Probe. Im Unterschied zu Arabella war Clarice ein anpassungsfähiger Mensch, was bei einem Ehemann wie Edward, mit dem Clarice vor der Geburt ihrer Tochter ganz Afrika bereist hatte, nur von Vorteil war. Dies war seit neunzehn Jahren die erste lange Reise, die sie unternahm, und wenngleich sie über eine robuste Gesundheit verfügte, musste sie sich eingestehen, dass sie die Annehmlichkeiten ihres Zuhauses ebenso vermisste wie die Gesellschaft ihrer Freunde.
    Clarice wusste natürlich, dass sie an Arabellas Verhalten nicht ganz schuldlos war. Sie hatte ihre Tochter als kleines Mädchen viel zu sehr behütet und verhätschelt. Und seit Arabella immer wieder an Bronchitis erkrankte, zeigte Clarice sich ihr gegenüber viel zu nachsichtig. Sie hoffte, die Reise werde Arabella helfen, erwachsener zu werden, damit sie lernte, auf eigenen Füßen zu stehen, doch bisher deutete nichts darauf hin.
    »Du wirst dich schon noch an die Hitze gewöhnen.« Clarice wusste vom Zugpersonal, dass es in der Wüstenstadt Alice Springs kaum Geschäfte und kein einziges Theater gab; deshalb hoffte sie, sie würden nicht allzu lange dort bleiben, verschwieg es aber wohlweislich. Arabella war die Reise jetzt schon leid.
    Der Zug setzte sich wieder in Bewegung, und Clarice schob die Vorhänge zurück, damit Luft ins Abteil wehte. »So, ich werde jetzt in den Salonwagen gehen«, sagte sie dann.
    »Kannst du nicht hierbleiben, Mummy?«, fragte Arabella kläglich. »Wer soll sich denn um mich kümmern?«
    »Dir fehlt doch nichts, Schatz. Komm später nach, wenn du Lust hast. Die Harris sind sehr nette Leute.«
    »Ist mir egal. Ich will sie nicht kennen lernen. Außerdem will ich mich bei der Hitze nicht wieder anziehen«, murrte Arabella.
    »Wie du möchtest«, erwiderte Clarice geduldig. »Ich werde dir ein paar belegte Brote bringen.« Als der Zug aus der Stadt rollte, fiel ihr Blick auf einen großen Pferch auf der anderen Seite der Bahngleise, in dem sich eine Kamelherde mit mehreren Jungtieren befand. In einem Hain aus Dattelpalmen waren merkwürdige Gebäude um eine Moschee gruppiert. Anscheinend lebten hier die Männer mit Turbanen, die sie vorhin gesehen hatte. Ein Glück, dass ihr Mann keinen Rundgang durch den Ort vorgeschlagen hatte.
    »Lass nur«, schmollte Arabella. »Ich hab noch ein halbes Sandwich von heute Mittag. Das Brot ist zwar trocken und der Belag ekelhaft, aber im Speisewagen gibt’s sicher auch nichts Besseres, da verzichte ich lieber.«
    »Wie

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