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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Beifahrersitz und stieg aus dem Wagen. Als er durch den Eingang trat, verwünschte sich Pitt dafür, daß er nicht umsichtig genug gewesen war, ein T-Shirt und eine Hose mit an den Strand zu nehmen. Er trat an einen Schreibtisch, hinter dem ein Soldat in der weißen Sommeruniform der Navy mechanisch auf die Tastatur einer Schreibmaschine einhämmerte. Auf einem kleinen Schild auf dem Schreibtisch stand: SEAMAN G. YAGER.
    »Entschuldigen Sie«, murmelte Pitt in etwas schüchtern klingendem Ton. »Ich würde gern Admiral Hunter sprechen.«
    Der Soldat sah beiläufig von der Schreibmaschine auf, dann sprangen ihm fast die Augen aus den Höhlen.
    »Mein Gott, Kerl, sind Sie noch ganz bei Trost? Was wollen Sie hier mit nichts an als einer Badehose? Wenn der Alte Sie so erwischt, ist das Ihr Ende. Verschwinden Sie hier schnellstens, oder Sie landen noch im Gefängnis.«
    »Ich weiß selbst, daß ich nicht gerade für einen Nachmittagsempfang gekleidet bin«, erwiderte Pitt ruhig und freundlich. »Trotzdem muß ich den Admiral dringend sprechen.«
    Der Soldat erhob sich von seinem Stuhl, sein Gesicht war rot geworden vor Zorn. »Jetzt machen Sie aber Schluß mit Ihren Albereien«; sagte er laut. »Entweder gehen Sie jetzt in Ihr Quartier und schlafen Ihren Rausch aus, oder ich rufe die Militärpolizei.«
    »Dann rufen Sie sie!« Pitts Stimme hatte plötzlich einen scharfen Ton.
    »Hören Sie zu, Mann.« Der Soldat konnte seine Verwirrung kaum noch verbergen. »Tun Sie sich doch selbst einen Gefallen: Gehen Sie zurück auf Ihr Schiff, und beantragen Sie Ihr Gespräch mit dem General auf dem normalen Dienstweg.«
    »Das wird nicht nötig sein, Yager.« Die Stimme in ihrem Rücken verriet das Feingefühl eines Bulldozers, dessen Schaufel über einen Zementgrund schabt.
    Pitt wandte sich um und sah in das faltenzerfurchte Gesicht eines großen Mannes, der im Rahmen einer Bürotür stand. Der Mann war vom Kragen bis hinunter zu den Schuhen in Weiß gekleidet. Nur die Ärmelenden seiner Uniformjacke waren mit goldenen Streifen versehen, und golden waren auch die Rangabzeichen auf seinen Schultern. Das Haar des Mannes war buschig und weiß, das müde, ausgehöhlte Gesicht darunter hatte fast schon dieselbe Farbe. Nur in den Augen schien noch Leben zu sein. Sie starrten neugierig auf den gelbverhüllten Aluminiumzylinder in Pitts Händen.
    »Ich bin Admiral Hunter. Ich gebe Ihnen genau fünf Minuten, mein Bester, und ich empfehle Ihnen, die Zeit nicht nutzlos verstreichen zu lassen. Und bringen Sie das da mit.« Sein Finger zeigte auf den Metallzylinder.
    »Ja, Sir« war alles, was Pitt antworten konnte.
    Hunter hatte bereits auf dem Absatz kehrtgemacht und war in seinem Büro verschwunden.
    Wenn Pitt die ganze Situation nicht ohnehin schon unangenehm gewesen wäre, so hätte sie ihn spätestens jetzt, als er ebenfalls den großen Büroraum betrat, peinlich berührt. Um einen altehrwürdigen, auf Hochglanz polierten Konferenztisch herum saßen noch drei weitere Marineoffiziere. Als sie Pitt eintreten sahen, halbnackt und mit seinem sonderbaren Paket unter dem Arm, zog Erstaunen auf ihre Gesichter.
    Hunter stellte die Anwesenden mit scheinbar unbeteiligter Stimme vor, aber Pitt ließ sich von der falschen Freundlichkeit nicht täuschen. Der Admiral versuchte, ihn mit den Diensträngen seiner Gäste zu erschrecken, und er beobachtete aufmerksam Pitts Augen, um sich seine Reaktion nicht entgehen zu lassen. So erfuhr Pitt, daß der große blonde Lieutenant Commander mit dem John-Kennedy-Gesicht Paul Boland hieß und Erster Offizier der 101. Flotte war. Der untersetzte Captain, der so heftig schwitzte, trug den merkwürdigen Namen Orl Cinana und war Kommandierender Offizier von Hunters kleiner Bergungsflotte. Der kleine, fast schon gnomenhafte Mann, der herbeigeeilt kam und eifrig Pitts Hand schüttelte, stellte sich selbst als Commander Burdette Denver vor, Adjutant des Admirals. Er starrte Pitt an, als versuchte er, sich an dessen Gesicht zu erinnern.
    »Also los, mein Bester.« Schon wieder dieser Ausdruck. Pitt hätte liebend gern auf ein Monatsgehalt verzichtet, wenn er dafür Hunter die Faust hätte ins Gesicht schlagen dürfen.
    Die Stimme des Admirals klang sarkastisch. »Wenn Sie nun so freundlich sein wollen, uns zu erzählen, was diese Störung zu bedeuten hat, dann werden wir Ihnen zu ewigem Dank verpflichtet sein.«
    »Für jemanden, der seine Neugier darauf, woher ich dieses Ding hier habe, kaum beherrschen kann, sind Sie

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