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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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mit bloßem Auge zu sehen gewesen wäre.
    Dupree wußte das natürlich, doch schien es ihm, als könne das stumme Beobachten des Meeres einem Mann die Seele reinigen.
    Schließlich seufzte er und ließ das Fernglas sinken. »Ich gehe jetzt hinunter zum Abendessen. Sichern Sie nachher die Brücke, damit wir Punkt einundzwanzig Uhr mit dem Tauchmanöver beginnen können.«
    Dupree stieg die drei Ebenen des Kommandoturms hinunter und ließ sich in den Kontrollraum fallen. Der Erste Offizier und ein zweiter Mann, der Navigationsoffizier, hatten sich tief über den Kartentisch gebeugt und studierten eine Reihe von Tiefenangaben. Als der Erste Offizier den Captain kommen hörte, sah er zu ihm auf.
    »Wir haben hier ein paar merkwürdige Daten, Sir.«
    »Nichts kann einen Tag schöner beenden als etwas Geheimnisvolles«, antwortete Dupree gut gelaunt.
    Er schob sich zwischen die beiden Männer und sah hinunter auf die Karte, die von einer Lampe unter der Milchglasplatte des Tisches angestrahlt wurde. Eine Reihe von kurzen schwarzen Linien, an die mit hastiger Schrift Zahlen und mathematische Formeln geschrieben waren, überzog das Kartenblatt.
    »Was gibt es denn?« fragte Dupree.
    »Der Meeresboden steigt noch immer mit erstaunlicher Geschwindigkeit an«, begann der Navigationsoffizier langsam.
    »Wenn das die nächsten fünfzig Kilometer so weitergeht, dann werden wir mit unserem Bug gegen eine Insel oder eine Inselkette stoßen, die es laut unserer Karte gar nicht geben dürfte.«
    »Wie ist unsere Position?«
    »Wir befinden uns hier, Sir«, antwortete der Navigationsoffizier und zeigte mit seinem Stift auf einen Punkt auf der Karte. »Eintausendvierhundert Kilometer von Kahuku Point auf Oahu entfernt.«
    Dupree trat an den Gerätetisch und schaltete ein Mikrophon ein. »Radarraum, hier spricht der Captain. Gibt es bei Ihnen irgend etwas?«
    »Nichts, Sir«, war eine monotone Stimme aus dem Lautsprecher zuhören. »Der Schirm ist frei… Warten Sie… Ich muß mich korrigieren, Sir. Ich sehe ein schwaches Zeichen in sechsundvierzig Kilometer Entfernung am Horizont, Sir.«
    »Ein Schiff?«
    »Nein, Sir. Es scheint mir eher eine Wolke zu sein; oder vielleicht auch eine Rauchfahne. Ich kann es noch nicht sicher erkennen.«
    »In Ordnung. Melden Sie sich, wenn Sie wissen, was es ist.«
    Dupree schaltete das Mikrophon aus und sah die beiden Männer am Kartentisch an. »Nun, meine Herren, was halten Sie davon?«
    Der Erste Offizier wiegte nachdenklich den Kopf hin und her.
    »Wo Rauch ist, muß auch ein Feuer sein. Und wo Feuer ist, muß etwas brennen. Vielleicht eine Ölspur?«
    »Eine Ölspur, wovon?« fragte Dupree ungeduldig. »Wir sind fernab der nördlichen Schiffahrtswege. Die Handelsroute von San Francisco nach Honolulu und weiter nach Asien verläuft achthundert Kilometer weiter südlich. Wir befinden uns an einem der einsamsten Punkte des Pazifiks; gerade deshalb hat die Navy dieses Seegebiet für die ersten Tests mit der
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ausgewählt. Hier gibt es mit Sicherheit keine neugierigen Zuschauer.« Er schüttelte den Kopf. »Eine brennende Ölspur kann es nicht sein. Da vermute ich schon eher, daß sich auf dem Meeresboden ein neuer Vulkan gebildet hat und ausgebrochen ist. Aber auch das ist eben nur eine Vermutung.«
    Der Navigationsoffizier trug die Position, die von dem Radarbeobachter genannt worden war, auf der Karte ein und zeichnete einen Kreis um den Punkt. »Eine tiefe Wolke über der Wasseroberfläche.« Es schien, als dächte er laut nach. »Das ist mehr als ungewöhnlich. Die atmosphärischen Bedingungen für eine solche Erscheinung sind in diesem Seegebiet nicht gegeben.«
    Aus dem Lautsprecher war ein Klicken zu hören. »Captain, hier ist der Radarraum.«
    »Ich höre Sie«, antwortete Dupree.
    »Ich habe das Radarbild identifiziert, Sir.« Die Stimme zögerte, bevor sie weitersprach.
    »Alles deutet darauf hin, daß es eine dichte Nebelbank ist, mit einem Durchmesser von annähernd sechs Kilometern.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Darauf wette ich meine Ärmelstreifen.«
    Dupree drückte einen Schalter an seinem Mikrophon und rief die Brücke an. »Hören Sie, Lieutenant, die Radarkontrolle glaubt, in ungefährer Richtung unseres Kurses etwas ausgemacht zu haben. Melden Sie sich, sobald Sie irgend etwas sehen.« Er unterbrach die Verbindung und wandte sich an den Ersten Offizier. »Wie tief liegt der Meeresboden jetzt?«
    »Achthundertvierzig Meter, aber er steigt noch immer an.«
    Der

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