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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Gedanken an Schwierigkeiten und Probleme schwand sein Hochgefühl. Nach seinem Jagdurlaub würde er nach Yorkshire zurückkehren müssen. Zu lange schon war er zu feige gewesen, den Heimweg anzutreten.
    Sein Freund Ashby, der von seinem Pferd gestiegen war, bemerkte: »Du siehst aus, als könntest du es kaum erwarten, deinen Hals aufs Neue zu riskieren. Aber selbst wenn du keine Atempause brauchst, Jack, dein Pferd braucht sie auf jeden Fall.«
    »Unsinn.« Jack klopfte Dancer liebevoll den kräftigen Nacken. Das dunkelbraune Pferd war eines der größten im Feld, was für einen Reiter von Jacks Gewicht auch nötig war. »Dancer schafft mühelos eine Zwanzigmeilenstrecke. Ich hoffe, dass wir die bekommen. Hier ein Jagdhaus zu erwerben, war das Klügste, was ich je getan habe.«
    Ransom, sein anderer Hausgast, sagte mit einem schalkhaften Glanz in den Augen: »Dein klügster Einfall war, Ashby und mich nach Melton einzuladen, damit wir dir den Weg zu den Hunden zeigen.«
    Jack lachte gutmütig. »Ich bin froh, wenn Lucas kommt. Er versteht es am besten, euch eure Grenzen aufzuzeigen.« Er blickte zu dem Herrenhaus hinüber, das auf einer Anhöhe etwas weiter unten im Tal lag. »Ich erinnere mich nicht, auf diesem Besitz schon mal gejagt zu haben. Die Eigentümer erhalten die Dickichte sehr gut. Wie sind die Zäune?«
    »Es gibt ein paar Oxer, die dir zu denken geben werden, Jack. Oder sollten sie zumindest«, sagte Ashby. Da er nicht in der Armee war, war er in dieser Gegend schon öfter auf der Jagd gewesen als seine Freunde. Nun wies er mit dem Kopf in Richtung Herrenhaus. »Der hiesige Zauberer, Sir Andrew Barton, lebt dort. Ein sehr angesehener Mann. Vielleicht wachsen und gedeihen die Hecken deshalb hier so gut.«
    Ein Frösteln durchlief Jack, wie immer, wenn die Rede von Magie und Zauberern war. Die Stonebridge Academy hatte gute Arbeit geleistet. Er hasste es, daran zu denken, wie fasziniert er als willensschwacher junger Bursche von den verderbten Verlockungen der Magie gewesen war. Dem Himmel sei Dank für die Akademie!
    Eine tiefe Stimme von der anderen Seite des Dickichts rief »Halloooo!«, und Jack wendete Dancer. »Die Hunde haben einen Fuchs gewittert!«
    Während Jack und Ransom davongaloppierten, sprang Ashby so erstaunlich schnell auf sein Pferd, dass er nur wenige Längen hinter den beiden anderen war. Die Jagd ging weiter.
    Jack holte die Jäger, die das Feld anführten, ein, indem er eine Dornenhecke mit einem Graben dahinter übersprang. Dancer setzte gut einen Fuß höher als nötig über das Hindernis hinweg, da das Tier genauso nach Bewegung lechzte wie sein Reiter. Die Hunde waren schon auf dem nächsten Feld, ihre weiß-braunen Körper hetzten quer über die Anhöhe, und ihr aufgeregtes Kläffen schallte durch das ganze Tal.
    Jack trieb Dancer noch mehr an, und blindlings brachen sie durch eine hohe Bullfinch-Hecke. Jack hielt sich die Peitsche vors Gesicht, um seine Augen vor zurückschnellenden Zweigen zu schützen. Es war die paar Kratzer wert, sich auf demselben Feld mit den Hunden zu befinden. Nur zwei oder drei andere Reiter waren genauso nahe, aber aus dem Augenwinkel sah Jack Ransom etwa ein halbes Dutzend Schritte weiter hinter sich den Bullfinch überspringen.
    Die Tatsache, dass sie Freunde waren, machte die Rivalität nur umso größer. Dancer war der Aufgabe gewachsen, ihren Vorsprung vor Ransom und seinem Kastanienbraunen zu vergrößern. Der Zaun am anderen Ende des Feldes war ein Oxer - ein Lattenzaun und ein Graben mit einem schmalen Streifen Land dahinter, der gerade mal ausreichte, um ein Pferd zu einem Sprung über einen zweiten Lattenzaun anzutreiben. »Bist du bereit, Dancer?«
    Der Dunkelbraune legte verächtlich die Ohren zurück. Dancer war sogar noch versessener darauf zu springen als Jack, sofern das möglich war. Mit rücksichtsloser Begeisterung jagten sie auf das erste Hindernis zu. Frei von Ärger, Kummer und Bedauern schwangen Mann und Pferd sich auf. Jack lachte laut und wünschte, er könnte für immer in einem solchen Augenblick verweilen.
    Dancer landete auf dem schmalen Streifen Erde zwischen dem Graben und dem zweiten Zaun. Als er auf dem Boden aufkam, brach die Erde unter seinen Hufen ein. Instinktiv verlagerte Jack sein Gewicht, um dem Pferd zu helfen, wieder Halt zu finden, doch Dancer war schon zu sehr aus dem Gleichgewicht. Beim Sturz des Pferdes fiel Jack aus dem Sattel. Er hatte genügend Stürze hinter sich, um zu wissen, wie er sich entspannen

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