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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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offen und ungebändigt über die Schultern. »Sie sollten sich eine tüchtige Frau suchen, die für Sie sorgt.«
    »Loren ist die Einzige, die mich haben will, aber sie ist zu sehr mit ihrer Politik eingespannt.« Pitt setzte sich an den Frühstückstisch, den er aus einem alten Dampfschiff in den Großen Seen geborgen hatte, und trank einen Schluck Kaffee.
    »Und was ist mit Ihnen? Zu sehr mit der Leitung einer Ölfirma beschäftigt, um einen anständigen Mann zu finden?«
    »Nein«, sagte sie zögernd, »ich bin Witwe. Mein Mann und ich haben Yukon Oil gemeinsam aufgebaut. Als er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, habe ich die Leitung der Firma übernommen. Seither benehmen sich die meisten Männer in meiner Gegenwart, als würde ich beißen.«
    »Das ist der Preis, den eine Frau in leitender Stellung bezahlen muss. Aber keine Sorge. Noch ehe das Jahr vorüber ist, werden Sie das große Glück finden.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie in die Zukunft blicken können«, sagte sie verschmitzt.
    »Der große Dirk Pitt sieht alles und weiß alles, und ich sehe einen großen, dunkelhaarigen, gut aussehenden Mann von gleichem Rang und Reichtum, der Sie nach Tahiti entführt.«
    »Ich kann’s kaum erwarten.«
    Kelly, die einen tief ausgeschnittenen, elfenbeinfarbenen Strickpulli ohne Ärmel und dazu blaue Baumwollshorts trug, kam in die Küche gefegt. »Ich bedaure es fast, dass ich dieses Museum männlicher Narreteien verlassen muss«, scherzte sie.
    »Sie kriegen meine Erklärung dazu per Post«, erwiderte Pitt mürrisch. »Was mich daran erinnert, dass ich lieber meine Handtücher nachzählen sollte, bevor ihr Mädels hier auscheckt.«
    »Sally sei Dank«, sagte Kelly, während sie den Reißverschluss ihrer Reisetasche zuzog. »Sie war so freundlich und hat mir angeboten, mich mit ihrem Privatjet zu einem Flugplatz in der Nähe von Papas Farm zu bringen.«
    »Bist du bereit?«, fragte Sally.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Pitt und stand auf.
    »Ich werde eine Stiftung in Papas Namen gründen. Anschließend will ich die Gemälde und die anderen Kunstschätze einer Reihe ausgesuchter Museen überlassen.«
    »Gut so«, warf Sally ein.
    »Und das Gold und Silber?«
    »Ein Teil davon wird für den Aufbau und die Finanzierung des Elmore-Egan-Instituts benutzt, einem Laboratorium unter Leitung von Josh Thomas, der die besten jungen Wissenschaftler des Landes um sich scharen will. Der Rest geht größtenteils an wohltätige Organisationen. Und natürlich dürfen auch Sie und Al mit Ihrem Anteil rechnen.«
    Pitt schüttelte den Kopf und winkte ab. »Für mich bitte nichts. Ich bin versorgt. Al würde möglicherweise einen neuen Ferrari annehmen, aber mir war’s lieber, wenn Sie alles, was Sie für uns vorgesehen haben, einem besseren Verwendungszweck zuführen.«
    »Allmählich verstehe ich, was Loren über Sie gesagt hat«, erwiderte Sally sichtlich beeindruckt.
    »Ach, und was war das?«
    »Dass Sie ein ehrenwerter Mann sind.«
    »Manchmal, so wie jetzt, zum Beispiel, kann ich mich selber nicht ausstehen.«
    Pitt trug ihr Gepäck nach unten, wo eine Limousine wartete, die sie zu einem nahe gelegenen Privatflugplatz brachte, auf dem Sallys Maschine bereitstand.
    Sally trat zu Pitt, umarmte ihn und küsste ihn auf die Wange.
    »Auf Wiedersehen, Dirk Pitt. Es war mir eine große Freude, Sie kennen zu lernen.«
    »Wiedersehen, Sally. Ich hoffe, Sie finden den Kerl, der da draußen auf Sie wartet.«
    Kelly küsste ihn auf den Mund. »Wann werde ich Sie wieder sehen?«
    »In nächster Zeit nicht. Admiral Sandecker wird dafür sorgen, dass ich erst mal eingespannt bin und nicht so schnell wieder in Scherereien gerate.«
    Er stand einen Moment lang da und winkte, bis die Limousine abbog und zum Tor des Flughafens fuhr. Dann schloss er langsam die Hangartür, ging hinauf in seine Wohnung und legte sich wieder ins Bett.
    Als Loren vorbeikam, um das Wochenende mit Pitt zu verbringen, war er über den Motor eines grünen 1938er Packard gebeugt. Sie hatte einen weiteren Sitzungstag hinter sich, bei dem es einmal mehr um den von Zale ausgelösten Skandal ging, der inzwischen die ganze Regierung lahm gelegt hatte, und wirkte dementsprechend abgespannt. Trotzdem sah sie hinreißend aus in ihrem eng anliegenden Kostüm. »Hi, Großer.
    Was treibst du da?«
    »Diese alten Vergaser wurden für verbleites Benzin gebaut.
    Das neue bleifreie Zeug ist mit allerlei Chemikalien versetzt, die sie inwendig regelrecht zerfressen. Jedes Mal,

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