Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
als ihr Blick über seine breiten Schultern glitt und sie den Zuschnitt seines Anzugs bewunderte. Er war ein gut aussehender, gut gebauter....
„Du hast meine Frage nicht beantwortet. Was machst du hier?” Bastiens kalter Tonfall riss Terri aus ihrer Auflistung der Punkte, die für ihn sprachen.
„Das habe ich euch doch gesagt: Ich spiele die Titelrolle.... ”, begann Vincent.
„Also gut”, unterbrach Bastien ihn. „Das erklärt, wieso du in New York bist. Aber warum hier? In meinem Zuhause?”
„Oh.” Vincent lachte. „Du sprichst von Tante Marguerites Zuhause, oder? Sie sagte, ich könnte hier wohnen, bis wir sehen, ob das Stück länger gespielt wird, und ich weiß, ob ich eine eigene Wohnung in der Stadt brauche oder nicht.”
Bastien schloss kurz die Augen und verfluchte lautlos seine Mutter. Sie hatte so ein weiches Herz! Leider stimmte Vincents Aussage. Die Wohnung gehörte tatsächlich Marguerite. Sein Vater hatte das Gebäude vor Jahren gekauft und Büros darin eingerichtet. Er hatte dieses Penthouse eigens für seine Familie entworfen, mit einem Raum für jedes seiner Kinder, falls sie zu Besuch kommen würden. Nach dem Tod seines Vaters hatte sich Bastien angewöhnt, hier zu wohnen, wenn er in New York war, und betrachtete es praktisch als seine eigene Wohnung, weil für gewöhnlich niemand außer ihm sie benutzte. Aber in Wahrheit gehörte sie immer noch seiner Mutter, und es war ihr gutes Recht, Leuten zu erlauben, hier zu wohnen, wann immer sie wollte.
Um fair zu sein, musste man sagen, dass Marguerite wahrscheinlich angenommen hatte, es würde kein Problem sein. Schließlich war es eine riesige Wohnung, und wenn Vincent abends auftrat und Bastien am Tag arbeitete, wären die beiden einander normalerweise kaum begegnet. Unter normalen Um-ständen, aber dieser Tag war anders. Und Terris Anwesenheit machte das Ganze zu einem Dilemma, weil Vincent ein Beißer war.
Nein, Vincent war nicht mit etwas beschäftigt gewesen, was seine Strasberg-Ausbildung von ihm verlangte, als sie hereingekommen waren - oder vielleicht doch, denn normalerweise lief er nicht mit einem Cape herum -, aber wichtig war im Augenblick, dass er sich genährt hatte. Und ausgerechnet von der verdammten Haushälterin!
Bastien starrte seinen Vetter wütend an. Vincent konnte ebenso wenig wie sein Vater nur mit Blutbeuteln überleben. Sie brauchten ein bestimmtes Enzym, das inaktiv wurde, sobald das Blut den menschlichen Körper verließ. Bastien und sein Labor arbeiteten an dem Problem, aber bis sie eine Lösung entdeckten, musste sich Vincent ebenso wie sein Vater von Lebenden nähren. Wie dem auch sei, er sollte es besser wissen, als das in Bastiens Heim zu tun, zumindest hatte man ihm das beigebracht.
„Tut mir leid”, sagte Vincent mit einem verdrießlichen Achselzucken und tat nicht einmal so, als hätte er Bastiens Gedanken nicht gelesen. „Es war ein langer Flug und ich hatte Hunger. Aber ich habe keinen Schaden angerichtet.”
Bastien seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Zum Glück schien Vincent recht zu haben, es war kein Schaden angerichtet worden. Terri glaubte, dass der Mann ein Schauspieler war und probte. Was Bastien an etwas erinnerte, was Kate einmal erwähnt hatte, als sie von ihrer Trauzeugin sprach. Terri lehrte an der Universität von Leeds. Sie unterrichtete etwas, das mit Medien zu tun hatte, verbrachte aber einen Großteil ihrer Freizeit mit Arbeit am Theater. Er war dankbar für diesen Zufall.
Das ersparte ihm eine umständliche Erklärung. Sie kannte sich mit Theaterstücken und Schauspielern aus und hatte das Offensichtliche angenommen. Jedenfalls war die Annahme offensichtlicher als die Wahrheit: dass Vincent tatsächlich ein Vampir war. Wie seine ganze Familie. „Deine Haushälterin schläft friedlich”, verkündete Lucern, als er ins Wohnzimmer zurückkam. „Wie war das also mit der Hauptrolle in einem Musical?”
„Dracula.” Vincent nickte. „Ich habe die Rolle letzte Woche bekommen. Wir fangen bald mit den Proben an.” Er grinste vergnügt. „Es ist absolut grausig. Bombastische Kitschmusik, lächerliche Texte - und dann verlangen sie auch noch von mir, dass ich mit einem gruseligen transsilvanischen Akzent spreche. Ich wette, das Stück wird der Renner. Ich sage ihm jedenfalls eine lange Laufzeit voraus.”
Terri fing an zu lachen, und Bastien musste unwillkürlich Lächeln, als er diesen Wohlklang vernahm. Sie war reizend, wenn sie lächelte, und
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