Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
überrascht, dann fiel ihm auf, dass er die ganze Sache vollkommen vergessen hatte. Er hatte sich überhaupt keine Gedanken mehr darum gemacht, so sehr hatte Terri ihn abgelenkt. Das hätte böse ausgehen können. Dinge wie diese mussten im Auge behalten werden und es war gut, dass Vincent am Ball geblieben war. Er meinte es ehrlich, als er sagte: „Vielen Dank.”
Sein Vetter zuckte die Achseln. „Ich habe das Problem verursacht, und ich habe es aus der Welt geschafft.” Er sah sie alle bedeutungsvoll an. „Kann ich jetzt zu meinem Gast zurückkehren? Sie ist wirklich eine tolle Frau.”
„Sie hat zumindest einen sehr starken Geist”, stellte Marguerite fest und warf Lady Barrow einen neugierigen Blick zu.
„Ja, das hat sie”, stimmte Vincent zu. „Und jetzt, da alle sicher vor dem tollwütigen alten Vincent sind, könntet ihr bitte wieder zurückgehen und Lucerns Hochzeit genießen?”
„Ich dachte, Sie wären gekommen, weil die kleine Katie etwas vergessen hat”, sagte die Vermieterin, als Terri vor ihr in die Wohnung ging, sich ihre Handtasche und den bereits gepackten Koffer schnappte und sofort wieder zur Tür ging.
„Nein.” Terri blieb im Flur stehen, als die Frau die Tür hinter ihnen zuschloss. „Es tut mir leid, dass ich Sie belästigt habe. Aber ich muss unbedingt sofort zum Flughafen und hätte es nicht geschafft, vorher zur Hochzeitsfeier zurückzukehren und mir den Schlüssel geben zu lassen.”
„Oh, Sie haben mich nicht belästigt, meine Liebe. Ich hatte es nur falsch verstanden”, versicherte die Frau ihr, als sie auf den Fahrstuhl warteten. Sie sah Terri von oben bis unten an. „Werden Sie in diesem Kleid zum Flughafen fahren?”
Terri nickte schweigend. „Geht es Ihnen wirklich gut?” Die Vermieterin betrachtete sie jetzt voller Sorge, und Terri war sicher, dass sie schrecklich aussah, seit sie sich die Augen aus dem Kopf geweint hatte.
„Es wird mir schon gut gehen”, versicherte sie leise, obwohl sie sich dieser Tatsache alles andere als sicher war.
„Dann wünsche ich Ihnen eine gute Reise”, sagte die alte Frau. Sie wirkte immer noch beunruhigt. Terri bedankte sich, dann eilte sie in den Fahrstuhl.
Der Taxifahrer sprang aus seinem Auto, sobald sie aus der Haustür kam. Als er die Stufen hinaufeilte, um ihren Koffer zu nehmen, konnte Terri ihm die Erleichterung über ihre Rückkehr ansehen. Er war wohl nicht ganz sicher gewesen, ob sie noch einmal auftauchen würde, und hatte sich vermutlich nur deshalb auf das Risiko eingelassen, weil sie einen so erschütterten Eindruck gemacht hatte. Terri dankte ihm, als er den Koffer zum Auto trug, dann setzte sie sich auf den Rücksitz, während er ihre Tasche in den Kofferraum packte.
„Zu welchem Flughafen, Miss?”, fragte er, sobald er wieder hinter dem Lenkrad saß.
„JFK”, murmelte sie, legte den Kopf zurück und schloss die Augen.
Es war ein langer Weg zum Flughafen. Terri schlief nicht, obwohl der Taxifahrer das wohl annahm. Sie dachte auch nicht nach - sie saß einfach nur still und schweigend da. Ihr Kopf war leer, ebenso wie ihr Herz. Seltsamerweise ließ dieser Zustand die lange Fahrt zum Flughafen schneller vergehen.
Terri holte das Geld aus ihrer Handtasche, um zu bezahlen als das Taxi vor dem Terminal anhielt. Sie reichte es dem Mann, als er ihr das Gepäck gab, dann ging sie in den Flughafen und direkt zum Ticketverkauf.
Es war nicht einfach, einen Flug zu bekommen. Alle Maschinen von New York nach England waren bereits früher an diesem Abend geflogen. Die letzte Maschine nach Manchester startete, während Terri mit der Frau am Ticketschalter sprach. Wieder sorgte Terris blasses, erschüttertes Aussehen dafür, dass die Frau alle Hebel in Bewegung setzte, sie von New York nach Manchester zu bringen. Schließlich hatte Terri ihre unendlich lange und umständliche Flugstrecke: Sie würde nach Detroit fliegen, dort in eine Maschine nach Frankreich steigen und von da einen Flug nach Manchester nehmen. Es war Terri egal. Sie wollte nur weg aus New York und wieder in ihr kleines Cottage und zu ihrem sicheren Leben zurückkehren.
Sie kaufte ihr neues Ticket, ließ das alte stornieren und gab ihr Gepäck auf. Dann ging sie in den Waschraum, um sich umzuziehen, nur um festzustellen, dass sie den Koffer ja abgegeben und nur noch ihr Handgepäck hatte. Sie hatte nichts anzuziehen.
Also kam sie wieder heraus und begann sich die Modegeschäfte anzusehen, die es im Terminal gab: Hermes, Ferragamo und American
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