Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
bleiben. Wir trinken Blut, um zu überleben, wie Diabetiker Insulin spritzen müssen, weil sie selbst nicht genug produzieren.”
„Atlantiden”, murmelte Terri. „Ich habe mich in den Mann aus Atlantis verliebt.” Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. „Du hast doch keine Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen, oder?”
Bastien seufzte und versuchte nachsichtig mit ihr zu sein. Es gab so viele Mythen, sowohl über Atlantis als auch über Vampire. Aber zum Glück wenigstens keine, die beide Themen verband. Gott sei Dank. „Schatz, du hast mich nackt gesehen. Vollkommen nackt. Du weißt, dass ich keine Kiemen und Flossen habe.”
„Oh. Ja.” Sie schwieg, dann räusperte sie sich. „Bastien?”
„Ja?”, fragte er hoffnungsvoll.
„Ich glaube, ich muss dich bitten zu gehen. Ich brauche ein wenig Zeit, um das, äh, zu verdauen.”
Er spürte wie sein Magen sich zusammenzog. „Wie viel Zeit?”
„Ich bin mir nicht sicher”, gab sie zu.
Bastien starrte sie eine Minute an, dann stand er auf und ging zur Tür. Er blieb stehen, dann schaute er zurück und fragte: „Du wirst es doch niemandem sagen, oder?”
„Nein, selbstverständlich nicht. Sie würden sowieso denken, ich hätte den Verstand verloren.”
Er nickte. „Das ist gut. Denn damit würdest du meine gesamte Familie bedrohen - Kate eingeschlossen.”
„Kate?” Terri riss den Kopf hoch.
Bastien nickte. „Lucern hat sie verwandelt. Sie ist seine Lebensgefährtin.”
„Freiwillig?”
„Selbstverständlich”, fauchte er empört. „Wir rennen nicht rum und verwandeln Leute ohne deren Erlaubnis. Na ja, mit Rachel war es so”, gab er zu. „Aber sie war eine Ausnahme. Sie lag im Sterben und wir mussten sie retten.”
„Rachel ist ein Vampir, war aber vorher keiner?”, fragte sie.
„Ja”
„Und Greg?”
„Ein ganz normaler kanadischer Durchschnittspsychologe - bis er und Lissianna sich verliebten und sie ihn verwandelt hat.”
Terri nickte langsam. „Damit ich deine Gefährtin sein kann, müsstest du mich also verwandeln?”
„Ja. Wenn du das willst.”
„Und wenn ich nicht will?”
„Dann werde ich zusehen müssen, wie du alt und schwach wirst und stirbst, wie du es bei lan und deiner Mutter getan hast - nur über eine erheblich längere Zeit. Ich würde das für dich tun, Terri. Und dich bis zum Ende lieben. Es würde mich umbringen, aber.... aber in unserer Familie bleibt man ein Leben lang bei seinem Gefährten.” Er öffnete die Tür, ging hinaus und drehte sich dann noch einmal zu ihr um. „Ich werde zwei Nächte im George wohnen, dann fliege ich nach Amerika zurück.”
Terri nickte bedächtig, und er erwiderte das Nicken; dann zog er die Tür zu und ging zu seinem Leihwagen. Bastien wusste nicht, ob es das Richtige war, sie mit diesem Wissen zurückzulassen. Er setzte vielleicht seine gesamte Familie aufs Spiel. Aber bei Liebe ging es um Vertrauen, und er vertraute Terri. Sie liebte ihn, und obwohl sie vielleicht am Ende nicht akzeptieren konnte, was er war, würde sie ihn niemals verletzen wollen.
Terri packte ihr Krabben-Sandwich aus, nahm einen Bissen, legte es dann seufzend wieder hin und schaute aus dem Bürofenster. Sie aß wirklich gerne Krabben, aber im Augenblick schmeckten sie nicht besonders gut. Nichts schmeckte ihr, seit sie New York verlassen hatte. Seit sie Bastien verlassen hatte.
Terri verzog das Gesicht und griff wieder nach dem Sandwich.
Es war beinahe eine Woche her, seit sie Bastien davongeschickt hatte. Sie hatte zwar gesagt, sie brauche einige Zeit, um zu verarbeiten, was er ihr gesagt hatte.... aber jetzt hatte sie Verdauungsbeschwerden. Sie konnte das, was er ihr offenbart hatte, irgendwie nicht begreifen. Sie verstand, was er gesagt hatte, und sie verstand auch die Sache mit den Nanos und dem Blut einigermaßen. Aber zwischen verstehen und glauben beziehungs-weise akzeptieren lag doch ein gewaltiger Unterschied. Terri verstand, was er behauptete zu sein, sie glaubte, dass es möglich sein könnte, aber es fiel ihr schwer, es zu akzeptieren. Ihr ach so perfektes Liebesmärchen hatte einen Haken bekommen: Der Märchenprinz war ein Blutsauger.
„Das sieht lecker aus.”
Terri zuckte bei dieser trockenen Bemerkung zusammen, dann sprang sie vom Stuhl. „Kate!”
„Hi.” Grinsend nahm die andere Frau ihre Sonnenbrille ab, kam auf sie zu und ging um den Schreibtisch, in der Absicht, sie zu umarmen.
Angst überkam Terri und sie hob instinktiv die Hand, um ihre Cousine
Weitere Kostenlose Bücher