Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
fing an, sie an den Fingern abzuzählen. „Milchprodukte, Brot, Fleisch, Gemüse.... ich denke, für Menschen sind es vier.”
„Wie auch immer. Ich werde das Zeug holen.”
„Ich komme mit und helfe dir”, bot Vincent an. Die Fahrstuhltür öffnete sich zur Tiefgarage.
Bastien schüttelte den Kopf. „Danke, aber das schaffe ich schon allein. Außerdem muss ich mich vorher noch um ein paar andere Dinge kümmern.”
„Chris’ Kleidung?”
„Unter anderem”, gab Bastien zu, als er durch die beinahe leere Tiefgarage voranging. Die Arbeitszeit an diesem Freitagabend war vorüber, und die meisten Angestellten waren schon nach Hause gefahren.
„Und was noch?”
„Ich muss noch Mrs. Houlihan aufspüren und ihre Erinnerung auslöschen.”
„Warum die Mühe? Niemand wird dem alten Huhn glauben. Sie werden denken, dass sie einen Knall hat.”
„Und was, wenn nicht?”, fauchte Bastien, dann blieb er stehen und sah seinen Vetter aus zusammengekniffenen Augen an. „Bitte sag mir, dass du für gewöhnlich die Erinnerungen deiner Mahlzeiten löschst und sie nicht einfach laufen lässt, damit sie allen erzählen ,Ich wurde von einem Vampir gebissen’. So vernünftig bist du doch wohl hoffentlich?” Es war nicht unbedingt Mangel an Vernunft, was Bastien beunruhigte. Es war der Adrenalinrausch, den Vincent offenbar genoss. Ein Risiko einzugehen war wie eine Droge für ihn.
„Selbstverständlich”, erwiderte sein Vetter.
Erleichtert ging Bastien weiter. Vincent fuhr fort: „Ich hätte die Erinnerungen der alten Schachtel schon gelöscht. Es ist mir ja auch gelungen, die Wahrnehmung des Lektors zu verschleiern, und ich hätte mich, wie gesagt, auch um die Haushälterin gekümmert, aber dann kamst du mit Lucern und Dornröschen rein.”
„Dornröschen?” Bastien sah seinen Vetter neugierig an.
„Der Name passt zu ihr”, sagte Vincent grinsend. „Schau sie dir doch an, man sieht, dass ihre Leidenschaft nur darauf wartet, geweckt zu werden.”
„Meinst du?”
„Sicher. Sie ist wie eine reife Frucht, bereit, aus ihrer Schale zu platzen.”
Bastien zuckte zusammen. Er hatte selbst an eine reife Frucht denken müssen, als er Terri zum ersten Mal gesehen hatte. Offensichtlich war das auch Vincent aufgefallen. „Wie kommst du darauf?”
„Wie sie sich bewegt, spricht, sich anzieht.” Vinny zuckte die Achseln. „Eben alles.”
„Ja, aber.... ”
„Und, wo wohnt diese Mrs. Houlihan?”, unterbrach Vincent ihn, und Bastiens Gedanken legten einen anderen Gang ein, um sich dem wichtigsten Problem zuzuwenden: seiner Haushälterin. Seiner Ex-Haushälterin. Und ihrem Aufenthaltsort. Damit ergriff der Zorn wieder von ihm Besitz, und er konzentrierte sich direkt auf den Mann neben ihm. „Sie wohnt, oder genauer gesagt wohnte im Penthouse”, fauchte Bastien.
Vincent pfiff durch die Zähne. „Und sie hat alles zurückgelassen, als sie ging? Ich glaube, sie hat nicht einmal einen Mantel mitgenommen. Kein gutes Zeichen.” Er schüttelte den Kopf, dann schob er den Gedanken an diese Szene von sich und fragte stattdessen: „Was glaubst du, wo ist sie hingegangen? Zu ihrem Sohn? Ihrer Tochter?”
„Sie hat einen Sohn und eine Tochter?”, fragte Bastien. Er war so überrascht, dass er erneut stehen blieb.
„Wie zur Hölle soll ich das wissen? Ich habe nur geraten”, sagte Vincent lachend. Sein Blick wurde kritisch. „Weißt du das denn nicht?”
„Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob sie Verwandte in New York hat”, gab Bastien mit einem unglücklichen Seufzen zu.
„Lieber Gott, Bastien! Sie hat jahrelang für dich gearbeitet, und du hast keine Ahnung, ob sie Kinder oder eine Familie hat? Mann!
Du bist wirklich ein komischer Kauz. Erst stellst du dich an, weil ich mich von Menschen ernähre, aber dann kommt heraus, dass du derjenige bist, der sie wie Vieh betrachtet.”
„Das tue ich nicht”, protestierte Bastien.
„Nein? Wie lautet ihr Vorname?”
„Wessen Vorname?”, murmelte er.
„Der deiner Haushälterin.”
Bastien verzog das Gesicht und wandte sich seinem Auto zu. Er ignorierte seinen Vetter einfach, holte die Schlüssel aus der Tasche und drückte den Knopf, um die Türen aufzuschließen. Erleichtert setzte er sich hinein, sein Vetter rutschte auf den Beifahrersitz.
„Sie heißt Gladys”, verkündete Vincent mit einer gehörigen Portion Genugtuung.
Bastien ignorierte ihn weiter. Er steckte den Schlüssel ins Zündschloss und ließ den Wagen an.
„Ich finde immer die
Weitere Kostenlose Bücher