Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
Dry”, murmelte Bastien, dann überlegte er einen Moment. „Ein Sub mit Fleischklößchen? Wie die in Spaghettisoße?”
„Ja.”
„Oh. In Ordnung.” Einen Augenblick herrschte Stille, dann räusperte er sich. „Alles okay da oben?”
„Ja. Chris sieht fern und ich packe meine Sachen aus”, sagte sie.
„Wo bist du? Du kannst noch nicht weit gekommen sein, du bist ja gerade erst gegangen.”
„Ich fahre gerade erst aus dem Parkhaus”, gab er zu. „Ich dachte nur, ich sollte lieber nachfragen, ob du Vegetarierin bist oder so. Ich will nicht etwas mitbringen, von dem sich herausstellt, dass du es nicht essen kannst.”
„Nein. Ich bin keine Vegetarierin. Ich liebe Fleisch.”
Bastien schmunzelte über ihren Enthusiasmus. Zumindest in dieser Hinsicht hatte Vincent falschgelegen.
„Bist du Vegetarier?”, fragte sie neugierig, dann lachte sie. „Na ja, ich denke nicht, sonst würdest du keine Subs vorschlagen.
Obwohl, möglich wäre es schon”, verbesserte sie sich. „Es gibt auch vegetarische Subs. Aber du siehst einfach nicht wie ein Vegetariertyp aus.”
„Nein?”, fragte er grinsend. „Was für ein Typ bin ich denn in deinen Augen?”
„Ein Steak-Typ. Blutig”, sagte sie mit fester Stimme. Und dann: „Habe ich recht? Du magst dein Steak nur kurz gebraten?”
„Um nicht zu sagen blutig”, erklärte er genüsslich. Sie reagierte mit einem glockenreinen Lachen, das ihm etwas von der Anspannung nahm, die er seit dem Gespräch mit Vincent empfunden hatte. Als Bastien dieses Lachen hörte, wollte er um nichts auf der Welt dieses Telefonat beenden. Er würde lieber hier sitzen und mit ihr sprechen, als sich um all die anstehenden Probleme zu kümmern. Sicher, am liebsten würde er persönlich mit ihr sprechen und dabei sehen können, wie ihre Augen vor Freude funkelten, wenn sie etwas sagte, ihr ausdrucksvolles Gesicht und ihre Hände, die sie lebhaft zum Einsatz brachte, wenn sie etwas beschrieb.
Bereits auf dem Heimweg vom Flughafen hatte er Terri ganz und gar bezaubernd gefunden, und daran hatte sich bis jetzt nichts geändert. Ganz im Gegenteil. „Ruf uns wieder an, wenn du Schwierigkeiten hast, Chris’ Wohnung zu finden. Ich werde ihm dann das Telefon geben, damit er dir den Weg weisen kann.”
Bastien nickte. Sie wollte ihm damit wohl zu verstehen geben, dass er auflegen und sich in Bewegung setzen sollte. Er hatte beinahe das Gefühl, als hätte sie ihn abgewiesen. Offenbar war sie nicht so versessen darauf wie er, sich mit ihm zu unterhalten. Er räusperte sich und sagte: „Ja, das mache ich. Wiederhören.”
Er brach das Gespräch ab, bevor sie überhaupt reagieren konnte, verlegen und ein wenig verärgert über seinen Eifer, sich mit ihr zu unterhalten. Sie war nur ein Mensch, rief er sich in Erinnerung - nicht wirklich wert, Zeit mit ihr zu verschwenden. Sie würde noch dreißig oder fünfzig Jahre leben und dann sterben, begraben und zu Staub werden, wie Josephine.
Bastien schluckte heftig bei der Erinnerung an die bislang einzige Liebe, die er in seinem Leben gehabt hatte. Er war damals jung gewesen, erst achtundachtzig, und hatte sein Leben bis dahin damit verbracht, in den Tag hineinzuleben und sich nicht wirklich für die Frauen zu interessieren, mit denen er sich die Zeit vertrieb.
Bis Josephine in sein Leben trat. Er war schrecklich in sie verliebt gewesen. So sehr, dass er sogar die Tatsache ignoriert hatte, dass er ihre Gedanken lesen konnte, für seine Mutter ein untrügliches Zeichen dafür, dass jemand nicht zum Lebensgefährten geeignet war. Er hatte Josephine anvertraut, was er war, und sie angefleht, sich ihm in seiner ewigen Nacht anzuschließen - oder was er damals für ewige Nacht gehalten hatte; sie hatten zu jener Zeit noch keine Ahnung gehabt, dass es nach der Einführung von Blutbanken Leuten wie ihm möglich sein würde, sich im Sonnenlicht zu bewegen.
„Josephine.” Der Name kam als Flüstern über seine Lippen, als er das Handy wegsteckte. Seine große Liebe. Er hatte ihr ewiges Leben und all seinen Reichtum versprochen, und der war schon damals beträchtlich gewesen. Aber die Offenbarung dessen, was er war, hatte sie abgestoßen, und sie hatte ihn von sich gewiesen.
Josephine war der Ansicht gewesen, er könne keine Seele haben.
Sie hatte solche Angst vor ihm gehabt, dass sie auf die Knie gefallen war und Gott um sofortige Erlösung gebeten hatte. Sie hatte gefürchtet, ihre eigene Seele zu gefährden, weil sie ihn auch nur kannte. Bastien
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