Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
ein Loch in seine Luftröhre schneiden und die Röhre eines Kugelschreibers reinstecken, damit er dadurch atmen kann.”
Ein unterdrücktes Stöhnen lenkte Bastiens Blick zu dem mittlerweile grauen Gesicht des Lektors. Der Mann sah ziemlich schlimm aus. Seine Haut war fast grünlich-grau. Bastien wusste nicht zu sagen, ob er Probleme mit dem Atmen hatte oder Terri ihn gerade mit dem Hals-ding zu Tode erschreckt hatte, ohne es zu wollen.
„Oh. Ein Luftröhrenschnitt.” Vincent nickte. „Ja, das könnte notwendig werden.”
„Keine Sorge, Chris.” Terri tätschelte ihm tröstend den Arm. „Wir lassen dich nicht sterben. Wir tun alles, um dich am Leben zu erhalten.” Obwohl der Lektor nichts sagte, hatte Bastien den Eindruck, dass Terris Versicherung ihn mehr erschreckt hatte als die Tatsache, dass er jetzt wirklich Schwierigkeiten hatte zu atmen. Als die Fahrstuhltür aufging, rannte Bastien zu seinem Mercedes.
„Wie geht es dir?”, fragte Terri, als Bastien Chris mehrere Stunden später wieder auf die Couch legte.
„Lasst mich in Frieden sterben”, sagte er. Jedenfalls glaubte Terri, dass er das gesagt hatte. Es war schwer, seine verzerrte Stimme zu verstehen. Chris’ Gesicht war geschwollen und bedrohlich rot. Er sah aus, als hätte er eine schwere Schlägerei gehabt - und verloren. Sie konnte einfach nicht glauben, dass das Krankenhaus ihn wieder entlassen hatte. Ihrer Ansicht nach hätten sie ihn wenigstens eine Woche behalten müssen. Und sein angestrengtes Atmen war auch nicht gerade beruhigend. Aber der Doktor hatte ihn mit etwas vollgepumpt, sie alle stundenlang herumsitzen lassen, sodass sie C. K. „beobachten” konnten, und ihnen dann versichert, dass er wieder in Ordnung kommen würde; sie hatten ihn rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht, um ihm das Leben zu retten.
„Terri?”
„Hm?” Sie wandte sich von Chris ab und schaute Vincent an, der sich müde in den Sessel fallen ließ. „Wenn wir das nächste Mal einen Notfall haben und du fahren willst, erinnere mich daran, Nein zu sagen.”
Terri verzog das Gesicht. Als sie am Auto angelangt waren, hatte sie darauf bestanden zu fahren. Bastien hatte Chris auf den Rücksitz des Autos bugsiert, war selbst neben ihm eingestiegen und hatte gesagt: „Einer von euch sollte auf die andere Seite gehen, falls ich Hilfe brauche.”
Mehr hatte es nicht gebraucht; Terri hatte dem verdutzten Vincent die Schlüssel abgenommen, ihm den Kugelschreiber in die Hand gedrückt und war auf den Fahrersitz gesprungen. Dann hatte sie auf die andere Seite klettern müssen, denn sie hatte vergessen, dass sich in Amerika die Fahrerseite links befand und nicht rechts wie in England.
„Und da wir gerade davon reden”, sagte Bastien beiläufig und ging zur Bar, um sich einen Drink zu machen. „Hast du einen internationalen Führerschein, Terri?”
„Äh.... nein”, gab sie verlegen zu, denn sie wusste, sie hätte wirklich nicht fahren sollen. Aber als sie vor der Wahl gestanden hatte, entweder das Lenkrad zu übernehmen oder Bastien vielleicht helfen zu müssen, in die Luftröhre des Lektors zu schneiden, hatte sie sich fürs Fahren entschieden. Terri konnte mit Blut und diesen Dingen nicht besonders gut umgehen. Als sie bemerkte, wie die beiden Vettern Blicke austauschten, hielt Terri es für angebracht, sie darauf hinzuweisen, dass sie sie zumindest ziemlich schnell zum Krankenhaus gebracht hatte.
„Und sogar unversehrt”, fügte Vincent hinzu. „Ich denke jedoch, ich sollte dich daran erinnern, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen in England höher sind als hier.”
Terri biss sich auf die Lippe, um nicht zu lächeln. Sie würde nie vergessen, wie sie in den Rückspiegel geschaut und Vincents bleiches Gesicht gesehen hatte und wie er sich entsetzt an den Rücksitz klammerte, als sie sich in den Stadtverkehr ein-und ausfädelte, alles mit halsbrecherischer Geschwindigkeit, um so schnell wie möglich zum Krankenhaus zu gelangen, wobei ihr Bastien die nötigen Anweisungen zugerufen hatte. „An der nächsten Ecke rechts! Jetzt links!” Sie war so schnell gefahren, dass sie hätte schwören können, einige Kurven nur auf zwei Rädern genommen zu haben.
„Du hast gute Arbeit geleistet”, versicherte Bastien ihr und goss Whiskey in ein Glas. Dann verdarb er die Wirkung seiner Aussage wieder, indem er den Whiskey in einem einzigen Schluck herunterkippte.
„Ich könnte auch einen gebrauchen”, verkündete Vincent, als sich Bastien noch ein Glas
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