Immer dieser Michel
Das war, als Michel das Fünförestück verschluckte. "Oh", sagte Michel, "wie schnell das ging!" Nun gab es neuen Jammer bei Michels Mutter. "Lieber Himmel, wie sollen wir die fünf Öre aus dem Jungen herausbekommen? Wir müssen zum Doktor zurückfahren."
"So, du kannst aber rechnen", sagte Michels Vater. "Sollen wir dem Doktor fünf Kronen bezahlen, um ein Fünförestück zurückzubekommen? Was hattest du nur für ein Zeugnis im Rechnen, als du zur Schule gingst?" Michel aber nahm die Sache ruhig. Er klopfte sich auf den Magen
und sagte:
"Ich kann ganz allein mein eigenes Sparschwein sein und meine fünf Ore genausogut im Magen haben wie im Sparschwein zu Hause. Denn dort bekommt man auch nichts heraus. Ich habe es mit einem Küchenmesser versucht, ich weiß es also."
Aber Michels Mutter gab nicht nach. Sie wollte zurück zum Doktor nach Mariannelund
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"Ich habe damals nichts gesagt, als er alle Hosenknöpfe verschluckt hatte", erinnerte sie. "Aber ein Fünförestück ist schon wesentlich größer, das kann böse ausgehen, glaub mir!"
Und sie schaffte es, den Vater so aufzuschrecken, daß er das Pferd wendete und nach Mariannelund zurückfuhr. Denn Michels Vater hatte wahrlich auch Angst um seinen Jungen.
Außer Atem kamen sie zum Arzt hinein.
"Haben Sie etwas vergessen?" fragte der Arzt.
"Nein, Herr Doktor, es ist nur. .. der Michel hat ein Fünförestück verschluckt", sagte Michels Vater. "Also wenn sie ihn ein wenig operieren würden ... für vier Kronen oder so ... Das Fünförestück könnten Sie ja auch behalten.. ."
Aber da zupfte Michel seinen Vater an der Jacke und flüsterte:
"Versuch das nur nicht! Es ist mein Fünförestück."
Der Doktor dachte nicht daran, Michel sein Fünförestück wegzunehmen. Eine Operation wäre nicht nötig, sagte er, das Fünförestück würde trotzdem in einigen Tagen wieder erscheinen.
"Aber du könntest vielleicht fünf Brötchen essen", sagte der Doktor, "dann hat dein Fünförestück etwas Gesellschaft und kann dich nicht im Magen kratzen."
Welch ein wunderbarer Doktor! Und bezahlen ließ er sich auch nicht. Michels Vater war zufrieden; es war ihm anzusehen, als sie alle drei wieder auf der Straße standen.
Jetzt wollte aber Michels Mutter sofort zu Anderssons in die kleine Bäckerei gehen und für Michel fünf Brötchen kaufen.
"Kommt nicht in Frage", sagte der Vater. "Wir haben doch Brötchen im Hause."
Michel dachte nach. Er war tüchtig darin, das eine oder das andere auszurechnen, und hungrig war er auch. Deshalb sagte er:
"Ich habe da drinnen ein Fünförestück liegen. Wenn ich nur darankäme, könnte ich mir meine Brötchen ja selbst kaufen."
Er dachte noch ein wenig nach und sagte dann:
"Vater, kannst du mir nicht für einige Tage fünf Öre borgen? Du bekommst sie zurück - Ehrenwort!"
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Da gab Michels Vater nach, und sie gingen zu der kleinen Bäckerei und kauften für Michel fünf Brötchen, sehr, sehr gute Brötchen, rund und hellbraun und mit Zucker drauf. Michel aß sie schnell auf.
"Das war die beste Medizin, die ich in meinem Leben bekommen habe", sagte er.
Jetzt war der Vater plötzlich so heiter und aufgeräumt, daß er nicht mehr wußte, was er tat.
"Wir haben ja trotzdem an diesem Tage ziemlich viel Geld verdient", sagte er und kaufte ohne weiteres für fünf Öre Zuckerstangen für die kleine Ida zu Hause.
Danach fuhren die Katthulter zurück nach Katthult.
Michels Vater war kaum zur Tür herein, hatte kaum Jacke und Hut abgelegt, da nahm er die Hälften der Suppenschüssel und kittete sie zusammen. Das war keine Kunst, denn sie war ja nur in zwei Teile zersprungen.
Lina war darüber so glücklich, daß sie einen Luftsprung machte, und sie rief Alfred zu, der damit beschäftigt war, das Pferd auszuspannen:
Jetzt gibt es wieder Rindfleischsuppe hier auf Katthult!"
Ja, das glaubte Lina! Sie mußte Michel vergessen haben.
An diesem Abend spielte Michel unwahrscheinlich viel mit der Michel und die kleine Ida stellten sich vor den Tisch, um die seltsame Schüssel anzusehen, die den ganzen Tag umhergefahren worden war. "Denk nur, bis nach Mariannelund", sagte Klein-Ida.
Und dann
sagte sie:
"Wie hast du das nur geschafft, Michel, den Kopf in die Schüssel zu stecken?"
"Das war doch keine Kunst", sagte Michel. "Ich habe es nur so gemacht!"
Gerade da kam die Mutter in die Küche. Und das erste, was sie sah, war Michel, der da stand mit der Suppenschüssel über dem Kopf. Michel zerrte an der Schüssel, die kleine Ida
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