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Immer dieser Michel

Immer dieser Michel

Titel: Immer dieser Michel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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sollte!
    Michels Vater mußte alles liegenlassen und zum Stall rennen.
    Aber Michel und Ida standen noch bei der Fahnenstange.
    Ida legte den Kopf nach hinten, so weit sie konnte, und sah empor zu der Goldkugel an der Spitze der Stange.
    "Wie hoch sie ist", sagte sie. "Von dort oben kann man sicher bis nach Mariannelund sehen!"
    Michel dachte nach, aber nicht lange.
    "Das können wir schnell ausprobieren", sagte er. "Willst du, daß ich dich hochziehe?"
    Klein-Ida lachte. Oh, wie nett doch Michel war, und welche lustigen Ideen er immer hatte!
    "Ja, ich möchte Mariannelund sehen", sagte Klein-Ida.

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    "Das sollst du haben", sagte Michel freundlich. Er nahm den Haken, der dazu da war, die Flagge einzuhaken, und hakte ihn in Idas Schärpe. Dann nahm er die Flaggenleine fest in beide Hände.
    Jetzt geht es los", sagte Michel.
    "Hihi", lachte Klein-Ida.
    Und hoch ging es mit der kleinen Ida - bis hinauf zur Spitze der Fahnenstange. Dann band Michel die Leine fest, ebenso, wie der Vater es immmer machte, denn er wollte nicht, daß Ida herunterfiel und sich weh tat. Und da oben hing sie nun, fest und ordentlich.
    "Siehst du Mariannelund?" schrie Michel.
    "Nein", schrie die kleine Ida zurück, "nur Lönneberga."
    "Ach, nur Lönneberga ... Du willst also wieder runter?" schrie Michel.
    "Nein, noch nicht", schrie Ida. "Es macht doch auch Spaß, Lönneberga zu sehen - aber - oh, jetzt kommt der Besuch! Jetzt kommen sie alle!"
    Und sie kamen wahrhaftig. Der ganze Hofplatz war bereits voll mit Wagen und Pferden, und bald darauf strömten die Gäste durch das Tor und gingen langsam auf das Haus zu.
    Ganz vorn ging die feine Frau Petrell. Sie war sogar mit der Kutsche von Vimmerby gekommen, nur um von Mutter Almas Wurst zu essen. Sie war eine sehr feine Frau mit Straußenfedern auf dem Hut und prächtig von vorn und von hinten. Zufrieden sah sie sich um. Katthult war schön, wie es so dalag im Sonnenschein zwischen Apfelbäumen und Flieder. Oh, es war alles so festlich, und die Fahne war gehißt. Ja, sie war gehißt, das sah sie, wenn sie auch etwas kurzsichtig war.
    Die Fahne? Plötzlich blieb Frau Petrell verwirrt stehen. Was in aller Welt dachten sich Svenssons auf Katthult? Man konnte sich wirklich wundern!
    Michels Vater kam gerade vom Stall her, und Frau Petrell rief ihm zu:
    "Bester Anton, was soll das hier bedeuten? Warum hast du den Danebrog gehißt?"

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    Michel stand neben ihr. Er wußte nicht, was der Danebrog war. Er hatte keine Ahnung davon, daß das der Name für die rot-weiße Flagge war, die sie in Dänemark haben, wo die Dänen wohnen.
    Aber so viel wußte er, daß das Rote und Weiße an der Spitze seiner Fahnenstange kein Danebrog war.
    "Hihi", lachte Michel, "das ist nur Klein-Ida!"
    Und die kleine Ida hoch oben lachte auch.
    "Hihi, ich bin es nur!" schrie sie nach unten. "Ich sehe ganz Lönneberga."
    Michels Vater lachte nicht. Er beeilte sich, Klein-Ida herunterzulassen, und da sagte Ida:
    "So lustig war es nicht mehr, seit Michel mich damals in das Preiselbeermus getaucht hat."
    Sie meinte den Tag, als sie Indianer gespielt hatten und als Michel sie in den großen Preiselbeerbottich getaucht hatte, damit sie am ganzen Körper so rot wurde wie die Indianer.
    Ja, Michel sorgte schon dafür, daß Ida es lustig hatte. Aber niemand dankte es ihm. Im Gegenteil! Jetzt packte ihn sein Vater hart am Arm und schüttelte ihn.
    "Was habe ich gesagt", meinte Lina, als sie die beiden zum Tischlerschuppen gehen sah. Das war der Platz, wo Michel immer sitzen mußte, wenn er Unfug gemacht hatte.
    Michel schrie und weinte. "Sie wollte doch Ma-ri-anne-lu-und sehen", schluchzte er.
    Michel fand seinen Vater ziemlich ungerecht. Keiner hatte jemals zu ihm gesagt, daß er der kleinen Ida Mariannelund nicht zeigen dürfe. Und es war nicht seine Schuld, daß sie nicht mehr sehen konnte als Lönneberga!
    Michel hörte nicht auf zu weinen. Aber nur, bis sein Vater die Tür abgeschlossen hatte und gegangen war. Dann hörte er auf.
    Eigentlich war es gemütlich im Tischlerschuppen. Da gab es so viel Holzstücke und Bretterreste, aus denen man etwas machen konnte. Michel schnitzte sich jedesmal, wenn er nach irgendeinem Unfug im Tischlerschuppen saß, ein lustiges 18
    Männlein. Er hatte bereits fünfundvierzig, und es sah ganz so aus, als könnten es mehr werden.
    "Ich pfeife auf das Festessen", sagte Michel. "Vater kann die Flagge selbst hissen, wenn er will. Ich werde mir einen neuen Holzmann schnitzen und die ganze Zeit böse und

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