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Immer werd ich Dich begehren

Immer werd ich Dich begehren

Titel: Immer werd ich Dich begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Barton
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Bezirksrichter und alle Frauen in der Gemeinde hätten für ihn gestimmt.
    Sie vermutete, dass Trent sich nach der Scheidung in den Frauenschwarm zurückverwandelt hatte, der er vor ihrer Heirat gewesen war. Wieso auch nicht? Jeder unverheirateten Frau in Prospect und der Hälfte aller Frauen an der Universität hatte er das Herz gebrochen, als er Kate heiratete. Rückblickend fragte sie sich, wieso er sie geheiratet hatte, wo er doch jede Frau hätte haben können. Sie war schrecklich verliebt in ihn gewesen. So sehr, dass sie ihn sogar heute noch ein wenig liebte, trotz allem, was zwischen ihnen gewesen war. Doch konnte sie sich keine Gefühle mehr für Trent erlauben. Sie war nicht hier, um ihre leidenschaftliche Romanze wieder aufflammen zu lassen. Schließlich hatte er sie nicht so sehr geliebt, wie er immer behauptet hatte, sonst hätte Mary Kates Entführung sie nicht auseinandergebracht.
    Kate ließ die Vorhänge fallen und ging ins Badezimmer. Sie musste sich frisch machen, bevor sie nach Winston Hall fuhr. Vielleicht wäre es doch höflicher, vorher anzurufen. Doch sie zog einen Überraschungsbesuch vor. Während sie sich die Hände wusch, lachte sie leise. Selbst nach all den Jahren war eine Begegnung mit Mary Belle Winston für sie noch immer, als würde sie gegen einen Feind in die Schlacht ziehen. Die alte Frau ist nicht mehr dein Feind, sagte sie sich. Sie hat keine Macht über dich. Allerdings würde Tante Mary Belle nicht erfreut sein, Kate zu sehen, so viel war gewiss.
    Nachdem sie sich die Hände abgetrocknet hatte, schaute sie in den Spiegel. Als sie vor elf Jahren Prospect verlassenhatte, war sie gerade vierundzwanzig gewesen. Jetzt war sie fünfunddreißig und nicht mehr die junge Schönheit, wie Trent sie genannt hatte. Doch sie war attraktiv. Und mutig. Sie hatte nicht nur den Mut, Mary Belle gegenüberzutreten, sondern auch Trent ins Gesicht zu sagen, dass sie recht gehabt und er sich geirrt hatte.
    Mary Kate war nicht tot. Ihre Tochter lebte.
    Du kannst ihm nicht sagen, dass sie lebt, ermahnte Kate sich. Sie hatte keine Beweise dafür, dass es sich bei einem der drei kleinen Mädchen, die um dieselbe Zeit wie Mary Kate aus dem Südosten Alabamas entführt worden waren, um ihre Tochter handelte. Doch alle drei kleinen Mädchen waren innerhalb eines Monats nach jenem schicksalhaften Ostersonntag an Adoptiveltern verkauft worden. Und alle drei waren bei ihrer Adoption zwischen drei und vier Monate alt gewesen.
    Kate trank ein Glas Wasser. Ihre Hand zitterte leicht. Bleib ruhig, sagte sie sich. Sie nahm ihre Handtasche vom Bett und holte Lippenstift und Schminkspiegel hervor. Dann zog sie sich die Lippen nach und puderte sich das Gesicht.
    Vielleicht sollte sie erst essen und sich mit McGuires Rippchen stärken. Seit dem Frühstück in Memphis heute Morgen hatte sie keinen Bissen mehr gegessen.
    Hör auf, das Unausweichliche aufzuschieben, ermahnte ihre innere Stimme sie.
    Sie zog ihren Mantel an und hängte sich die Handtasche um. Dann verließ sie ihr Zimmer und ging den Flur entlang zum Hintereingang des Hotels. Die Gästeparkplätze des Magnolia House lagen hinter dem Haus. Als sie in ihren Mietwagen stieg – einen weißen Mercury –, wünschte sie plötzlich, sie könnte in ihrem eigenen Wagen, einem sehr teuren Mercedes, vor Winston Hall vorfahren. Der Kauf dieses Wagens war Kates einziger Luxus gewesen. Sie wohnte in einer Doppelhaushälfte in Smyrna, außerhalb von Atlanta. Sie kaufte ihre Kleidung von der Stange, und der einzigeSchmuck, den sie besaß, bestand aus einer Armbanduhr, einem Paar kleiner goldener Kreolen und einem goldenen Armband. In den letzten zehn Jahren hatte sie den Großteil des Geldes, das sie zuerst als Polizistin in Atlanta und später als Detektivin bei der angesehenen Firma „Dundee Private Security and Investigation“ verdiente, für die Suche nach Mary Kate ausgegeben. Trotz der Möglichkeiten der Detektei war sie dabei in einer Sackgasse nach der anderen gelandet. Es schien, als sei ihre Tochter von der Erde verschwunden. Doch Kate hatte nie die Hoffnung aufgegeben und nie den Gedanken zugelassen, ihr Kind könnte tot sein.
    Obwohl es im tiefen Süden der USA oft sehr milde Winter gab, gehörte dieser nicht dazu. Die Temperaturen lagen nahe dem Gefrierpunkt, und die Wolken sahen nach Regen aus. Nach kaltem Winterregen oder möglicherweise sogar Schnee- oder Eisregen. Kate stellte die Heizung höher und bog in die Main Street ein. Bevor ihr klar wurde, was

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