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Immer wieder samstags

Immer wieder samstags

Titel: Immer wieder samstags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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Stirn, bemerkte, dass ich Tristan tatsächlich zugewandt saß und korrigierte es umgehend. Wie sollte ich ihn jetzt noch überzeugen, genaugenommen beide?
    »Dann wirst du mal ein wirklich schlechter Psychologe werden, denn das mit Tristan ist vorbei! Ausnahmsweise hat er nämlich Recht, er ist nicht gut genug für mich. Hat er doch selbst bestätigt!« Wie hieß es doch gleich? Angriff ist die beste Verteidigung!
    Getroffen zuckte Tristan zusammen, aber ich ignorierte ihn.
    »Ich hab die ganze Woche darüber nachgedacht und endlich gemerkt, dass er ein Arschloch ist, und tja ... ich bin keins.« Tief durchatmen und mit fester Stimme argumentieren, impfte ich mir ein.
    Tom seufzte nur und konterte dann ruhig: »Tristan kann zwar ein Arschloch sein, wie er immer wieder so eindrucksvoll beweist. Aber er liebt dich, Mia!« Mit Mühe hielt ich meinen unbewegten Gesichtsausdruck aufrecht, obwohl ich vor Rührung am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. Es war so liebenswert, wie er seinen kleinen Bruder in Schutz nahm. Allein dafür wollte ich ihn in den Arm nehmen und richtig knuddeln. Außerdem schien er mit unserer Verbindung kein Problem zu haben. Das Bedürfnis, die abwehrende Maske herunterzureißen und meine kalten Worte an Tristan mit Küssen zu negieren, wurde immer stärker. Warum gab es keine andere Möglichkeit?
    Meine zunehmenden Zweifel würden alles verraten. Das durfte nicht passieren. Evas Stimme in meinem Kopf erinnerte mich zuverlässig an die Keine-Chance-Garantie.
    »Ich kann für mich selber sprechen, Tommi!«, wehrte sich Tristan natürlich, denn er wollte seit jeher allein auf seinen schönen Beinen stehen.
    »Ach ja? Du hast mir doch noch nie gesagt, dass du mich liebst!« Mit dem Satz zog ich ihm den Boden unter den Füßen weg, das war eindeutig. Wie konnte es geschehen, dass ich so herzlos und gemein zu ihm wurde? Nicht einmal die Erpressung durch Eva rechtfertigte mein Verhalten.
    Er sah das wohl genauso: »Das bist nicht du, Mia. Sag mir bitte, was los ist. Was ich tun kann ...« Erschreckend, wie gut Tristan mich schon kannte. Aber auch, wenn er seinen Blick förmlich in meinen bohrte, ich blieb standhaft.
    »Das geht dich nichts an! Ich geh dich nichts an, okay? Nicht mehr«, formulierte ich teilnahmslos. Selbst Tom war wohl mit seinem Latein am Ende, denn als sich Tristan nun doch hilfesuchend an ihn wandte, zuckte der nur mit den Schultern und flüsterte: »Lass ihr Zeit.«
    Ich verdrehte die Augen. Wäre das alles nicht so traurig, könnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen, viel zu surreal war diese ganze Unterhaltung.
    »Sind wir jetzt fertig mit deinem Interview?«, lenkte ich von der Grundsatzdiskussion ab, denn hier war kein Weiterkommen möglich.
    » Nein, gottverdammte Scheiße! Du wirst erst gehen, wenn du mir gesagt hast, was mit dir los ist!« Sollte Tristan nur ausflippen, das war ohnehin leichter. Also stand ich einfach auf und schulterte meine Schultasche.
    »Ich gehe jetzt, Mista Wrangler!«
    »Fuck, Mia, nein!«, haspelte er fast hilflos. Dann hatte er mich schon am Arm gepackt und an sich gezogen. Mit Wucht drückte er mich mit seinem Unterkörper gegen die nächstbeste Wand.
    »Mia-Baby ... bitte ...«, flehte er. Seine Hände lagen an meinen Hüften und seine Daumen fanden ein wenig freie Haut am Bund des Pullovers, die sie streichelten.
    »Ich bin ein Vollidiot und kann vollkommen verstehen, dass du mit mir nichts mehr zu tun haben willst, nachdem, was ich dir am Samstag angetan habe, aber ich werde deine Entscheidung nur akzeptieren, wenn du mich nicht mehr liebst ... und das ist nicht so. Du hast es selber gesagt. Wir können alles überwinden, solange wir uns lieben«, bettelte er regelrecht. Ich war kurz davor zu schmelzen. Tristan Wrangler kämpfte um mich, wollte nicht ohne mich sein. Kein Mädchen dieser Schule hätte ihn abgewiesen – bis auf eins. Und dieses tat es nicht freiwillig. Mit zusammengepressten Lippen starrte ich ihn an, immer noch geschockt von seiner Ansprache. Mir durfte jetzt kein Fehler unterlaufen, also sagte ich gar nichts. Genoss stattdessen das Gefühl, ihm ein letztes Mal so nah zu sein, gewohnt in herrischer Manier – zwischen ihm gefangen – mit seinem Atem in meinem Gesicht.
    »Ich werde mich ändern, Mia. Nur für dich, okay? Aber bitte gib uns nicht auf.« Jetzt musste ich schon auf meine Unterlippe beißen, um nicht wie ein Wasserfall alles auszuplaudern, was er wissen wollte. Ich liebte diesen Mann so sehr, und hielt es kaum

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