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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Sind Sie hier im Urlaub?«
    »Ähm, ja.«
    Er rieb sich die Hände. »Und frisch aus dem Zug gestiegen, würde ich wetten. Brauchen Sie eine Unterkunft? Und ein heißes Bad und etwas zu essen? Nichts für ungut, aber Sie sehen richtig erledigt aus.«
    Das wollte sie gar nicht leugnen. Nach vier Tagen auf Reisen fühlte sie sich grauenvoll. Außerdem drohte sie jeden Moment vor Erschöpfung zusammenzubrechen. Und obwohl sie dringend zu Maired wollte, war die Aussicht auf ein kurzes Bad einfach zu verlockend – ganz zu schweigen von einem Essen. Jeder Mensch musste essen, oder? Nichts gegen Kartoffelchips, doch selbst Christine war klar, dass sie allmählich etwas Nahrhafteres brauchte.
    »Nun?«, fragte der kleine Mann strahlend. »Wie sieht’s aus?«
    »Ein Zimmer wäre wohl nicht schlecht.«
    Der Elf nahm seinen Rindenhut ab und vollführte eine übertriebene Verbeugung. »Dann bin ich Ihr Mann. Gilraen Ar-Finiel, zu Ihren Diensten! Meine Frau und ich betreiben eine Pension hier in der Stadt.«
    »Ist sie geschützt?«, fragte Christine.
    »Aber selbstredend! Mit den stärksten Schutzzaubern der Lebensmagie, die es in den Highlands gibt. Meine Frau hat ein echtes Händchen in Sachen Magie.«
    Das hörte sich ja immer besser an! »Ich kann nicht viel bezahlen.«
    »Na, dann haben Sie erst recht Glück, denn wir verlangen nicht viel«, verkündete er frohgemut und setzte sich seinen Hut wieder auf. Gleichzeitig entfalteten sich die Flügel auf seinem Rücken und er begann, in Christines Augenhöhe zu schweben. »Folgen Sie mir bitte!«
    Christine zog ihren Rucksack höher auf die Schultern. Ihre Pendelschale hatte inzwischen das Gewicht eines Felsbrockens. »Na gut, aber …«
    Er drehte sich fragend zu ihr um. »Was aber, mein Kind?«
    »Verzeihen Sie die Frage, aber was tun Sie und Ihre Frau in der Stadt? Ich dachte, Elfen ziehen ländlichere Gefilde vor.«
    Gilraens Lächeln erstarb. »Ja, das tun wir. Aber die Berge und Täler sind neuerdings zu gefährlich.«
    »Schlimmer als die Stadt?«
    »Ja. Auf dem Land ist man nicht mehr sicher. Erst letzte Nacht …« Er nickte zu einem Zeitungskiosk ein Stück weiter. »Erst letzte Nacht wurde ein kompletter Hexenzirkel hinterrücks ermordet – abgeschlachtet im heiligen Kreis.«
    »Nein!«, hauchte Christine, der schlecht vor Angst wurde. Sie lief an dem Elf vorbei zum Zeitungsstand und nahm sich eine Ausgabe des Inverness Courier. HEXEN ABGESCHLACHTET schrie die Titelzeile. Unter den fettgedruckten Lettern prangte ein Bild, bei dem sich Christine der Magen umdrehte. Sie konzentrierte sich auf den Artikel daneben.
Die örtliche Hexe Maired MacAuliffe und ihre Schwestern aus dem Zirkel wurden gestern Abend ermordet aufgefunden, nachdem Nachbarn einen paranormalen Aufruhr bei ihrem Bauernhaus außerhalb von Inverness gemeldet hatten. Die Spezialabteilung der Polizei fuhr umgehend hin und fand eine schauerliche Szene vor: dreizehn Hexen brutal ermordet, ihre Leichen blutleer. Ein fauliger Geruch umgab die Toten.
Es gibt weder Überlebende noch Zeugen, die angeben können, was sich hier zugetragen hat. Der Vampirführer von Inverness, Johnny Guthrie, weist jede Beteiligung von hiesigen Vampiren weit von sich. »Die Untoten sind keine gewissenlosen Killer«, erklärte er gegenüber einem Reporter. »Wir alle lehnen diese Art sinnloser Brutalität ab.« Dann erklärte Guthrie selbstgefällig: »Außerdem brauchen wir keine Menschen zu jagen. Sie kommen zu uns.« Der Sonderermittler für Paranormales, Constable Brian Tilton, ist allerdings noch nicht von der Unschuld der Vampire überzeugt. Zwei von ihnen, Timothy Hadley und Geoffrey Dagget, wurden zum Verhör mit aufs Präsidium genommen …
    »Das macht fünfzig Pence«, sagte der Mann im Zeitungskiosk gereizt.
    Christine schüttelte den Kopf und gab ihm die Zeitung zurück. »Ich will sie nicht kaufen.«
    »Dann gehen Sie weiter! Ich betreibe hier schließlich keine Scheißbücherei.«
    Gilraen seufzte neben Christine, als sie sich in Bewegung setzte. »Und das ist nicht die erste Tragödie in dieser Gegend. Überall auf dem Land geschehen solche Verbrechen. Und ich glaube, dass die Polizei sich irrt. Diese Mörder sind schlimmer als Vampire. Ich rate Ihnen, bleiben Sie in der Stadt! In meinem Haus sind Sie in Sicherheit, versprochen!« Er überquerte eine Brücke, die über den Fluss führte. Noch benommen vor Schreck, folgte Christine ihm.
    Das schlammige Wasser des Ness stank nach Tod. Auf der Oberfläche lag ein

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