Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit
forderte seinen Tribut.
Es gab sogar Arschlöcher, die in den einschlägigen Kaschemmen der Mythenwelt Wetten darauf abschlossen, dass die komplett durchgeknallte Nïx diese Akzession nicht überstehen würde, ohne auch das kleine bisschen Verstand zu verlieren, das ihr noch verblieben war.
»Jetzt mach dir mal keine Sorgen, Liebes«, sagte Nïx beruhigend.
»Aber wie könnte ich mir da keine Sorgen ma…« Regin verstummte. »Sprichst du etwa mit dieser verdammten Fledermaus?!«
Sie kitzelte das Tier mit einer Klaue am Bauch. »Ooh, mein kleines Schatzimausi.« Regin hätte schwören können, dass sich die Fledermaus zufrieden schmatzend noch tiefer in Nïx’ Arme kuschelte.
Hatte Nïx diese kleine geflügelte Ratte etwa mit ihrem Blut gefüttert? »Weißt du denn nicht, dass diese Dinger Tollwut übertragen? Verdammt noch mal, Nïxie, es wird immer schlimmer mit dir. Du bist noch verrückter als sonst.«
Sie sah kurz auf. »Das ist nur fair.«
»Mh-mhh.« Regin schaltete einen Gang runter und wich mit quietschenden Reifen einem Opossum aus, das früher oder später sowieso überfahren und als Haufen rohes Fleisch auf der Straße liegen bleiben würde.
»Und was ist mit deiner eigenen Verrücktheit, Regin? In letzter Zeit hast du dich wirklich sehr schlecht benommen. Du hast dich mit Zauberdrogen zugedröhnt und immerzu Streit gesucht. Du hast dich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle, und das muss aufhören. Es sei denn, ich darf mitmachen.«
Auch das war nur fair. Aber was sollte Regin denn sonst machen? Vor einem Jahr hatten Lucia und sie eine echt krasse Mission erfüllen und einen Weg finden müssen, den unsterblichen Cruach für alle Zeit zu beseitigen, anstatt ihn nur einzusperren. Sie waren zusammen um die ganze Welt gereist und hatten dabei ihr Leben aufs Spiel gesetzt.
Mit anderen Worten: Sie hatten mächtig Spaß gehabt. Aber dann hatte Lucias Bewunderer, der Werwolfprinz Garreth MacRieve, damit begonnen, ihr überallhin zu folgen und seine Nase in Dinge zu stecken, die ihn nichts angingen. Regins Lösung? Aktive Sterbehilfe.
Lucias Lösung für Regins Lösung? Sie hatte sie einfach allein zurückgelassen, als Regin gerade einen leichten Kater hatte.
Sie hat mich einfach rausgeschmissen wie die Garderobe vom letzten Jahr. Regins Klauen gruben sich ins Lenkrad. Nachdem sie ein Jahrtausend lang nicht ein einziges Mal getrennt gewesen waren. Aber die Garderobe vom letzten Jahr ist fest dazu entschlossen, ein Comeback hinzulegen.
»Nïx, du hast mir versprochen, mir zu verraten, wo Luce ist, wenn ich alles tue, was du willst. Ich habe dein Zimmer sauber gemacht. Ich hab deinen Bentley in die Werkstatt gebracht, nachdem du damit mal wieder unbedingt quer durchs Gelände fahren musstest. Und ich habe unzählige Stunden im Waisenhaus der Mythenwelt mit den ganzen kleinen Rotznasen dort verbracht. Abgesehen davon muss ich zusehen, dass ich hier wegkomme. Du weißt, dass er schon bald wieder auftauchen wird.«
Aidan. Mit seinem atemberaubenden Lächeln und den großen, besitzergreifenden Händen. Auch wenn sie sich danach sehnte, ihren Wikinger in jeder Reinkarnation wiederzusehen, hatte sie einen Entschluss gefasst: Möglicherweise würde er ja endlich einmal ein ganzes Leben zu Ende leben, wenn er sie nicht ausfindig machen konnte.
Nïx seufzte. »Hast du denn wirklich alle Hoffnung aufgegeben, einen Weg zu finden, wie du mit ihm zusammen sein könntest?«
Regin blickte zu ihr hinüber, während sie sich bemühte, den Hoffnungsfunken zu ersticken, der bei diesen Worten aufflackerte. »Gibt es denn irgendeinen Grund, nicht aufzugeben?«
»Ich glaube, mein Ratschlag an dich lautete: › Zieh los, finde deinen Berserker und vögle ihn. ‹ «
»Hmm. Lass mich mal kurz überlegen. Das hab ich schon versucht, aber es hat nicht wirklich funktioniert.« Die letzten vier Male! »Ich kann einfach nicht … Das mach ich nicht noch mal.« Ihre Schuldgefühle wurden mit jeder Reinkarnation noch schlimmer. Sie war sein Verderben. Sie könnte ihm genauso gut gleich den Todesstoß versetzen.
In seinem ersten Leben war Aidan mit einem Schwert getötet worden, in seinem zweiten vergiftet und in seinem dritten bei einem Schiffsunglück zerquetscht worden. In seinem vierten Leben hatte man ihn erschossen. Der Tod hatte ihn jedes Mal ereilt, kurz nachdem sie und seine Reinkarnation sich zum ersten Mal geliebt hatten.
»Es sei denn, du könntest mir sagen, dass die Dinge diesmal anders laufen?«, fügte Regin
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