Immortals after Dark 01 - Nacht des Begehrens
einfach ins Haus geschlichen. Lucias Schreie schienen ihm ziemlich nahezugehen. Hmmm. Also pirscht er sich heran, tut sich mit Regin zusammen, und die beiden kämpfen Seite an Seite gegen die Vampire. Ivo und sein Dämpir sind allerdings entkommen. Na, ist ja auch egal. Vampire, Walküren und Lykae, du liebe Güte. Oder wie Regin es nennt: ‚Verdammter Monstermansch’. Spaß ohne Ende.“
Nïx war endgültig durchgedreht. Dämpire? Lucia soll ihr Ziel verfehlt haben? Regin Seite an Seite mit einem Lykae? Emma knirschte mit den Zähnen. „Sag Annika, dass ich sie sprechen möchte.“
„Warte mal kurz, ich möchte das hier nur noch zu Ende machen.“
Emma hörte das Klackern von Tasten und fragte langsam: „Warum bist du am Computer?“
„Ich blockiere gerade sämtliche E-Mails von all deinen Accounts und überhaupt alle Mails mit ‚uk’ am Ende, die also aus Schottland kommen könnten. Weil ich nämlich schlau bin.“
„Nïx, warum tust du mir das an?“, schrie Emma. „Warum lässt du mich hängen?“
„Du willst doch sicher nicht, dass Annika dich jetzt abholt.“
„Doch! Genau das will ich!“
„Aha, die Anführerin unseres Kovens soll dich holen kommen, wo wir uns mitten in einem Belagerungszustand befinden. Außerdem werden Myst und Daniela vermisst, und Lucia leidet unter furchtbaren Schmerzen und ist völlig außer sich wegen ihres haarigen Bewunderers. Wenn du mir sagst, dass du dich in Lebensgefahr befindest, dann vielleicht, aber sonst wirst du dich wohl einfach hinten anstellen müssen.“
„Ihr braucht mich doch! Nïx, du wirst es nicht glauben, aber ich entwickle langsam ungeahnte Kräfte. Ich kann kämpfen. Ich habe eine Lykae-Frau verprügelt!“
„Das ist ja wunderbar, meine Süße, aber ich kann jetzt nicht länger sprechen oder dieses GPS -Dingsbums, das Annika an das Telefon angeschlossen hat, verfolgt am Ende doch noch deinen Anruf zurück.“
„Nïx, sie muss unbedingt wissen, w o … “
„… du bist? Emma, ich weiß schon die ganze Zeit über, wo du bist. Ich bin ja schließlich nicht umsonst wahnsinnig.“
„Warte!“ Emma umklammerte das Telefon mit beiden Händen. „Tauchen in deinen Träumen manchmal Erinnerungen anderer Leute auf?“
„Was meinst du?“
„Hast du je etwas geträumt, was eigentlich einem anderen in der Vergangenheit passiert is t – Ereignisse, von denen du unmöglich wissen konntest?“
„In der Vergangenheit ? Natürlich nicht, Süße. Also, das klingt ja wirklich verrückt.“
Lachlain kehrte in sein Arbeitszimmer zurück. Er rieb sich erschöpft die Stirn und schonte sein krankes Bein. Seine Verletzung brachte ihn fast um, und nach der Knutscherei mit Emma und deren tief enttäuschendem Abschluss überkam ihn nun mit aller Macht die Müdigkeit.
Bowe hatte sich schon wieder dem Scotch zugewendet. „Und, wie ist es gelaufen?“
„Schlecht. Jetzt hält sie mich für einen Lügner. Liegt vermutlich daran, dass ich sie belogen habe.“ Er ließ sich auf seinen Stuhl sinken und massierte sein Bein. „Ich hätte ihr die frohe Botschaft hinterher erzählen sollen.“
Bowen hob die Augenbrauen.
„Ich musste sie anfangs davon überzeugen, dass sie nicht meine Gefährtin ist“, erklärte Lachlain. „Dabei hab ich mich über diese Vorstellung lustig gemacht, damit es echt klang. Natürlich hat sie das nicht vergessen und mir jedes meiner Worte aufs Butterbrot geschmiert.“
„Du siehst verdammt beschissen aus.“
„So fühle ich mich auch.“ Es war sehr qualvoll für ihn gewesen, Bowe das Feuer zu erklären. Obwohl Lachlain gar nicht viel gesagt hatte, schmerzten ihn allein schon die Erinnerungen. Und das war gewesen, bevor er gesehen hatte, wie seine Gefährtin von einem anderen Lykae ins Gesicht geschlagen und gewürgt wurde.
„Möchtest du noch ein paar schlechte Nachrichten hören?“
„Warum nicht, zum Teufel?“
„Mein Gespräch mit Cass ist genauso mies gelaufen. Sie hat die Neuigkeit nicht so gut aufgenommen, wie wir erhofft hatten. Die Vorstellung, dich nicht zu bekommen, ist schon schlimm genug, aber von einem Vampir geschlagen zu werden erscheint ihr unerträglich.“
„Das ist mir vollkommen ega l … “
„Sie spricht da Probleme an, die auch die Ältesten vorbringen werden. So hat sie beispielsweise darauf hingewiesen, dass weibliche Vampire normalerweise unfruchtbar sin d … “
„Wir können keine Kinder haben. Und ich zumindest bin darüber froh. Sonst noch was?“ Er war froh, dass sie keine
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