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Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Titel: Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Bolzen, der das Seil hält, an der Wand dort. Fünf Meter nach unten, vierzig Grad nach links.“ Tränen liefen ihr übers Gesicht. „Unter einem Überhang gibt es eine Höhle, das konnte ich nur von hier aus erkennen.“
    „Tu das nicht! Oh Gott, bitte! … Tu’s nicht!“
    „Komm zurück, und hol mich. Damit ich sie zurückholen kann. “
    Den Blick unverwandt auf ihn gerichtet, ließ sie los. Die Schlange zerrte sie hinab.
    Das Feuer verschlang sie.

38
    Die Lichter in Val Hall leuchteten grell auf und verloschen.
    Blitze spalteten den Himmel, und Donner ließ das dunkle Herrenhaus so heftig erbeben, dass das alte Gemäuer laut aufstöhnte. Myst sank auf die Knie, während Nïx’ Augen erloschen und sie sich die Haare raufte. Emma weinte.
    Als Regin kreischte, zersprangen sämtliche Fenster, und Glasscherben flogen durch die Luft, dass sogar die Geister flüchteten. Als ob eine Bombe eingeschlagen wäre, zersplitterte alles Glas wellenförmig um das Herrenhaus herum, wieder und wieder, kilometerweit.
    Die Mythenweltgeschöpfe in der Stadt und den Sümpfen zitterten vor Angst und wussten, dass es nur eines gab, das die Walküren dermaßen erschüttern konnte.
    Sie hatten den Tod einer der ihren gespürt.
    Tot. Sebastian spürte, dass sie tot war, fühlte es mit seinem ganzen Körper.
    Er liebte sie. Es war kein Zwang. Es war Liebe, die so stark war, dass er sich klein und erbärmlich fühlte.
    Noch lange Zeit danach starrte er in die Grube hinab. Wie lange konnte eine Unsterbliche diese Glut ertragen? Wie viel Schmerz musste sie erleiden?
    Was hatte sie damit gemein t – sie zurückholen?
    Mit einem Mal überkam ihn eine ihrer Erinnerungen. Kaderin rannte einen Hügel hinunter, der mit Leichen übersät war. Er hörte ihren keuchenden Atem und die warnenden Schreie anderer Walküren. Er fühlte ihre panische Angst.
    Sie kämpfte sich an Vampiren vorbei, mit schmutzig roten Augen und grotesk verzerrten Gesichtern, um z u … ihren Schwestern zu gelangen.
    Sebastians Arm steckte immer noch fes t – der Arm, den er nicht rechtzeitig hatte abtrennen könne n – , aber er ging auf die Knie, so wie es Kaderin auf jenem Schlachtfeld getan hatte, vor so langer Zeit, als sie Zeugin wurde, wie ihre Blutschwestern niedergemetzelt wurden. Der Schock traf sie wie ein Schlag und warf sie um. Sie hörte, wie die Köpfe ihrer Schwestern auf dem steinigen Boden aufschlugen. Sie sah, wie der Vampir – der Vampir, dessen Leben sie gerade eben verschont hatte – ihnen den Todesstoß versetzt e …
    Der Schrei, den sie daraufhin ausstieß, war so laut, dass ihre Ohren bluteten. Der junge Vampir, den sie in Sebastians Traum gefoltert hatte, hatte ihren Schwestern den Kopf abgeschlagen. In diesem Moment spürte er ihre Wut, ihren Verlust und ihr Schuldgefühl und wünschte sich, sie hätte nicht das allergeringste Zeichen von Barmherzigkeit gezeigt. Er wünschte, er hätte ihr bei ihrer Rache helfen können.
    „Damit ich sie zurückholen kann“, hatte sie ihm gesagt. Sie. Drillinge. Ihre leiblichen Schwestern. Sie hatte innerhalb weniger Minuten alle beide verloren. Darum diese ganze Tortur. Es ging ihr weder um den Sieg noch um ihr Ego. Sie wollte ihre Familie zurück.
    Mein Gott, sie hat mir ihrer aller Leben anvertraut.
    Sie vertraute darauf, dass er den Preis für sie gewinnen konnte. Und dass der Schlüssel funktionieren würde.
    Sebastian hatte nie gewagt zu glauben, dass man durch die Zeit zurückreisen könnte. Jetzt war Glaube alles, was ihm noch blieb. Er musste sie zurückholen. Er konnte dieses verfluchte Ding gewinnen und für sie zurückkehren. Genau wie sie es vorgehabt hatte.
    Sie war tot.
    Verdammte Scheiße, sie war tot .
    Er konnte die Höhle, von der sie gesprochen hatte, nicht sehen, aber zur Not würde er sich einfach blindlings in den Felsen hineintranslozieren.
    Aber zuerst einmal muss ich diesen Arm loswerden.
    Gerade als er sich entschlossen hatte, seine Zähne dazu zu benutzen, hörte er Schritte.
    MacRieve. Er sah sich um, und sein hageres Gesicht verfinsterte sich. „Was ist hier geschehen?“
    Erst da merkte Sebastian, wie viel Blut er durch seinen Arm verloren hatte. Er vermutete, dass die Oberarmarterie durchtrennt war. Sobald der Druck, den der Felsen ausübte, verschwunden war, würde er auf der Stelle noch viel mehr Blut verlieren. Schon jetzt tanzten schwarze Punkte vor seinen Augen. Besaß er noch genug Blut, um seinen Arm vollständig abtrennen zu können?
    Der Lykae könnte den Felsen

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