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Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Titel: Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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auf si e …
    Nichts. Er lehnte sich zurück.
    Stell dir noch einmal ihr wunderschönes Gesicht vor. Ihre elfengleichen Züge, das zarte Kinn und die hohen Wangenknochen. Die Art, wie sie mit diesen glühenden haselnussbraunen Augen zu ihm aufgesehen hatte.
    Er verlangsamte seine Atmung. Denk daran, wie sie sich unter dir anfühlte. Ihr Körper war weich, nachgiebig, er passte perfekt zu seinem.
    Der Duft ihrer Haut und ihres Haars, den er sich daraufhin ins Gedächtnis rief, lockte ihn an, als ob sie ihn gerufen hätte. Er begann sich zu translozieren, fühlte, wie er die Kälte seines Schlosses verließ und sich in Richtung Wärme bewegte, ohne die geringste Ahnung, was ihn dort erwartete.
    Tempel der Göttin Riora, Wald von Codru, Moldawien
    Tag 1 der zwölften Talisman-Tour
    Die üblichen Verdächtigen , dachte Kaderin verächtlich. Von ihrem Aussichtspunkt auf dem Geländer eines Altans aus musterte sie die Versammlung, die sich unter ihr in der Galerie des Tempels der Riora eingefunden hatte.
    Wie die meisten Tempel war auch Rioras im üblichen palladianischen Stil in Marmor erbaut worden. Erhellt wurde er von Schalen mit Feuer und Kerzen. Doch da endete die Ähnlichkeit auch schon. Tief im Herzen des verwunschenen Waldes von Codru gelegen, ragten mit Flechten bedeckte Eichen durch die Wände; vereinzelt lagen sogar umgestürzte Baumstämme auf dem Boden. Der ganze Fußboden war mit Wölbungen und Dellen übersät, die durch die Wurzeln verursacht wurden. Die Kuppel bestand aus Glasstücken, die zu einem verschachtelten Bild ohne jedes Muster zusammengesetzt worden waren.
    „Überwundene Ordnung, leibhaftige Unmöglichkeit“ – das war Rioras Motto. Sie war die Göttin des Unmöglichen, und ihre Leidenschaft war es, zu beweisen, dass das Unmögliche möglich war. Doch nur wenige wussten dies, denn sie tat kokett, trieb manchen Schabernack und verstand es, Gerüchte zu verbreiten.
    Kaderin wartete zusammen mit Hunderten von Mitbewerbern, da sich Riorda wieder einmal verspätete. Das war nichts Neues. Bei der letzten Tour war Kaderin stark versucht gewesen, zu behaupten, es sei Göttinnen nicht möglich, pünktlich zu sein, nur um sie dazu zu bringen, wenigstens rechtzeitig zu kommen. Aber dann hätte Riorda einfach behauptet, dass es einer Walküre nicht möglich sei, zehn Jahre lang in einem Bottich mit siedendem Öl zu baden.
    Um sich die Zeit zu vertreiben, blickte Kaderin verächtlich auf die Nymphen hinunter, nicht ohne sich zu vergewissern, dass diese ihre Geringschätzung auch mitbekamen. Mit hoch erhobenem Kinn sah sie hinüber zu Lucindeya, der Sirene, die während der letzten Tour ihre schärfste Konkurrentin gewesen war. Lucindeya, oder kurz Cindey, war eine brutale, unbarmherzige Rivalin, womit sie sich Kaderins Respekt verdient hatte. Für gewöhnlich bediente sich die eine der anderen, um im Spiel weiterzukommen, bis im Finale schließlich nur noch sie beide übrig waren.
    Ab dann war alles möglich.
    Als sie das letzte Mal nachgerechnet hatten, hatte Cindey Kaderins Knochen gleich dutzendweise gebrochen. Aber schließlich hatte Kaderin ihr wenigstens doppelt so viele zerschlagen, ihr den Schädel zertrümmert und Gerüchten zufolge einen Milzriss verpasst.
    Die Augen fest auf die entzückend aussehenden Kobold e – eine Art im Boden lebender Wicht e – gerichtet, griff Kaderin nach der Schwertscheide auf ihrem Rücken. Sie packte den Griff der Waffe, brauchte sie aber nicht einmal für das größte ihrer Männchen ziehen, das auch nur gerade einen Meter zwanzig maß, damit er schluckte und hastig den Blick senkte. Die Kobolde waren nur scheinbar sanft und freundlic h – bis sie sich in gefräßige, beutegierige Räuber verwandelten.
    Kaderin war eines der wenigen Lebewesen, die es überlebt hatten, sie so zu sehen, wie sie in Wirklichkeit waren: tückische Raubtiere, die urplötzlich aus der Erde hochschossen und in Rudeln jagten. Der Begriff Mörderzwerg riss sie nach wie vor nicht zu hysterischen Lachanfällen hin wie alle ihre Schwestern.
    In der riesigen Menge von Bewerbern waren alle Arten und Sorten der Mythenwelt vertreten: Trolle, Hexen und die edlen Feen. Dämonen aus vielen Dämonarchien waren ebenfalls anwesend.
    Kaderin nahm die Veteranen zur Kenntnis, die darauf aus waren, den Großen Preis zu gewinnen; welch unbezahlbares Objekt bei dieser Tour auch als Belohnung für den Sieger ausgesetzt sein mochte. Ziemlich schnell hatte sie auch die Aasgeier ausgemacht, deren einziges Ziel

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