Immortals after Dark 03 - Versuchung des Blutes
sie dort waren, denn er sagte: „Jedes Mal, wenn ich dich bei diesem Beschwörungskram sehe, überkommt mich so eine Vorahnung. Mein Instinkt sagt mir, dass es nicht richtig is t … sogar gefährlich.“
Und was Magie im Allgemeinen betraf: „Wenn dir mal etwas rausrutscht, weil du überrascht bist, das ist eine Sache, aber deine Reflexion absichtlich heraufzubeschwören, das beunruhigt mich schon sehr.“
Sie hatte ihn einzig darum gebeten, ihre Art nicht schlechtzumachen. Oder so zu klingen, als habe er vor, sie vom Haus der Hexen und der Hexerei fernzuhalten.
Oh, und neue Klamotten brauchte sie auch.
Tagsüber schwammen sie im Meer, und er fing Hummer, die sie abends über ihrem Feuer am Strand zubereiteten. Sie besuchten die farbenfrohen Städte auf dem Festland, gingen einkaufen, sahen sich Sehenswürdigkeiten an und knutschten in einsamen Gässchen.
Erst heute hatte er sie wieder hinter eine Reihe Obststände gezogen. Die schwüle Luft duftete nach Zuckerrohr, seine heißen, besitzergreifenden Hände liebkosten ihre Brüste, und er hatte sie genommen und ihre Schreie mit seinen Küssen erstick t …
„Woran denkst du gerade, mein Mädchen?“
„Hmm? Oh, gar nichts.“
„Das sagst du immer, aber ich kann fühlen, dass du mir irgendeinen Teil von dir vorenthältst.“
Vielleicht tat sie das. Vielleicht hatte sie Angst, dass noch eine weitere Person, die ihr am Herzen lag, sie im Stich lassen würde. Und im Grunde ihres Herzens fürchtete sie, dass diese Angst sie nie verlassen würde, dass ihm immer Zweifel daran bleiben würden, ob sie wirklich die Seine war, bis sie schwanger wurde. Trotzdem fragte sie: „Wie meinst du das?“
„Es gefällt mir nicht, dass du Geheimnisse vor mir hast.“
„Geheimnisse?“ Ihre Stimme klang unschuldig, aber er hatte recht, sie hatte Geheimnisse vor ihm. Eine ganze Menge sogar.
Zum Beispiel konnte sie es anscheinend nicht lassen, den Spiegel zu befragen, obwohl er ihr gesagt hatte, wie sehr ihn das störte, und ganz egal, wie glücklich er sie machte. Sie dachte sich, dass sie, wenn der Spiegel bei einer Sitzung nur eine gewisse Anzahl von Fragen beantwortete, eben so viele Sitzungen wie nur möglich machen müsse.
Und sie hatte ihm auch nicht erzählt, dass sie Nacht für Nacht bizarre Träume hatte, so lebhaft und realistisch, dass sie nach dem Aufwachen Schwierigkeiten hatte zu unterscheiden, was Wirklichkeit war und was nicht.
In einem dieser Träume stand sie auf einer konturlosen schwarzen Ebene. Mari sah ihre Mutter weinen, beide Handflächen vor ihre Augen gedrückt. Ihr Vater lag bewegungslos auf einer Steinplatte, die Augen geschlossen, die Hände zu Fäusten geballt.
Ein anderes Mal hatte sie geträumt, dass Tausende von Stimmen sie anflehten, sich zu beeile n – aber sie wusste nicht, was sie überhaupt tun sollte. Und manchmal träumte sie auf dieser von milden Brisen umschmeichelten Insel von einem schneebedeckten Wald, auf dessen kahlen Ästen dicht aneinandergedrängt Raben saße n …
Doch trotz aller Bedenken und Geheimnisse verliebte sich Mari mit jedem Tag mehr in ihren starken, stolzen Werwolf. Sie hatte ein gutes Gefühl bei Bowen.
Warum also habe ich dann kein gutes Gefühl bei uns beiden?
„Du hältst aber auch etwas vor mir zurück“, sagte sie schließlich.
Das stimmte. Bowe hasste es, dass sie ihre erste große Liebe schon erlebt hatte, und fürchtete, dass sie deswegen nie vollständig die Seine werden könnte. Dazu kam seine ständige Angst, dass er seine Gefährtin irgendwie wieder verlieren würde. Wenn es nach ihm ging, konnte sie gar nicht schnell genug den Zustand der Unsterblichkeit erreichen.
„Vielleicht bin ich einfach nur misstrauisch, weil alles so gut ist“, sagte er aufrichtig. „Ich schätze, ich bin so daran gewöhnt, unglücklich zu sein, dass jede Abweichung mich aus der Bahn wirft.“
„Ist es denn so gut?“, fragte sie ruhig.
Trotz aller bleibenden Zweifel war er noch nie in seinem Leben so zufrieden gewesen wie jetzt mit ihr. Er hatte gar nicht gewusst, dass es überhaupt so sein könnte. „Aye, mein Mädchen. Das ist es für mich.“
Abgesehen von der Hexerei gefiel ihm alles an seiner neuen Gefährtin. Er mochte es, dass sie aus irgendeinem Grund während der Hummerjagd immer rief: „Du krebst hier nicht mehr lange rum, du olle Krabbe!“ Er mochte es, dass sie mit Genuss aß, trank und spielte. Ihr Sinn für Humor brachte ihn jeden Tag zum Lachen.
Mit ihr zu schlafen erfüllte ihn auf
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