Immortals after Dark 03 - Versuchung des Blutes
war durch und durch erfreut.“ Vollkommen. „Gut, dass wir ihn endlich los sind.“
„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, dass du dir selbst jetzt noch wünschst, dass er zurückkäme.“
„Oh, aber du weißt es besser. MacRieve ist ein tollwütiger Hund und sollte wie einer eingeschläfert werden. Obwohl ich vielleicht nichts Schlechtes über ihn sagen sollte, da du offensichtlich mit ihm befreundet bist. Du hast ihn heute Abend vor mir gerettet.“
„Das habe ich auch für dich getan. Ich wollte nicht, dass du es einmal bedauern müsstest, ihn umgebracht zu haben.“
„Ich bin eine Hex e – ich hätte einen Weg gefunden, es zu überleben.“ Sie neigte den Kopf und musterte ihn. „Und auch bei den anderen hast du dich für MacRieve eingesetzt.“
Er nickte. „Bowen und ich haben viele Jahre lang gemeinsam gekämpft. Und in einer dieser Schlachten rettete er meiner jüngsten Schwester das Leben.“
„Das hat MacRieve getan?“
Rydstrom nickte ernst.
„Aber wie hat er es dann fertigbringen können, dich dort in dem Grab einzusperren?“, fragte sie.
Rydstrom zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, er war ein klein wenig entsetzt, mich dort drin vorzufinden, aber ganz ehrlich: Ich hätte mit ihm genau dasselbe gemacht. Es war ein Wettkampf, und er wollte diesen Schlüssel unbedingt haben.“
„Ich schätze, er muss seine Gefährtin wohl sehr geliebt haben“, sagte sie in beiläufigem Ton.
„Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich hatte nie die Gelegenheit, ihn und Mariah zusammen zu erleben. Sie waren nur wenige Wochen zusammen, ehe sie starb.“
„ Mariah? Sie war eine Fee?“
„Ja, sie war eine Prinzessin des Feenvolks. Wunderschön, was man so hörte.“
Eine Prinzessin ?, dachte Mari und fuhr sich mit der Hand über ihr verfilztes Haar. Wunderschön?
Seltsam, aber auf einmal störte es sie sehr viel mehr als vorher, dass sie aussah, als ob sie gerade aus einem Schweinestall gekrochen wäre. Die Hand zuckte zurück, als Rydstrom sie fragend musterte. „Wie ist sie gestorben?“
„Ich habe gehört, dass es ein Unfall in den Wäldern war.“
„Aber was hat er dann damit gemeint, als er sagte, er sei für ihren Tod verantwortlich?“
„Er war bei ihr und gibt sich selbst die Schuld.“
„An dieser Geschichte muss noch mehr dran sein.“
„Tut mir leid, Mariketa, aber es ist nicht an mir, diese Geschichte zu erzählen. Und unglücklicherweise kann ich dir auch nicht empfehlen, ihn deswegen zu befragen.“
„Oh. Na ja, es ist ja schließlich nicht so, als ob mir diese Sache schlaflose Nächte bereiten würde.“
„Nein? Du scheinst dich sehr für ihn zu interessieren.“
„Er ist mein Feind. Es ist gut, so viel wie möglich über ihn zu wissen.“
„Da hast du natürlich recht. Ich werde all deine Fragen beantworten, wenn ich kann.“
Sie zögerte, konnte sich dann aber doch nicht zurückhalten. „Wie ist er s o … normalerweise?“, fragte sie. „Wenn er gerade nicht um etwas kämpft.“
„Früher war er sehr umgänglich, aber er tat schon immer, was er wollte. Seit dem Tod seiner Gefährtin stirbt er selbst einen langsamen Tod, wird immer kälter und gleichgültiger. Manche meinen sogar, er wird noch verrückter. Ich muss zugeben, dass er sehr grob werden kann und immer genau das sagt, was ihm gerade in den Sinn kommt, aber die anderen haben sich heute Abend geirr t – er ist niemals ohne Notwendigkeit grausam.“
„Warum hasst er Hexen so sehr?“
„Ich kenne die Einzelheiten nicht genau, aber ich glaube, seiner Familie ist einmal ein entsetzliches Unrecht von einer Hexe angetan worden. Außerdem misstrauen alle Lykae den Hexen. Und ich glaube, instinktiv fürchten sie sie sogar ein wenig.“
„Ich denke nicht, dass MacRieve irgendetwas fürchtet.“
„Das ist wahr, aber er stand schon immer bei jeder Schlacht in der vordersten Linie, war der Erste, der mit dem Feind zusammentraf. Aber wenn es um deine Art geh t … “ Er verstummte und sprach schließlich mit leiserer Stimme weiter. „Ich habe schon erlebt, wie er ohne es zu wissen die Straßenseite wechselte, um einer Wahrsagerin auszuweichen. Er war sich dessen überhaupt nicht bewusst.“
„Das gibt’s nicht!“ Als jemand im Schlaf etwas vor sich hinmurmelte, senkte sie die Stimme wieder. „Dann muss mein Angriff heute Abend ihn wohl komplett umgehauen habe n – im wahrsten Sinne des Wortes.“
Rydstrom grinste, wobei seine geraden weißen Zähne und kurzen Fänge
Weitere Kostenlose Bücher