Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens
Schwertkämpfern umgibt, die bereit sind, ihr Leben zu geben, um ihn zu beschützen. Kommt das hin?“
„So ungefähr.“
Sie hob eine Augenbraue. „Na, weswegen sollte ich mir dann Sorgen machen?“ Sie forderte ihn mit einer Geste auf, sich auf den Bauch zu legen. „Wie lange wirst du ihn jagen?“
„Bis ich seinen Kopf habe“, sagte er und streckte sich auf dem Bett aus.
„Und wie lange wird das dauern?“
„Wenn ich an unsere frühere Gangart denke – ein paar Wochen, Monate oder auch ein Jahr.“
„So lange?“ Sie setzte sich rittlings auf ihn. „Hörst du bei deinen Erkundungen auch manchmal etwas von deinen Brüdern?“ Sie streckte die Arme aus und begann, seine schmerzenden Nackenmuskeln zu kneten.
Er unterdrückte ein Stöhnen. „Nein, bis jetzt noch nichts.“
„Wird es Krieg in der Mythenwelt geben?“, fragte sie.
„In der Mythenwelt herrscht immer Krieg.“
„Aber dieser betrifft deine Familie.“
„Ich habe im Moment andere Sorgen.“
„Du verdankst es deinen Brüdern, dass du noch am Leben und hier bei mir bist.“ Sie drückte ihre Daumen fest in seine Schultern, um die Verspannungen zu lösen, die sich dort gebildet hatten. „Ist das so schlecht?“
„Ja. Ich hasse es.“
Sie lachte leise.
Seine Brüder hatten ihm versichert, sein Leben könnte besser werden, wenn er nur seine Braut finden würde. Man konnte zwar nicht sagen, dass sein Leben jetzt in bester Ordnung sei, aber manchmal empfand er tatsächlich so etwas wie … Hoffnung. Es war ungewiss, ob sie zusammen ihr Glück finden würden – sie war sterblich und verwundbar und schien fest entschlossen, sich nicht fest an ihn zu binden. Er war immer noch halb wahnsinnig, und zahlreiche Assassinen wetteiferten darum, ihn einen Kopf kürzer zu machen. Aber so vieles schien möglich .
Dafür schuldete er ihnen etwas. „Wärst du zufrieden, wenn ich dir sage, dass ich mich auf sie konzentrieren werde, sobald ich mit Tarut fertig bin?“
„Ja, mon grand . Sogar sehr zufrieden.“
Conrad würde nichts unternehmen, ehe er nicht für Néomis Sicherheit gesorgt hatte. Leben und Tod hatten für ihn eine ganz neue Bedeutung gewonnen. Statt Leben auszulöschen, war er zum Beschützer geworden. Die Leichtigkeit, mit der er diese neue Rolle übernommen hatte, erstaunte ihn.
Kein Wunder, dass alle seine Feinde versucht hatten herauszufinden, ob er eine Braut hatte. Sie war seine einzige Schwäche. Und eine, mit der er nie gerechnet hätte. Conrad hatte diese Schwachstelle bei seinen Feinden nicht ausreichend ausgenutzt, weil er ihre unvorstellbare Macht nicht einmal annähernd begriffen hatte.
Die Angst um sie überstieg alles andere.
Denn wenn sie starb, konnte er sich nicht einfach der Sonne aussetzen, um wieder mit ihr zusammen zu sein. Er machte sich keinerlei Illusionen darüber, dass sie beide dieselbe Art von Leben nach dem Tod verdient hätten.
Wieder sah er drei Hindernisse, die zwischen ihnen standen: Taruts Fluch, ihr Geheimnis und … seine eigenen dunklen Bedürfnisse. Jedes Mal, wenn sie zusammen waren, musste er dagegen ankämpfen, seine Fänge in ihren Hals zu schlagen.
Es war nicht so, als ob er nach ihrem Blut hungerte, um sich zu nähren – er kippte einen Becher von diesem konservierten Blut nach dem anderen hinunter, um sich davon abzuhalten, sie zu beißen. Er hatte sogar so viel getrunken, dass seine Muskelkraft zugenommen hatte. Sein Körper wurde stärker, während seine Entschlossenheit ins Wanken geriet.
Nein, seine vampirische Wesensart ließ ihn mit dieser letzten Barriere zwischen ihnen hadern. Er sollte den Geschmack seiner eigenen Braut kennen. Sein Instinkt mahnte ihn eindringlich, dass sie erst dann endgültig an ihn gebunden wäre, wenn die Vereinigung durch seinen Biss besiegelt wäre.
Aber er war stark – er könnte sie im Handumdrehen leer trinken. Ihr sterblicher Körper würde sein Blut hergeben, bis sie tot war – seine Fänge immer noch in ihrem Hals. Er erschauerte vor Angst.
„Hab ich dir wehgetan?“, fragte sie, als sie von ihm herabstieg.
„Was? Nein, überhaupt nicht.“ Er drehte sich auf den Rücken. „Ich war nur ganz in meine Gedanken versunken.“ Wenn nur irgendeine Art fester Verbindung zwischen ihnen bestünde. „Néomi, ich möchte gern mit dir reden, und zwar über …“
„Über eine Massage?“ Sie lehnte sich mit über dem Kopf erhobenen Armen zurück, und ein verführerisches Lächeln lag auf ihren Lippen. „Das würde mir wirklich
Weitere Kostenlose Bücher