Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Titel: Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
war für sie inzwischen nur sehr schwer zu ertragen.
    Wann hat sich meine Neugierde in Mitgefühl verwandelt?
    Seine Brüder hatten ihn wie ein Tier behandelt, da er sich vor wenigen Tagen noch wie ein solches gebärdet hatte. Sie begriff wohl, dass es notwendig war, ihn zu fesseln, da er so unglaublich stark war und gefährlich werden könnte, wenn er freigelassen würde. Aber es ging ihm doch schon so viel besser. Und sie hatten ihm nicht einmal eine Chance gegeben …
    Als Nikolai und Sebastian ihn, fügsam und barfuß, in das riesige Badezimmer führten, waren Conrads Augen fast völlig von den Lidern bedeckt, und er hatte angefangen, mit dieser leisen, nervenzermürbenden Stimme zu sprechen. Seine Handgelenke blieben hinter seinem Rücken zusammengekettet. Sie schienen fest entschlossen, ihn zu waschen. Neugierig folgte sie ihnen.
    Néomis zweites schmutziges kleines Geheimnis? Als Geist war sie eine ziemliche Voyeurin geworden.
    Sie hatte schon früher Männer beim Duschen beobachtet, aber noch nie war sie so begierig gewesen herauszufinden, wie der Körper eines bestimmten Mannes wohl aussehen könnte, wie jetzt.
    Während Sebastian die Wassertemperatur regelte und ein Stück Seife auspackte, riss Nikolai Conrad die letzten Reste seines zerfetzten Hemdes vom Leib.
    Néomi, auf ihrem Platz in halber Höhe der gegenüberliegenden Wand, seufzte, während sie Conrads beeindruckende Statur bewunderte. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie groß er war, nachdem er so lange nur gelegen hatte. Er würde hoch über ihr emporragen, wenn sie neben ihm stände.
    Er besaß eine schmale Taille, schmale Hüften und breite Schultern, die wie geschaffen dafür zu sein schienen, dass sich eine Frau beim Sex an sie klammerte. Da seine Hände hinter dem Rücken gefesselt waren, waren die mächtigen Muskeln dieser Schultern und seiner Brust straff angespannt und ein überaus sehenswürdiger Anblick.
    Alles an ihm war männliche Härte, mit zahlreichen Narben, die seine Haut zeichneten, wie diese eine schmale, die sich über seinen Oberkörper zog. Aber sie hatte begonnen, diese Zeugnisse seines schwierigen Lebens attraktiv zu finden. Sie hatte sogar begonnen, sich ein Szenario für jede einzelne Verletzung auszumalen.
    Néomi hatte Conrad mit einer Wildheit kämpfen sehen, die sie erstaunte. Sie konnte ihn sich nur zu leicht vorstellen, wie er vor dreihundert Jahren ein Schwert geschwungen hatte, ein mächtiger Kriegsherr, der furchtlos das Schlachtfeld stürmte …
    Ihr fiel ein zerlumpter Verband an seinem Arm ins Auge. Auch Sebastian beäugte die Gazebinde argwöhnisch. Als er sie herunterriss, kam eine seltsame schwärzliche Verletzung zum Vorschein.
    „Was zum Teufel ist das denn?“
    Es sah aus, als ob er von einem wilden Tier angegriffen worden wäre und die Haut um die Verletzung herum abgestorben wäre.
    Warum waren die klaffenden Wunden auf Conrads Brust verheilt, aber diese nicht?
    Nikolai kniff die Augen zusammen. „Bei seiner Stärke hätte das schon längst verheilt sein sollen. Vielleicht wird es ja besser, wenn er die Wunde säubert.“
    „Oh Gott, sieh dir nur all die Narben an, Nikolai.“
    „Ich hatte keine Ahnung, dass er während des Krieges so oft verwundet wurde“, erwiderte dieser und stellte sich hinter Conrad, um dessen Rücken zu begutachten.
    „Vielleicht hatte er sie ja schon vorher.“ Sebastian zog Conrad mit einem Ruck den Gürtel aus. „Denk doch mal nach – er hat bei der Arbeit nie das Hemd abgelegt, und dann war er dauernd alleine unterwegs. Er könnte ein Wegelagerer gewesen sein … Was wissen wir denn schon?“ Er verstummte, als er Nikolais Miene sah. „Was denn?“
    „Kommt und seht euch das an“, sagte Nikolai.
    Auch Néomi folgte seiner Aufforderung. Alle drei starrten mit gerunzelter Stirn eine kunstvolle schwarze Tätowierung an, die sein gesamtes rechtes Schulterblatt bedeckte. Sie sah sehr ungewöhnlich aus mit ihren kühnen Linien, aber auf gewisse Weise fesselnd.
    „Ist das nicht das Zeichen des Ordens der Kapsliga Uur?“
    Was ist das denn schon wieder? Warum sind sie schon bei der bloßen Erwähnung des Namens bleich geworden?
    „Das kann nicht sein“, sagte Sebastian in scharfem Ton. „Das hätten wir gewusst. Sie rekrutieren ihre Leute schon jung. Er hätte seine Mitgliedschaft nicht zwei Jahrzehnte lang verbergen können.“
    Conrad schien sich in seiner eigenen Welt verloren zu haben und murmelte weiterhin mit heiserer Stimme vor sich hin, ohne sich bewusst zu sein,

Weitere Kostenlose Bücher