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Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Titel: Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Gesicht nach wie vor in ihre Richtung gewandt, trat er unter den Wasserstrahl und ließ ihn sich über den Rücken laufen. Er wirkte vollkommen erschöpft von dem Medikament, als ob sich seine Glieder schwer und unbeholfen anfühlten, zugleich schien er es zu genießen, wie ihm das Wasser über den Körper rieselte.
    Ich beneide ihn um jeden Tropfen!
    Er nahm das Stück Seife und roch daran. Offenbar fand es seine Zustimmung, denn er schäumte sein Gesicht damit ein und lehnte sich dann zurück gegen die Fliesen, damit das Wasser über seine Vorderseite laufen konnte.
    Néomi konnte ihn einfach nur anstarren, denn als das Blut, der Putz und die Brandspuren in breiten schmutzigen Bächen von seiner Haut herabrannen, kam ein gut aussehendes Gesicht zum Vorschein.
    Nein, nicht einfach nur gut aussehend, eher außergewöhnlich .
    Sie hatte ja schon vorher gewusst, dass er über ansprechende Gesichtszüge verfügte, war aber nicht in der Lage gewesen, über die widernatürlichen Augen und den Dreck hinauszusehen und seine festen Lippen, seine männliche Kieferpartie oder seine aristokratische Nase tatsächlich zu würdigen.
    Berauscht. So fühlte sie sich, als sie sein sauberes Gesicht und den unbekleideten Körper als Ganzes sah. Sie hatte Frauen davon sprechen gehört, dass sie einen Mann getroffen hätten, der so umwerfend schön war, dass ihnen die Luft wegblieb und sie sich benommen fühlten. Jetzt verstand sie sie.
    Ihr dämmerte, dass sie, obwohl sie nicht zum ersten Mal einem männlichen Wesen hinterherspionierte, noch keinen Mann gesehen hatte, der sie sexuell dermaßen angezogen hätte wie dieses Prachtexemplar, das ihre Dusche schmückte.
    Als er damit begann, die Seife über seine Brust und unter die Arme zu reiben, wölbten sich die Muskeln seines Oberkörpers und boten ein atemberaubendes Schauspiel. Sie würde Wochen brauchen, nur um alle diese Muskeln zu studieren – wie sie arbeiteten, wie sich sein Körper bewegte …
    Die Seife wanderte tiefer.
    Sie schluckte.
    Noch tiefer …
    Sie rührte sich nicht vom Fleck, als er sich mit seinen großen, vernarbten Händen zwischen den Beinen einseifte, seinen langen Schaft und das Fleisch, das dahinter hing, vollkommen teilnahmslos wusch, während sie fassungslos zusah.
    Zittere ich etwa? In den vergangenen acht Jahrzehnten hatte sie sich nicht ein einziges Mal so sehr danach gesehnt, etwas zu berühren, wie seinen Körper. Auch wenn sie wusste, dass sie ihn nicht spüren konnte, gelang es ihr nur mit knapper Not, nicht die Hand nach ihm auszustrecken.
    Mit einem Mal hielt seine Hand auf seinen Genitalien inne, und er errötete. Sein Blick landete direkt auf ihr, bevor er unruhig weiterwanderte. Er verhielt sich genauso, wie ein zurückhaltender, unerfahrener Mann es tun würde, der soeben bemerkt hat, dass er sich vor Publikum wäscht.
    Ihre Augen weiteten sich. Verdammt noch mal, er kann mich sehen. Sie runzelte die Stirn. Dann bedeutet das, dass er mich … ignoriert.
    „Vampir, sieh mich an. Bitte sprich zu mir.“
    Aber er zeigte keine Reaktion. Der eine Mann auf Erden, mit dem sie kommunizieren konnte, weigerte sich, mit ihr zu reden.
    Daraus folgte …
    „Findest du mich hübsch, Conrad? Vielleicht sogar schön? Schließlich kannst du mich sehen, oder etwa nicht? Und ich weiß, dass du mich auch hören kannst, und das werde ich jetzt beweisen. Du wagst es, einer Frau den Fehdehandschuh hinzuwerfen, deren Beruf es war, Menschen zu unterhalten? Du kannst mich nicht einfach ausschließen.“
    Nur wenige wussten, dass es einen weiteren Grund gab, aus dem Néomi es vorgezogen hatte, ihren Traum vom Ballett zu verwirklichen, statt in die Fußstapfen ihrer maman zu treten und Massen von Männern als Femme fatale zu verführen: Es war schlicht zu leicht gewesen, Männer in sabbernde, glotzende, hirnlose Tiere zu verwandeln.
    Mit nichts als einem kehligen Lachen und ihrer Zungenspitze, die über ihre Unterlippe fuhr, brachte Néomi jeden Mann dazu, sich hastig nach seinem Hut umzusehen – um seinen verräterischen Schoß zu bedecken.
    Zu einfach. Néomi hatte schon immer die Herausforderung geliebt.
    Mit einem boshaften Grinsen beschloss sie, dass es an der Zeit sei, von ihrer zwielichtigen Herkunft zu profitieren. Es war Zeit, die Spielzeugwaffen wegzulegen und die Kanonen in Stellung zu bringen. Und Néomi verfügte über ein verborgenes Arsenal, das er nicht einmal annähernd erahnen konnte.

 
    10
    „Vielleicht reizt dich mein Anblick nicht genug,

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