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Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten

Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten

Titel: Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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zu bringen, erstarrte er. Dieses verfluchte Schwert …
    Es hing immer noch auf seinem Rücken.
    „ Wohin soll ich jetzt gehen? “, flüsterte sie, als sie die Kirchentüren hinter sich schloss. Doch sie erhielt keine Antwort. Nichts als widerhallende Stille umgab sie.
    Sie hatte den Tod an diesen Ort gebracht. Doch sie verspürte wenig von der Befriedigung, die sie erwartet hatte, nur herzzerreißende Traurigkeit nach Cadeons Verrat.
    So allein …
    Als sie erneut den Rand des Dorfes erreichte, waren ihre Kleidung und ihre Haare gefroren. Auf ihren Wimpern hatte sich Eis gebildet.
    Während sich Holly benommen um sich selbst drehte, vor Kälte und Schock am ganzen Leib zitternd, spürte sie auf einmal eine Wärme von oben. Sie hob verwirrt das Gesicht.
    Das Nordlicht.
    Es wogte und floss so friedlich am Himmel dahin, rief nach ihr, so einladend wie ein Paar weit geöffneter Arme.
    Ohne zu überlegen rannte Holly Hals über Kopf darauf zu, in die finsterste Wildnis, ohne einen anderen Gedanken, als dem Licht zu folgen …

 
    46
    Holly entkam ihm seit vier Tagen immer wieder, doch Cade war ihr dicht auf der Spur. Er trabte über eine vereiste Straße auf ein weiteres Bergarbeiterdorf zu. Inzwischen suchten noch mehr seiner Männer die Gegend nach ihr ab.
    Cade hatte sie in jener Nacht in Prosperity verloren. Nachdem er das Blutbad vorgefunden hatte, wurde Cadeon klar, dass dies der Grund war, wieso die Wendigos ihn nicht angegriffen hatten: Sie hatte sie bis zum allerletzten abgeschlachtet und ihm damit unwissentlich das Leben gerettet hatte.
    Doch danach hatte sie sich nicht in Richtung Süden aufgemacht, wie es jeder andere in ihrer Lage getan hätte. Wenn sie in diese Richtung gegangen wäre, hätte sie in demselben Engpass festgesessen, der seine Männer aufgehalten hatte.
    Genauso wenig war sie dem Fluss oder der Straße nach Osten gefolgt, wo sie auf weniger schwieriges Gelände gestoßen wäre.
    Nein, sie hatte sich schlauerweise in Richtung Nordwesten aufgemacht, direkt ins Herz der Berge.
    Er war nur durch Zufall auf ihre Spur gekommen, nachdem er einen Bergarbeiter mit einem blauen Auge und einem gebrochenen Arm getroffen hatte. Der Mann hatte sich ziemlich zugeknöpft gegeben, nachdem Cade ihm Hollys Beschreibung gegeben hatte. Offensichtlich hatte sie ihm die Fresse poliert. Gutes Mädchen …
    Cade hatte dem Mann auch noch den anderen Arm gebrochen, weil er ihr Umstände bereitet hatte.
    Als er erst einmal auf ihrer Spur war, konnte Cade ihrem Pfad leicht folgen, da sich die Männer in den Territorien an sie erinnerten. Mitten im Winter waren dort nicht allzu viele Frauen unterwegs, erst recht keine so schönen.
    In der Unterkunft, in der der Bergarbeiter sich zuvor aufgehalten hatte, hatte man Cade auf den nächsten kleinen Ort im Norden verwiesen. Dort hatte Holly ihre Uhr für eine Mahlzeit und ein Paar Schneeschuhe verkauft und sich dann zu Fuß auf den Weg zu einem anderen Lager gemacht. Nachdem sie dort für die Dauer eines Sturms Unterschlupf gefunden hatte, war sie in Richtung der kleinen Bergbaustadt aufgebrochen, zu der Cade auf dem Weg war.
    Er glaubte, nur wenige Stunden hinter ihr zu sein – dort würde er sie endlich finden. Der Gedanke spornte ihn zu noch größerer Geschwindigkeit an.
    Sie hatte kein Geld mehr und konnte niemanden anrufen. Mit ihren menschlichen Freunden würde sie sowieso keinen Kontakt aufnehmen, und sie hatte Nïx’ Nummer nicht. Nicht dass sie ihre Tante anrufen würde. Holly musste wissen, dass Nïx von Anfang an in den Plan eingeweiht gewesen war.
    Der Plan … Cades Blick wanderte zu dem Schwert, das er gegen den Beifahrersitz gelehnt hatte. Cade hasste schon seinen bloßen Anblick – die ständige Erinnerung daran, dass er wieder einmal gezwungen worden war zu wählen.
    Früher hatte er mit dem Begriff „Pyrrhussieg“ nicht viel anfangen können – ein Sieg ist ein Sieg, was soll denn daran schlecht sein? –, aber jetzt verstand er sehr wohl.
    Der Nichtsnutz hatte sich endlich einmal nützlich gemacht.
    Er hatte sich noch nie zuvor mehr wie ein Versager gefühlt.
    Wegen ihm befand sich Holly in ständiger Gefahr. Zweifellos war sie verängstigt und verwirrt. Sicher, sie war stärker als früher, aber sie war doch immer noch so jung und hatte New Orleans kaum je verlassen, geschweige denn, dass sie je zuvor mitten im Winter durch Nordkanada gewandert wäre.
    Er litt unter dieser ständigen Angst um sie. In seinem Leben war Cade schon oftmals gefoltert

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