Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten
Lippen geleckt, während sie mit silbernen Augen auf seinen Schwanz gestarrt hatte, dann würde er eben mitspielen.
Schön, tun wir so, als ob …
Nachdem er die Taschen ins Auto gebracht und sie in den Kofferraum gestopft hatte, fiel ihm ein, ihr die Tür zu öffnen – ein Punkt für den Dämon! –, aber gerade als er selbst einsteigen wollte, stieg sie wieder aus.
„Oh nein, nein!“, sagte sie und musterte den Boden auf seiner Seite, der voller Müll und zerdrückten Red-Bull-Dosen war. „So können wir auf keinen Fall losfahren.“
„Schon gut, Holly, ich schmeiß den Müll an der nächsten Tanke raus.“
Aber sie hatte schon ihre antibakteriellen Tücher gezückt, ging um das Auto herum zu seiner Seite und scheuchte ihn weg. Die Tücher stellte sie bereit für später, und dann bückte sie sich vor ihm, um den Wagenboden leer zu räumen.
Er musste sich breitbeinig hinstellen, damit er nicht umkippte, denn der Rock war so eng, dass er erkennen konnte, dass sie eindeutig einen von diesen Strings anhatte. Merke: Immer Müll im Wagen auf dem Boden liegen lassen.
Als sie sich vorhin fertig gemacht hatte, hatte er nur genug Zeit gehabt, um eines von zwei Dingen zu erledigen. Er musste sich entscheiden: entweder splitterfasernackt die merkwürdigsten Verrenkungen anstellen, um an die Kugel heranzukommen, oder aber die Sache mit seinem Steifen in die Hand nehmen. Da er nun wie gebannt auf ihren Rock starrte, der sich über ihr herzförmiges Hinterteil spannte, kam er zu dem Schluss, dass er mit der Kugel wohl die falsche Wahl getroffen hatte.
Er unterdrückte ein Stöhnen und begann auf und ab zu laufen.
Ein menschlicher Mann kam vorbeigeschlendert und glotzte sie an. Die Brauen dieses Mistkerls zogen sich vor Verlangen zusammen.
Cade fletschte die Zähne. Jetzt bloß nicht den Sterblichen zerfleischen. Der Mensch bemerkte ihn und traf die weise Entscheidung, eiligst davonzulaufen.
Sobald Holly alles im Mülleimer des Hotels entsorgt hatte, wischte sie sich die Hände mit ihren Tüchern ab, um sämtliche unschuldigen Mikroorganismen zu vernichten.
„Sind wir jetzt fertig, Kleines?“ Seine Stimme war so heiser, dass sie die Stirn runzelte.
„Was ist denn mit deiner Stimme los? Wirst du krank?“
Er hörte ihre Frage, aber seine Aufmerksamkeit war schon wieder ganz woanders. Der Abend war recht kühl, und ihre Nippel waren deutlich unter dem beigefarbenen Pulli zu sehen, den sie trug. „Unsterbliche werden nicht krank“, erwiderte er geistesabwesend.
Sie merkte, wohin er starrte, und presste die Lippen aufeinander. „Muss das sein?“
Es muss. „Erster Tag mit dem neuen BH , was?“
Als ob sie auf einen inneren Quell der Reserviertheit zurückgriffe, sagte sie im Tonfall einer schwer geprüften Frau: „Ja, Cadeon, so ist es …“
Als sie endlich unterwegs waren, fragte sie: „Erzähl mir doch mal etwas über diesen Checkpoint. Wer ist diese Imatra? Kennst du sie?“
„Nicht persönlich. Angeblich ist sie die Tochter eines Hexenmeisters und einer Dämonin, die die Stärken beider Elternteile in sich vereinigt. Es heißt, sie sei eine große Schönheit“, fügte er wahrheitsgemäß hinzu und wartete auf ihre Reaktion. Er konnte keine erkennen. „Ihr gehört eine Mythenweltkneipe am Mississippi, die Sandbar heißt.“
„Wie süß .“ War ihr Tonfall etwa schneidend gewesen?
Cade war gezwungen, Holly mit dorthin zu nehmen. Die Vorstellung, sie verletzlich und allein im Hotelzimmer zurückzulassen war schlimmer als alles, was er in dieser Bar anzutreffen erwartete. Außerdem waren Groots Anhänger dort Stammgäste.
Sicherlich würden sie nichts tun, was die Frau, die der Hexenmeister unbedingt in die Finger bekommen wollte, gefährdete …
„Und in der Sandbar bekommen wir dann den Hinweis auf den nächsten Checkpoint?“ Er nickte. „Irgendeine Ahnung, wo dieser Groot stecken könnte?“
„Manche meinen, oben im Norden.“
„Wie ist er denn so? Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich bald dem Zauberer von Oz gegenüberstehe.“
„Er ist nicht nur Hexer, sondern auch Schmied. Angeblich kann er Metall verzaubern.“
„Warum ist es denn so mühselig, zu ihm zu gelangen?“
Halt dich an die Wahrheit. „Mein Feind Omort will seinen Tod. Darum hält sich Groot ständig in seinem Versteck auf.“
„Weil Groot ein Schwert schmieden kann, mit dem Omort getötet werden kann.“
„Genau.“
„Dann muss Groot doch wohl einer der Guten sein, wenn er und Omort Feinde
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