Immortals after Dark 06 - Zauber der Leidenschaft.epub
Heute Nacht würde sie eine Verabredung mit einem gewissen B.F. haben – ihrem batteriebetriebenen Freund.
Sobald sie die Schwelle zu ihrer Kammer überschritten und die Tür hinter sich verriegelt hatte, entspannte sie sich ein wenig und streifte die Illusion ihres Kleides ab. Sie war erschöpft, aber schließlich war sie auch gerade erst nach einem langen Arbeitstag nach Hause gekommen.
Sie blickte in ihren vergoldeten Spiegel. Ihre Karriere bedeutete ihr alles. Komplotte und Intrigen. Dafür war Sabine berühmt und gerade jetzt steckte sie mittendrin. Nur Omort, Sabine und Lanthe kannten die Wahrheit hinter Rydstroms Gefangennahme. Der Erbe des Dämons wurde nicht etwa dazu benötigt, irgendwelche Aufstände zu ersticken, sondern um den mysteriösen Seelenbrunnen inmitten von Tornins Burghof zu erschließen. Sabine wusste nicht, wie der Prinz die Macht des Brunnens freisetzen würde, nur dass er es tun würde.
Aber was Omort nicht wusste, war, dass Sabine dafür sorgen würde, dass ihr Sohn diese Macht für sie – sie ganz allein – freisetzen würde. Sie würde den Pravus entmachten. Und Omort selbst ebenfalls. Sabine plante, das Königreich von Rothkalina in ein Königinnenreich zu verwandeln.
Mit der Gefangennahme des Dämons hatte sie endlich das Mittel in der Hand, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Jetzt musste sie ihn bloß noch dazu bringen, mit ihr ins Bett zu gehen.
Rydstrom hatte nicht geahnt, dass solch ein Schmerz überhaupt existierte. Sein Schwanz verursachte ihm Todesqualen. Er versuchte, den Druck darin zu ignorieren, versuchte die Ketten, die ihn banden, zu ignorieren, aber die Handfesseln schnitten tief in sein Fleisch.
Zudem brannte die Demütigung seiner Lage wie Säure in ihm. In seinem Kopf herrschte ein einziges Durcheinander. So viele Fragen, die auf ihn einstürmten … Würde sie heute Nacht zurückkehren? Wie lange würde sie ihn gefesselt lassen? Wie hatte Sabine so viel über Groots Abmachung erfahren können? Wie lange hatte sie diese Gefangennahme geplant?
Er musste freikommen – nur wie? Niemand entkommt den Kerkern von Tornin … Er musste Sabine als Geisel benutzen. Es sei denn, er könnte sie dazu bringen, sich gegen Omort zu stellen. Wie groß war ihre Loyalität gegenüber ihrem Bruder? Der Nutzen, eine Zauberin von ihrem Kaliber auf seiner Seite zu haben, wäre unschätzbar.
Er versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, was er über die Sorceri im Allgemeinen wusste. Er erinnerte sich daran, dass sie Reichtum anstrebten, sie waren fröhliche Hedonisten, deren Leben eine einzige Suche nach Vergnügen war – und nach Gold. Außerdem waren sie geheimniskrämerisch und paranoid, misstrauisch jedem Fremden gegenüber, der auf ihrer Türschwelle auftauchte. Die meisten von ihnen lebten in den abgelegensten Winkeln der Erde.
Und doch handelte es sich bei ihnen nicht um eine von Natur aus bösartige Rasse. Das denkst du doch nur, weil du sie begehrst. Vielleicht, aber die Möglichkeit bestand, und in diesem Moment war es die einzige, die ihm realistisch erschien.
Er konnte immer noch nicht glauben, dass sie möglicherweise die Seine war. Die Akzession führte häufig Paare zusammen, legte den Grundstein für Familien. Insgeheim hatte er die schwache Hoffnung gehegt, dass er während dieser Akzession vielleicht seine andere Hälfte finden könnte. Viele Jahre lang hatte er ununterbrochen von seiner Gefährtin geträumt, sich gefragt, ob sie wohl ein kehliges Lachen hätte. Glatte Haut. Einen Körper, in dem er sich verlieren könnte.
Rydstrom bemühte sich vergeblich, sich an irgendetwas zu erinnern, das er an Sabines Aussehen verändern würde. Ihre Haut strahlte, ihre Wangen glühten rosig. Ihr glänzendes Haar hatte im Feuerschein geschimmert. Nicht ein einziger Makel verunstaltete ihre Haut. Als ihre Augen vor Begierde in diesem hellen, metallischen Blau geleuchtet hatten … das konnte sie nicht vortäuschen. Nicht die Reaktion ihres Körpers. Sie war nass zwischen den Beinen gewesen und ihre zarten Lippen völlig glatt. Seine Klauen gruben sich in seine Handflächen.
Nach den letzten Wochen kam es ihm so vor, als ob jemand Öl ins Feuer geschüttet hätte. Es gab viel zu viele Konflikte in ihm. So funktionierte sein Verstand einfach nicht. Normalerweise entfalteten sich potenzielle Entscheidungen zu präzisen Baumdiagrammen mit klaren Wahlmöglichkeiten und vorherzusehenden Folgen. Normalerweise war er rational und zog es vor, wenn die Dinge unkompliziert und
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