Immortals after Dark 06 - Zauber der Leidenschaft.epub
wirst mir jetzt folgen. Wenn nicht, wirst du hier draußen bei lebendigem Leib aufgefressen werden.«
»Wohin bringst du mich?«, fragte sie, während sie hinter ihm herstolperte. »Was hast du mit mir vor? Außer deinen Fetisch an mir auszuleben?«
Er blieb abrupt stehen und drehte sich zu ihr um, sodass sie den Kopf in den Nacken legen musste, um ihm ins Gesicht zu sehen. »Warum hörst du niemals auf, mich zu ärgern, Frau?« Dann wurden seine Augen zu schmalen Schlitzen. »Du reizt mich, weil es dir gefällt, wenn ich die Selbstbeherrschung verliere.«
Sie wandte für einen Sekundenbruchteil den Blick ab, bevor sie sagte: »Wohl kaum. Wie sollte ich mich denn wohl sonst bei jemandem verhalten, der mich gefangen genommen hat? Lieb und nett?«
»Wenn du auch nur ein bisschen Verstand hättest, würdest du mich jedenfalls nicht provozieren.« Nach diesem Wortwechsel wandte er sich wieder ab, um ihren Marsch fortzusetzen. Bald würde die brennende Sonne aufgehen, und das Terrain würde nur noch strapaziöser werden …
Meile für Meile setzte sie ihm zu, bedrängte ihn mit Fragen, wohin sie gingen, und wie lange sie unterwegs sein würden.
Sie beschwerte sich über die Hitze der Sonne, das mörderische Tempo und seine Rationierung ihrer dahinschwindenden Wasservorräte. Rydstrom ignorierte sie, bis auf einen gelegentlichen Schluck, den er sie aus der Wasserflasche nehmen ließ. Er war völlig aufgewühlt. Ein Teil von ihm fühlte sich siegestrunken. Er war frei, und Sabine war seine Gefangene. Mit seiner Rache hatte er bereits angefangen, und er war reichlich belohnt worden, indem er so heftig gekommen war, dass er danach weiche Knie gehabt hatte.
Ein anderer Teil von ihm fühlte sich wegen der Art, wie er sie behandelt hatte, schuldig. Jedes Mal wenn sich sein schlechtes Gewissen meldete, rief er sich ins Gedächtnis, was sie ihm alles angetan hatte. Die Erniedrigung durch diese Männer, die ihn gewaschen hatten … Allein die Erinnerung daran brachte ihn dazu, sich mit gefletschten Fängen zu ihr umzudrehen. Wegen dieses Verhaltens konnte er mit ihr tun, was er wollte.
Aber wie lange könnte er durchhalten, ohne seinen Anspruch auf sie zu erheben? Wenn es nicht bereits geschehen war, wollte er sie nicht schwängern. Ja, er wünschte sich einen Sohn, aber noch nicht – erst wenn sie sich außer Gefahr befanden. Außerdem wusste er, dass Sabine bei nächster Gelegenheit zu Omort zurücklaufen würde.
Als sie einen steilen Hang hinaufkletterten, stolperte sie und fiel aufs Gesicht. »Jetzt hab ich aber endgültig die Nase voll!«, fuhr sie ihn an, nachdem sie eine gehörige Portion Sand ausgespuckt hatte. »Du musst mich losmachen, sonst kann ich nicht mit dir mithalten. Wenigstens eine Hand! Ich brauche beide, um Illusionen zu schaffen. Rydstrom, ich kann so nicht weitermachen.«
Er schnappte sich das Vorderteil ihres Metalltops und zerrte sie unsanft auf die Beine.
»Omort wird nach mir suchen! Du wirst damit niemals durchkommen!«
»Noch ein Wort, und ich stopf dir das Maul.«
Ohne auf seine Warnung zu hören, fuhr sie fort: »Und Lothaire wird zu Asche verbrannt werden …« Sie verstummte, als er ein weiteres Stück Stoff von seinem Hemd abriss. »Rydstrom! Ich bin ja schon …«
Er wickelte ihr den Fetzen um den Kopf und band ihn fest, wie eine Kandare, um sie zu knebeln. »Ich weiß …«
Eine ganze Stunde lang ließ er sie geknebelt hinter ihm herlaufen. Er konnte ihren wütenden Blick förmlich auf seinem Rücken spüren, aber er hatte keine Lust, sich weitere Beschwerden oder Forderungen anzuhören.
Schließlich warf er einen Blick nach hinten. Inzwischen war sie ein ganzes Stück zurückgeblieben, der Marsch forderte seinen Tribut. Die Sonne hatte sie verbrannt, ihre Knie waren blutig, die Beine zerschrammt, und vermutlich brannte ihr Hintern immer noch wie Feuer. Er wollte angesichts ihrer Leiden nichts als Befriedigung verspüren – aber es gelang ihm nicht. Sein Instinkt ließ es nicht zu.
Zur Hölle mit dieser Zauberin. Bald weiß ich nicht mehr, wo vorn und hinten ist. Er warf ihr einen finsteren Blick über die Schulter hinweg zu.
Sie bog den Rücken durch und setzte sogleich wieder ihre hochmütige Miene auf – um gleich darauf zu stolpern. Auch wenn er noch tagelang hätte weitermarschieren können, musste er offensichtlich um ihretwillen einen Rastplatz suchen.
Als er in einem versteckten Canyonpass einen Süßwassersee entdeckte, ließ er sein Bündel am Ufer fallen und
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