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Immortals after Dark 08 - Eiskalte Berührung

Immortals after Dark 08 - Eiskalte Berührung

Titel: Immortals after Dark 08 - Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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hielt er immer noch ihre Nummer, mit der anderen riss er das Telefon an sich. Dann starrte er abwechselnd das eine und das andere an, während er versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    Er schüttelte energisch den Kopf. Was zur Hölle sollte das denn? Es war wie ein Zauber, der ihn dazu brachte, sich so zu verhalten, wie er es normalerweise nie tun würde.
    Beruhige dich. Denk noch mal über alles nach. Was du empfindest, ist Blutgier nach ihr.
    Er konnte es nicht kontrollieren, das wusste er. Doch er konnte die Zufriedenheit seines Bruders einfach nicht vergessen. Immer wieder dachte er daran, wie richtig es sich in seinem Traum angefühlt hatte, Daniela in den Armen zu halten.
    Denk nach, denk einfach nach …
    Während er hin und her überlegte, versuchte er Zeit zu schinden. Er translozierte sich in die Küche, um Blut zu trinken, obwohl er gar keinen Appetit verspürte. Dann duschte er. Er suchte in aller Ruhe Kleidung für die nächste Nacht aus – nur für den Fall, dass er sich entschied, sie wiederzutreffen.
    Am Ende war es Murdoch unmöglich, sie nicht anzurufen.
    Zum Teufel damit!
    Er war merkwürdig nervös. Schließlich hatte er noch nie zuvor eine Frau wegen einer Verabredung angerufen, sie waren stets auf ihn zugekommen. Er würde ganz schön Süßholz raspeln müssen, weil er sie heute so schlecht behandelt hatte, aber das würde kein Problem darstellen. Ihm war von mehr als einer Geliebten Redegewandtheit attestiert worden.
    Acht-sechs-sieben-fünf-drei-null-neun-
    »Kristoff wünscht dich zu sehen«, sagte eine männliche Stimme hinter ihm.
    Hastig drückte er die Nummer weg und warf einen finsteren Blick über die Schulter. Lukyan, ein russischer Deviant, lehnte lässig im Türrahmen.
    Murdoch traute dem früheren Kosaken nicht über den Weg. »Kann das nicht warten?«, sagte er, ohne einen Hehl aus seiner Verärgerung zu machen.
    »Es geht um deinen Bruder. Du sollst nach Blachmount kommen.«
    »Was ist denn mit ihm?«
    Lukyans Miene war betont ausdruckslos. »Er steht wahrscheinlich kurz davor, exekutiert zu werden.«

12
    Danii war es gelungen, Val Hall unbemerkt zu betreten.
    Jetzt muss ich nur noch meine Sachen holen und verschwinden.
    Obwohl fast immer ein Dutzend Walküren hier lebte, war das Herrenhaus an diesem Morgen ziemlich ruhig. Die meisten von ihnen waren nachtaktiv, wie auch Danii für gewöhnlich, da es nachts kühler war.
    Nïx, die einzige Halbschwester, die sie sehen wollte, war nirgendwo zu finden. Oben angelangt, kam Danii an dem am besten verdunkelten Zimmer vorbei, das Val Hall aufzubieten hatte. Es gehörte Emmaline, ihrer geliebten Nichte. Aber sie wusste, dass auch Emma gerade schlief. Es war Tag, und Emma war ein Vampir. Oder jedenfalls ein halber. Niemand wusste, wer ihr Vampirvater war, und es war auch nicht wahrscheinlich, dass sie es noch herausfinden würden, da ihre Walkürenmutter vor Jahrzehnten an Kummer gestorben war.
    Die sanftmütige Emma war der einzige Vampir, den die Walküren akzeptierten. Auch wenn sie ein Bluttrinker war, war sie so scheu, dass sie es einem leichtmachte, den Vampirismus zu übersehen. Emma war die Ausnahme, Murdoch war die Regel.
    Akzeptier das einfach. Er hätte dich fast gebissen …
    Danii erreichte ihr Zimmer, das im Grunde genommen ein riesiger Gefrierschrank war, und stieß die dick isolierte Tür auf. Ein Schwall arktischer Luft und das tröstliche Summen der Kühlung begrüßten sie.
    Sie lebte das ganze Jahr über in Val Hall. Aber im Sommer reichte nicht einmal das Iglu, wie ihre Schwestern ihr Zimmer nannten, für ihre Bedürfnisse aus.
    Wer brauchte schon Tage mit Temperaturen von vierzig Grad im Schatten?
    Sie schloss die Tür hinter sich und warf einen Blick auf das geräumige Zimmer, das sie mit Eis dekoriert hatte. Die Wände waren eisig überhaucht, von den Blättern des Deckenventilators hingen Eiszapfen, und die Fenster zierten Eisvorhänge.
    Es wäre übertrieben zu sagen, dass sie ihr Leben hier im Koven liebte, aber sie hatte sich daran gewöhnt. Andere konnten es stundenlang im Schnee aushalten, wenn sie am Ende des Tages die Möglichkeit hatten, in der Nähe eines Kaminfeuers zu sein, und bei Danii war es eben genau dasselbe, wenn es um Hitze ging, nur dass sie sich zur Regeneration in ihr Iglu zurückzog.
    Ihr nachgiebiges Wasserbett war mit Salzwasser gefüllt, wodurch der Gefrierpunkt unter null Grad gesenkt wurde. Über ihrer Badewanne hingen ein Eiswürfelbereiter und daneben ein Epsomsalzspender.

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